Hückeswagener Handel Zweite Chance auf den Autogewinn

Hückeswagen · Das Los mit der Nummer 37.698 gewinnt den Renault Twingo. Die Werbegemeinschaft zog jetzt eine neue Gewinnnummer, nachdem sich der Hauptgewinner der Weihnachtsverlosung nicht gemeldet hatte.

 Ute Seemann (l.) präsentiert die Gewinnnummer nach der Ziehung der Zahlen durch Rechtsanwältin Birgit Breuer.

Ute Seemann (l.) präsentiert die Gewinnnummer nach der Ziehung der Zahlen durch Rechtsanwältin Birgit Breuer.

Foto: Heike Karsten

Es dauerte nur 15 Minuten, bis alle Glasvasen mit den Zahlen aufgebaut, bestückt und die einzelnen Ziffern gezogen waren. Dann stand fest: Das Auto aus der Weihnachtsverlosung gewinnt der Besitzer des pinken Loses mit der Nummer 37.698. Seit Ende vorigen Jahres steht der weiße Kleinwagen im gläsernen Foyer unterhalb des Bürgerbüros. Am Montagnachmittag hatten sich zur Ziehung mit Uwe Heinhaus, Bernd Lammert, Ute Seemann und Dirk Sessinghaus vier Mitglieder der Werbegemeinschaft in der Rechtsanwaltskanzlei Breuer und Gutowski an der Bahnhofstraße eingefunden. Nachdem alle Nummern in den gelben Kapseln überprüft und auf die Glasbehälter verteilt waren, schritt Rechtsanwältin Birgit Breuer zur Tat, um die fünfstellige Gewinnnummer zu ziehen.

Bei der Weihnachtsverlosung 2019 war die Werbegemeinschaft auf ihrem Hauptgewinn sitzen geblieben, auf den so viele Kunden gehofft hatten: Der Gewinner des Renault Twingo meldete sich nicht. Die Mitglieder hatten sich anschließend dazu entschlossen, das Auto beim „Frühlingsfest“ Ende März und dann beim verkaufslangen Samstag Mitte August neu zu verlosen – beide Veranstaltungen fielen der Corona-Krise zum Opfer (siehe Infokasten). Dennoch sollte der Wagen ein zweites Mal verlost werden als Dank für die Unterstützung und Treue der Kunden – nicht nur während der Corona-Krise. So erhielten sie vom 30. Mai bis vorigen Samstag pro zehn Euro Einkaufswert je ein Los.

Über die Ausgabe der pinken Lose mitten im Jahr war manch ein Kunde zunächst verwundert. „Es hat etwas gedauert, bis sie den Gedanken umsetzen konnten“, berichtete Ute Seemann, Sprecherin der Werbegemeinschaft. Immerhin werden die Gewinnlose von den Händlern sonst nur in der Vorweihnachtszeit ausgegeben – bis auf zwei Ausnahmen in den Jahren 2006 und 2010, als das jeweilige Auto ebenfalls bei einer zweiten Verlosung der Mittsommernacht-Aktion der Werbegemeinschaft ausgelost wurde. Bedingung damals war, dass der Losbesitzer bei der Ziehung direkt am Ort der Auslosung sein musste. Das lässt sich jedoch aktuell wegen der Corona-Abstandsregel nicht realisieren.

Die Aussicht auf den Gewinn war ein zusätzlicher Anreiz für einen Einkauf in der Schloss-Stadt in den vergangenen drei Wochen. „Die Kunden haben definitiv nach den Losen gefragt“, berichtete Ute Seemann. Insgesamt seien 41.900 der 50.000 gedruckten Lose ausgegeben worden. Die Zahl ist ein deutliches Zeichen dafür, dass der Handel nach dem Lockdown der Geschäfte wieder allmählich anläuft. Die Hückeswagener Einzelhändler können das bestätigen. „Wir sind sehr erfreut darüber, dass die Kunden uns wieder besuchen“, betonte Brillen- und Schmuckhändler Bernd Lammert. Er hatte sein Geschäft samt Werkstatt als systemrelevanter Versorger zwar durchgängig auf, Luxusartikel wie Schmuck und Uhren wurden während dieser Zeit aber so gut wie gar nicht verkauft. „Dafür kaufen die Kunden aber jetzt ihre neuen Brillen bei uns“, fügte Lammert dankbar hinzu.

 Dieser Renault Twingo soll nun endgültig einen neuen Eigentümer finden.

Dieser Renault Twingo soll nun endgültig einen neuen Eigentümer finden.

Foto: Stephan Büllesbach

In den Bekleidungsgeschäften sei besonders die Festmode zum Ladenhüter geworden. „Es fehlen einfach die Anlässe dazu, wie Veranstaltungen und Urlaubsreisen“, sagte Dirk Sessinghaus vom gleichnamigen Modehaus. Das bestätigt auch Ute Seemann von Kinder- und Jugendmode Bubble’s: „Mit der Öffnung der Schulen musste dann doch noch die eine oder andere Hose oder Jacke her“, hat sie beobachtet. Normalität sei aber noch nicht eingetreten, wie die Geschäftsinhaber betonen.

Spiel- und Lederwarenhändler Uwe Heinhaus konnte hingegen einen neuen Trend beobachten: „Es wurden überwiegend Gesellschaftsspiele gekauft, als die Leute zu Hause bleiben mussten“, sagte er. Das Nonplusultra seien jedoch die Puzzles, die wieder so gefragt seien, dass die Hersteller kaum mit der Produktion nachkämen.

Die jetzt gezogene Gewinnnummer wird zusätzlich zur Veröffentlichung in der Tageszeitung auch in den Geschäften der Werbegemeinschaft aushängen sowie auf deren Internet- und Facebookseite veröffentlicht. Der Gewinner hat ab sofort drei Wochen Zeit, sich bei einem Mitglied oder in einem Geschäft der Werbegemeinschaft zu melden. „Sollte er sich bis zum 15. Juli nicht melden, wird das Auto definitiv nicht noch einmal verlost“, kündigte Sessinghaus an. In dem Fall würde der Renault Twingo dann erneut als Hauptgewinn der nächsten Weihnachtsverlosung am Ende des Jahres eingesetzt.

Die Werbegemeinschaft hofft jedoch, dass der zweite Versuch Erfolg haben wird. Wenn sich ein glücklicher Gewinner findet, würde die Werbegemeinschaft 2020 gleich zwei Autos in einem Jahr verlosen. „Das soll uns erst mal einer nachmachen“, fügte Rechtsanwältin Birgit Breuer lachend hinzu.

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