Hückeswagener Ortsgruppe DLRG stimmt online über Neubau ab

Hückeswagen · Erstmals gab’s jetzt eine Online-Mitgliederversammlung in Hückeswagen: Die DLRG-Ortsgruppe nutzte wegen des Kontaktverbots eine Videokonferenz, um über die neue Fahrzeug- und Materialhalle abzustimmen.

 So sieht der aktuelle Entwurf des Neubaus der Fahrzeug- und Materialhalle der DLRG aus.

So sieht der aktuelle Entwurf des Neubaus der Fahrzeug- und Materialhalle der DLRG aus.

Foto: DLRG

Die DLRG-Ortsgruppe ist mit ihrem geplanten Neubau einer Lagerhalle nahe der Wachstation an der Bever-Talsperre in Zugzwang. Um keine weitere Zeit zu verlieren und wegen des Kontaktverbots hatte die Ortsgruppe für Mittwoch zur ersten außerordentlichen Mitgliederversammlung per Online-Videokonferenz eingeladen. „Der Neubau ist der Grund, warum wir uns heute auf diese Weise treffen“, sprach Vorsitzender Adrian Borner zu den Mitgliedern vor den heimischen Computern. 27 waren der Einladung gefolgt.

Die DLRG will an ihrer Wache an der „Zornigen Ameise“ eine moderne Material- und Fahrzeughalle errichten. Nach der Vorarbeit des neu gebildeten Baugremiums steht zunächst die Änderung des Flächennutzungsplans an. „Wir haben zusammen mit dem Wupperverband und der Stadt Hückeswagen das Verfahren angestoßen und die Pläne eingereicht“, berichtete Borner. Die 150 Quadratmeter große Halle mit Werkstatt und Hochregalen für die Ausrüstung soll die bisherige, mittlerweile baufällige Holzhütte ersetzen. Nach ersten Angeboten muss die DLRG mit Kosten zwischen 200.000 und 300.000 Euro rechnen, je nach Bauweise. Um die Finanzierung zu stemmen, beteiligt sich die Ortsgruppe am EU-Förderprogramm „Leader“ (Fördersumme 100.000 Euro) und dem Programm „Moderne Sportstätten 2022“ des Landes (50.000 Euro). Weitere Zuschüsse erhofft sie aus Förderungen des Verbands und aus Spenden.

Die 27 Mitglieder stimmten in der Online-Versammlung der Beantragung der Fördermittel einstimmig zu. „Der endgültige Baubeschluss erfolgt jedoch erst, wenn das Finanzierungskonzept steht“, betonte Geschäftsführer Heiko Altendorf. Ihr Bauvorhaben hat die DLRG in einem Video dargestellt, das zur Leader-Bewerbung dienen soll. Eine weitere Bedingung sei eine Verlängerung des Pachtvertrags mit dem Wupperverband um mindestens zwölf Jahre. Ihre Zustimmung gaben die Mitglieder dann auch zum Haushaltsplan 2020.

Die Corona-Krise setzt der Ortsgruppe massiv zu, da wichtige Veranstaltungen mit Einnahmequellen zur Deckung der laufenden Kosten wegfallen: darunter das Drachenbootrennen, das Sommerfest und das Altstadtfest. Der Vorsitzende schließt nicht aus, dass die Ortsgruppe an ihre Rücklagen gehen muss, die für den Neubau bestimmt waren. Ebenso befürchtet der Vorstand einen Rückgang der Spenden und Sponsoren aufgrund der Krisensituation.

Auf dem Gebiet „Online-Konferenz“ zeigte sich die DLRG äußerst fit. Durch die wöchentlichen Vorstandssitzungen, die ebenfalls per Konferenzschaltung abgehalten werden, wurden bereits viele Erfahrungen gesammelt: Präsentationseinblendungen waren am Mittwochabend ebenso möglich wie Abstimmungen. Mit den Vorstandswahlen möchte die Ortsgruppe dennoch warten, bis das Versammlungsverbot aufgehoben und reale Treffen wieder möglich sind.

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