Hilden Warrington-Platz wird wieder bespielt

Hilden · Sieben Monate ist der meistgenutzte Spielplatz der Stadt umgestaltet worden. Gestern wurde er wieder eröffnet. Wie ist der erste Eindruck? Die Rheinische Post hat mit Besuchern gesprochen.

Sina (l.) und Tilda (beide 5) von der Kita Kolpingstraße haben am Freitag als erste den Spielplatz am Warrington-Platz benutzen dürfen.

Sina (l.) und Tilda (beide 5) von der Kita Kolpingstraße haben am Freitag als erste den Spielplatz am Warrington-Platz benutzen dürfen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

„Wollt ihr mit aufs Foto?“ Die Frage von Bürgermeisterin Birgit Alkenings interessiert kaum eines der rund 60 Kita-Kinder aus dem Familienzentrum Arche, der Awo-Kita Kolpingstraße und der Kita Mäüsenest. Die Mädchen und Jungen sind vollauf damit beschäftigt, die neuen Spielgeräte auf dem Warrington-Platz auszuprobieren. Spielinsel, Karussell, Slackline: Es gibt so viel zu entdecken. Lutz Groll, Sachgebietsleiter Stadtplanung, hat zu Hause 120 Plätzchen nach einem englischen Originalrezept gebacken und sie gemeinsam mit Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand – mit Handschuhen (!) – eingepackt. Auf der Tüte prangt das prächtige Tor des Rathauses der englischen Partnerstadt Warrington, nach der der Platz vor dem Itterkarree benannt ist.

Die „Warrington-Plätzchen“ zur Wiedereröffnung sind eine süße Idee – und auch noch sehr lecker. Sie und eine ganze Kiste original englischer Süßigkeiten finden bei den Kinder reißenden Absatz.

Rund um den Platz ist Bambus gepflanzt worden, eingefasst mit einer zum Teil hohen Metallkante. Das ist aber gefährlich, sagt ein vorbeigehender Senior kopfschüttelnd zu seiner Frau. Die Metallkante ist auch Ratsmitglied Friedhelm Burchartz (Allianz) aufgefallen. „Die Metallkante ist nicht scharf, sondern abgeschliffen worden“, erläutert Achim Hendrichs, Sachgebietsleiter Grünflächen/Forst: „Der TÜV hat den ganzen Spielplatz abgenommen. Gleichwohl denken wir noch über einen zusätzlichen Kantenschutz nach.“

Rund 400.000 Euro hat die Umgestaltung des Platzes einschließlich der neuen Spielgeräte gekostet, 170.000 Euro davon zahlen Land und Bund im Rahmen der Städtebauförderung. So viel Geld für was eigentlich? Das fragen sich nicht wenige. Richtig ist: Das Kinderparlament hat die Wünsche von Kindern gesammelt. Ein Landschaftsarchitekt hat das in seinem Entwurf berücksichtigt. Er wurde interessierten Bürgern und Politikern mehrfach vorgestellt, diskutiert, verändert und schließlich vom Stadtrat beschlossen. „Nicht nur der Spielplatz, auch der gesamte Warrington-Platz ist neu gemacht und barrierefrei hergerichtet worden“, betont Bürgermeisterin Birgit Alkenings. An der alten Brunnenanlage gab es früher eine zwei Meter hohe Kante. Viele Eltern, die den Spielplatz nutzten, seien darüber sehr unglücklich gewesen. Um den Platz seien viele neue Bänke aufgestellt worden. „Das war ein Wunsch von vielen Älteren und Besuchern“, sagt die Bürgermeisterin: „Der Platz ist ein beliebter Treffpunkt der Generationen.“ Nicht umsonst werde kein Spielplatz in Hilden intensiver genutzt wie der Warrington-Platz. Die Spielgeräte hätten ohnehin in einigen Jahren ersetzt werden müssen. „Zuhause muss man auch alle paar Jahre streichen“, meint Alkenings: „Das gilt auch für die Innenstadt. Die Renovierung war nötig. Ich finde den neuen Platz sehr schön.“

 Zinib Khafboch mit ihrer Tochter findet den neuen Spielplatz sehr schön. Die Mutter von vier Kindern besucht ihn mindestens dreimal die Woche.

Zinib Khafboch mit ihrer Tochter findet den neuen Spielplatz sehr schön. Die Mutter von vier Kindern besucht ihn mindestens dreimal die Woche.

Foto: Christoph Schmidt
 "Ich finde den neuen Spielplatz klasse", sagt Dirk Thevis mit seinem Sohn. Der Unterbacher besucht häufig den Warrington-Platz

"Ich finde den neuen Spielplatz klasse", sagt Dirk Thevis mit seinem Sohn. Der Unterbacher besucht häufig den Warrington-Platz

Foto: Christoph Schmidt
 Der neue Spielplatz hat keinen Mehrwert, sagt Sarah Lünenburg: „Mir persönlich fehlt der Sand.“ Ihre drei Kinder lieben den Spielplatz.

Der neue Spielplatz hat keinen Mehrwert, sagt Sarah Lünenburg: „Mir persönlich fehlt der Sand.“ Ihre drei Kinder lieben den Spielplatz.

Foto: Christoph Schmidt
 "Warrington-Plätzchen": Lutz Groll (Sachgebietsleiter Stadtplanung) hat zur Wiederöffnung des Warrington-Platzes 120 Plätzchen nach einem englischen Originalrezept gebacken und verschenkt.

"Warrington-Plätzchen": Lutz Groll (Sachgebietsleiter Stadtplanung) hat zur Wiederöffnung des Warrington-Platzes 120 Plätzchen nach einem englischen Originalrezept gebacken und verschenkt.

Foto: Christoph Schmidt
 Die Metallkante ist abgeschliffen und vom TÜV abgenommen worden, soll aber jetzt zusätzlich noch eine Kantenschutz erhalten.

Die Metallkante ist abgeschliffen und vom TÜV abgenommen worden, soll aber jetzt zusätzlich noch eine Kantenschutz erhalten.

Foto: Christoph Schmidt

Das gilt auch für bunten Baustellen-Banner, die die Kindergarten-Kinder mit ihren Bilder verziert hatten. Zum Wegwerfen viel zu schade: Deshalb erhalten sie die Kitas zurück. Bis auf die Awo-Kita Kolpingstraße. Deren Banner ist nämlich gestohlen worden. Bürgermeisterin Birgit Alkenings lässt das Banner noch einmal auf Papier ausdrucken – als kleinen Trost. Und was sagen Bürger zum neuen Warrington-Platz? Elisc Montazem (Mutter von drei Kindern) ist sich noch nicht sicher: „Der alte Spielplatz war auch sehr schön. Die Kinder fanden ihn toll. Ein Spielplatz in der Innenstadt ist sehr praktisch. Da können sich die Kinder vor dem Einkaufen noch mal so richtig austoben.“

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