Betriebsausschuss in Hückeswagen Brandschutz für Bürgerbad wird geprüft

Hückeswagen · Im Betriebsausschuss stellte die Stadtverwaltung den Sachstand zu den Sanierungsarbeiten im Bürgerbad vor. Der Zeitplan sieht nach wie vor den Arbeitsbeginn in der zweiten Jahreshälfte vor. Konkretere Zeitangaben gibt es nicht.

 Michaela Garschagen ist Betriebsleiterin für das Bürgerbad. Sie informierte im Ausschuss, dass für die Gerüstbauarbeiten mittlerweile die Fachwerkwände im Bad- und Umkleidebereich geöffnet wurden.

Michaela Garschagen ist Betriebsleiterin für das Bürgerbad. Sie informierte im Ausschuss, dass für die Gerüstbauarbeiten mittlerweile die Fachwerkwände im Bad- und Umkleidebereich geöffnet wurden.

Foto: Jürgen Moll

Die Sanierung des Bürgerbads hat in der Schloss-Stadt Potential zum Aufregerthema. Die millionenschwere Sanierung der Leimbinder und der übrigen Renovierungsarbeiten im Schwimmbad waren auch wieder Thema im Fachausschuss. „Wir befinden uns derzeit in der Planungsphase, die entsprechenden Unterlagen wurden vom Architekturbüro fertiggestellt, auch die Statik wurde berechnet und an den Prüfstatiker weitergegeben“, sagte Verwaltungsmitarbeiterin Michaela Garschagen im Betriebsausschuss für die Betriebe Abwasserbeseitigung und Freizeitbad. Das war bekannt. Neu sei, dass die Bauaufsicht ein Brandschutzkonzept gefordert habe. „Das wurde nun erstellt und ist an die Kreisbrandschutzbehörde gegeben worden, wir gehen aktuell davon aus, dass sich das Thema dadurch um drei bis vier Wochen verzögert hat“, sagte Michaela Garschagen.

Der Plan sei nach wie vor, dass die Arbeiten in der zweiten Jahreshälfte stattfinden sollen. Noch offen sei hingegen die Auswirkung des Brandschutzkonzepts auf die Gesamtkosten und den Gesamtaufwand. Dazu sagte Dieter Klewinghaus, der Geschäftsführer der Hückeswagener Entwicklungsgesellschaft (HEG): „Es handelt sich hier um keinen Neubau, wir müssen mit den Gegebenheiten arbeiten, die vorhanden sind.“ Dadurch sei die Umsetzung des Konzepts durchaus komplizierter als bei einem Neubau, bei dem man natürlich viel flexibler in der Planung sei. „Die Aufgabe eines Brandschutzkonzepts ist es, Fluchtwege vorzusehen und das Gebäude in sinnvolle Abschnitte zu unterteilen“, sagte Klewinghaus. So seien beim Bürgerbad etwa der Restaurantbereich ein solcher Abschnitt, genau wie die Umkleiden, der Saunabereich oder die Wohnung des Restaurantpächters.

Der Konzeptentwurf sei aus Sicht der Stadtverwaltung genehmigungsfähig, auch wenn an gewissen Stellen „Grenzwerte ausgereizt“ worden seien, sagte Klewinghaus. „So sind etwa die Fluchtwege teilweise etwas länger als vorgesehen, der Gutachter sagte, dass das so in Ordnung sei – aber der Brandschutz könnte das unter Umständen anders sehen“, sagte Klewinghaus. Insofern könnte es beim Konzept noch Änderungen geben. Sobald es aber genehmigt sei, könnten die neuen Kosten ermittelt werden. „Tatsächlich kann das Bauvorhaben dadurch teurer werden – in Abhängigkeit von Rohstoff-, Material- und Personalkosten“, betonte Klewinghaus.

Für die Gerüstbauarbeiten seien mittlerweile die Fachwerkwände im Bad- und Umkleidebereich geöffnet worden. „Wir müssen die Leimbinder zur Sanierung lastfrei bekommen, dafür müssen auf beiden Seiten der Wände Gerüste aufgebaut werden“, sagte Michaela Garschagen. Sie verwies auf Fliesenschäden am Beckenboden, die zum Teil bereits aufgetreten seien, zum Teil noch auftreten könnten. „Wir wollen Energie sparen, während das Bad nicht in Betrieb ist. Daher haben wir die Wasser- und Raumtemperatur abgesenkt – in der Folge sind einige Fliesen gesprungen“, sagte die Verwaltungsmitarbeiterin. Mit der Reparatur werde man darauf warten, bis das Wasser abgelassen werde. Klewinghaus ergänzte: „Das kann auch dann zu weiteren Schäden kommen, wenn die Fliesen, die 20 Jahre unter Wasser waren, plötzlich trocken sind.“

Bürgermeister Dietmar Persian betonte, dass die Stadtverwaltung „alles dafür tun will, das Bad zu erhalten und es möglichst schnell wieder in Betrieb nehmen zu können“. Er ging dabei auch auf das Brandschutzkonzept ein. „Beim Bau des Gebäudes war so ein Konzept nicht nötig, der Kreis kann ein solches Gutachten heute aber verlangen – und hat das getan. Das macht die Sanierung nun eben noch etwas komplizierter als sie ohnehin schon ist“, sagte Persian. Es werde nicht einfach. „Und wie es am Ende aussehen wird, weiß ich jetzt auch noch nicht. Das ist keine einfache Aussage, aber Ehrlichkeit muss an dieser Stelle sein“, sagte Persian. Irgendwo gebe es Grenzen, man müsse sich nun an diese Aufgabe in aller Verantwortung herantasten.

Aus dem Ausschuss kam die Frage, ob man sich schon Gedanken zu Alternativen gemacht habe. „Gibt es andere Möglichkeiten? Irgendwo sind, wie Sie bereits sagten, vielleicht technische und auch finanzielle Grenzen.“ Persian wies das ab. „Im Moment denken wir nicht an Alternativen, wir überprüfen jetzt das Konzept“, sagte er. Eine weitere Frage bezog sich auf die Fliesenschäden. „Ist dafür ein Budget eingeplant?“ Michaela Garschagen bejahte dies, von Anfang an sei für solche Nebenschäden eine Summe eingeplant worden. Auf die Frage nach der Zeitschiene, konnte Klewinghaus keine genaue Angabe machen. „Es hängt vom Brandschutz und dem Baugutachten ab. Wir werden aber dranbleiben und zwei Wochen nach Einreichen der Unterlagen nachhaken, ob sie so in Ordnung sind“, sagte er.

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