Autokino in Hückelhoven Kinospaß mit schwächelnder Resonanz
Hückelhoven · Zum 14. Mal öffnete in Hückelhoven an Schacht 3 das Autokino. Die Besucher-Resonanz blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. Doch die Organisatoren planen schon das Jahr 2022.
Immer am zweiten September-Wochenende verwandelt sich das ehemalige Zechengelände an Schacht 3 in ein riesiges Autokino. Bereits zum 14. Mal luden die Stadtmarketing GmbH sowie Frank Dohmen als Besitzer des Hilfarther Corso-Filmpalastes zu spannenden Film-Erlebnissen an die Sophiastraße ein.
Doch auch diesmal blieb die Besucher-Resonanz hinter den Erwartungen zurück. Immerhin: Eine Steigerung zum vergangenen Jahr war zu verzeichnen. Damals hatten die Organisatoren notgedrungen auf Leinwand-Klassiker der 1980er Jahre setzen müssen, darunter Kultfilme wie „Dirty Dancing“ mit dem inzwischen verstorbenen Patrick Swayze oder „Zurück in die Zukunft“ mit dem damals noch jungen Michael J. Fox, weil es wegen der anhaltenden Pandemie einfach keine neuen Streifen gab, die man hätte zeigen können.
Das sah jetzt wieder anders aus. Aber: Ein Abend im Autokino ist für viele inzwischen nichts Besonderes mehr. „Es gab in den Nachbarstädten unzählige Autokinos. Und es gab sogar Konzerte im Autokino. Der Markt ist gesättigt“, räumt Mitveranstalter Frank Dohmen ein. Der 47-Jährige erklärt, dass man dennoch nie darüber nachgedacht habe, die Hückelhovener Autokino-Nächte ausfallen zu lassen.
Auch im nächsten Jahr wird es, so Romulus Timar vom Hückelhovener Stadtmarketing, wieder vier aktuelle Filme an Schacht 3 geben, auch wenn diesmal nur 716 Zuschauer insgesamt verbucht wurden. Erfolgreichster Film war „Free Guy“ mit 245 Besuchern. In der beliebten Abenteuerkomödie spielt Ryan Reynolds den netten Bankangestellten Guy, der durch seine positive Lebenseinstellung und optimistische Heiterkeit seinen Mitmenschen stets freundlich gegenübertritt. Seine Lebenslust ändert sich schlagartig, als er bemerkt, dass er nichts weiter ist als eine Hintergrundfigur in einem extremen Videospiel.
Für einen mörderischen Auftakt der 14. Auflage der Hückelhovener Autokino-Nächte sorgte „Kaiserschmarrndrama“. Der Film ist der mittlerweile siebte Teil der erfolgreichen Reihe um den niederbayerischen Provinzpolizisten Franz Eberhofer, gespielt von Sebastian Bezzel, der diesmal nicht nur zwei Morde aufzuklären, sondern auch noch den Tod seines Hundes Ludwig zu verkraften hatte.
Der zweite Film am Freitagabend hatte schon Tradition. Timar: „Seit 2009 haben wir von Teil 4 bis Teil 8 alle Filme der Fast & Furious-Reihe gezeigt.“ Der inzwischen neunte Teil mit Michelle Rodriguez und Vin Diesel als Ehepaar Letty und Dominic, das von seiner Vergangenheit eingeholt wird und es mit einem gefährlichen Auftragskiller zu tun bekommt, durfte deshalb nicht fehlen.
Zum Abschluss wurde es mit unheimlich. „Old“ handelt von Urlaubern, die sich an einem traumhaften Strand treffen, von dort aber nicht mehr wegkommen und um ihr Überleben fürchten müssen. Sie altern plötzlich rasant, und eine Frauenleiche wird am Strand angespült.
Mit der Aufforderung zu kurzen Hupsignalen wurde getestet, ob alle die richtige Frequenz an ihren Autoradios eingeschaltet hatten. Bei Bedarf halfen die Ehrenamtler des Technischen Hilfswerks (THW), die auch wieder für das Einweisen der Fahrzeuge zuständig waren.
Mitarbeiter des städtischen Bauhofs hatten das ehemalige Zechengelände an Schacht 3 vorher kinotauglich gemacht. Die WEP lieferte den Strom. Feuerwehr und THW waren während der gesamten Veranstaltung vor Ort und konnten bei Bedarf in Sekundenschnelle handeln, falls zum Beispiel Autos Starthilfe benötigten.
Mitglieder des Fördervereins Schacht 3 hatten den Ausschank übernommen. Frisches Popcorn und Süßigkeiten waren ebenfalls zu haben.
