Virtual Reality in Hilden Kunstvoll in virtuelle Welten abtauchen

Die Volkshochschule Hilden-Haan bietet mit dem außergewöhnlichen Projekt „VR bist Du?“ ein auf Virtual Reality gestütztes Seminar für junge Erwachsene zur Selbsterkenntnis und Kulturrezeption an. Es wird vom Land gefördert.

 Martin Kurth leitet die VHS und hat sich für das Virtual-Reality-Projekt stark gemacht.

Martin Kurth leitet die VHS und hat sich für das Virtual-Reality-Projekt stark gemacht.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

In den Spiegel sehen war gestern. Heute werden schon mal die Möglichkeiten von Virtual Reality genutzt, um eigenes Verhalten aus einer anderen Perspektive zu beleuchten. Mit dem fünftägigen Ferienseminar der VHS Hilden-Haan „VR bist Du?“ soll jungen Erwachsenen (16 bis 26 Jahre) Gelegenheit gegeben werden, mittels eines Kreativtrips in virtuelle Welten mehr über sich im Allgemeinen und die eigene Kulturrezeption im Besonderen in Erfahrung zu bringen. Das wegweisende Seminar wird vom NRW-Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.

„Die Fördergelder erhielten wir über einen seitens des Ministeriums ausgeschriebenen Wettbewerb zu kultureller Bildung“, erklärt Martin Kurth, Leiter der VHS, und verweist auf die hohen Kosten, die maßgeblich für die technische Umsetzung des Projekts aufgewendet werden müssten. „Aus diesem Grund sind wir unter anderem auch eine Kooperation mit der Codecentric AG, einem Spezialisten für IT-Technologien in Solingen, eingegangen“, so Kurth.

Das eigentliche Konzept ist in Teamarbeit im eigenen Haus entwickelt worden. Unter der Regie von Simone Münzer, Fachbereichsleiterin Kultur, haben sich die Künstlerin Tina Borrenkott sowie die Medienpädagogen Christian Prison und Vincent Beringhoff Gedanken gemacht, wie kulturelle Selbsterfahrung mit Hilfe von Virtual Reality dargestellt werden kann. Der gesamte Erfahrungsprozess soll in drei Schritten erfolgen.

Im ersten sollen die Teilnehmer eine Skulptur gleichsam als figuratives Alter Ego kreieren. Die 50 bis 100 Zentimeter großen Figuren, die optimal in einer einfachen Haltung, etwa mit ausgebreiteten Armen, geschaffen werden sollen, werden im zweiten Schritt eingescannt. Dabei hat sich die VHS der technischen Unterstützung der Doob AG, Spezialisten für 3D-Anwendungen und Avatare in Düsseldorf, bedient. Die animierten Figuren werden dann in eine virtuelle Welt eingespielt und sodann mit Hilfe von Virtual Reality-Brillen erlebbar gemacht. „Die Teilnehmer schlüpfen nach dem Body-Swap-Prinzip mit ihrer Identität in ihre Figur förmlich rein, und bis zu fünf Teilnehmer können sich dann gleichzeitig in der virtuellen Welt treffen“, erklärt Simone Münzer, die sich bei dem explorativen Experiment jedoch nicht sicher ist, ob da dann auch jeder einsteigen will. Schließlich werde manches, vielleicht auch bislang Unbewusstes, der eigenen Identität preisgegeben.

Das Treffen im virtuellen Raum bleibt jedoch nicht dem Zufall überlassen. Zuvor schreibt jeder Teilnehmer mit medienpädagogischer Unterstützung noch ein kurzes Drehbuch. Diese Filmanweisungen bilden dann den Rahmen für einen Kurzfilm, der im virtuellen Raum spielt und das Abenteuer Reflexion über die eigene Identität abbilden soll.

Dank des Ausschreibungsgewinns für innovative Konzepte erhält die VHS Hilden-Haan 12.000 Euro vom Land. Allerdings müssen für dieses technisch aufwändige und daher auch kostenträchtige Projekt auch eigene Budgetmittel eingesetzt werden. Das Projekt „VR bist Du? findet von Montag, 3. August, bis Freitag, 7. August, täglich zwischen 10 und 17 Uhr im Weiterbildungszentrum „Altes Helmholtz“, Gerresheimer Straße 20, statt.

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