An Schacht 3 in Hückelhoven Eine Wetterlampe für Roland Kaiser

Hückelhovenn · An Schacht 3 laufen die Vorbereitungen für die Sommermusik. Nicht nur Stargast Roland Kaiser bekommt ein besonderes Geschenk. Der Ring Deutscher Bergingenieure hat auch was für Angelo Kelly und Gregor Meyle in petto.

 Renate Hochgreef,  Ilse Bommes mit einem Häckel für Angelo Kelly, Vorsitzender Detlef Stab mit einer Wetterlampe für Roland Kaiser, Inge Kronerbeter mit einem Häckel für Gregor Meyle und Anita Apmann freuen sich auf das Event und ihre Gäste (v.li.). Insgesamt sind es 21 helfende Hände am Reibekuchen- und Waffelstand sowie dem Würstchengrill.

Renate Hochgreef,  Ilse Bommes mit einem Häckel für Angelo Kelly, Vorsitzender Detlef Stab mit einer Wetterlampe für Roland Kaiser, Inge Kronerbeter mit einem Häckel für Gregor Meyle und Anita Apmann freuen sich auf das Event und ihre Gäste (v.li.). Insgesamt sind es 21 helfende Hände am Reibekuchen- und Waffelstand sowie dem Würstchengrill.

Foto: Ruth Klapproth

„Dich zu lieben“; „Manchmal möchte ich schon mit dir“; „Santa Maria“; „Sieben Fässer Wein“: Detlef Stab, Vorsitzender des Fördervereins Schacht 3, hat die alten Hits des Schlagersängers Roland Kaiser nie vergessen. Mit Ehefrau Brigitte saß er früher regelmäßig vor dem Fernseher, wenn samstags die ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck lief. „Das musste einfach sein. Das haben wir uns immer angesehen“, erinnert er sich noch gut. „Roland Kaiser war der smarte, schlanke Interpret ohne Starallüren.“ Dass er ihm heute, rund vier Jahrzehnte später, einmal begegnen würde, hätte Stab, damals Steiger bei Sophia-Jacoba, nicht für möglich gehalten. Der 67-Jährige ist Stargast bei der Sommermusik an Schacht 3. Hier laufen zurzeit die Vorbereitungen für den Schlagerkönig, der vor wenigen Tagen in Dresden vor rund 50.000 Besuchern auftrat. Detlef Stab wird dem prominenten Gast eine original Wetterlampe aus dem Untertagebetrieb der 1991 stillgelegten Steinkohlenzeche überreichen. Der Name „Kaiser“ steht auf dem golden glänzenden Namensschild, das der Vereinsvorsitzende extra anfertigen ließ. „Die Lampe soll ein Andenken sein an die modernste Anthrazit-Zeche Europas“, sagt Stab stolz. Er wird Roland Kaiser, der eigentlich Ronald Keiler heißt und im Berliner Arbeiterbezirk Wedding bei seiner Pflegemutter aufwuchs, erklären, dass die Steiger als Aufsichtspersonen unter Tage solche Lampen benutzten, um gefährliche Gase zu bemerken. Am Kopf des großen Tischs im Maschinenhaus sitzt Stab und blättert seine Unterlagen durch. Insgesamt 21 freiwillige Helfer zählt er für die bevorstehenden drei Konzert-Tage, an denen auch die Kelly-Familie und Gregor Meyle auf der großen Bühne an der Sophiastraße stehen werden. Künstlergarderobe und Catering-Bereich werden diesmal hier nicht eingerichtet. „Es gibt Zelte in abgetrennten Bereichen, in denen sich die Künstler aufhalten, umziehen oder essen und trinken“, verrät der Chef der „Rentnerbrigade“ von Schacht 3. Seine Truppe wird vor allem für die Versorgung der zahlreichen Konzertbesucher zuständig sein. Es gibt Bratwurst, Krakauer sowie Frikadellen vom Grill und zum ersten Mal Waffeln mit heißen Kirschen oder Puderzucker und knusprige Reibekuchen mit Apfelmus. Ilse Bommes (63) und Renate Hochgreef (69) haben sich für alle drei Tage zum Helfen einteilen lassen. Besonders aufgeregt sind die beiden Frauen nicht. „Klar, es kommen viele Leute. Aber mitgeholfen haben wir ja schon oft“, erklärt Renate Hochgreef. Und: „Wir freuen uns auf die Stars. Aber schlaflose Nächte haben wir nicht.“ Ilse Bommes schwärmt vor allem für die Kelly-Family, deren Oberhaupt Angelo Kelly ebenso wie Gregor Meyle einen Ehren-Häckel mit persönlichem Namensschild erhalten wird. Stab hat die Häckel, eigentlich eine hohe Auszeichnung, die Bergingenieure nach 35 Jahren unter Tage erhielten, beim Ring Deutscher Bergingenieure, kurz RDB, bestellt. Dass die ungewöhnlichen Gastgeschenke schon im vergangenen Jahr gut ankamen, erfüllt ihn mit Stolz. Er erinnert sich noch gut an den Anruf, der ihn erreichte, als Sänger James Blunt unterwegs plötzlich bemerkte, dass er seine Lampe in Hückelhoven vergessen hatte. „Die schöne Lampe“, habe er bedauert – und sich das historische Präsent nachschicken lassen.

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