Kunst in Haan Spannende „Familien-Angelegenheit“ in der Alten Pumpstation

Haan · Der gebürtige Haaner Künstler Franz Leinfelder und sein Sohn Maximilian stellen erstmals gemeinsam aus. Der Titel: „Collagen und Gemaltes“.

 Freuen sich über ihre erste gemeinsame Ausstellung: (v.l.) Max und Franz Leinfelder.

Freuen sich über ihre erste gemeinsame Ausstellung: (v.l.) Max und Franz Leinfelder.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Endlich wieder eine Kunstausstellung in der Alten Pumpstation. Der gebürtige Haaner Künstler Franz Leinfelder zeigt erstmalig zusammen mit seinem Sohn Maximilian eine Auswahl des kreativen Schaffens von zwei Generationen mit großem Altersunterschied. „Collagen und Gemaltes“ nennen sie ihre Gemeinschaftsschau.

Tatsächlich konnten im veränderten Kunstraum Pumpstation insgesamt 95 Bilder gehängt werden. Dazu kommen noch viele Kunstobjekte. Verändert deshalb, weil die gläserne Raumskulptur „Cube“ jetzt einen dominierenden Teil der Kunsthalle ausmacht. Die meist großformatigen Bilder von Vater und Sohn Leinfelder sind jetzt gleich auf mehreren Ebenen zu besichtigen. Unten hängen sie an den riesigen Wänden rund um den „Cube“ in der Raummitte und oben auf der Raumskulptur, die über eine Treppe erreicht wird, sind die Bilder schwebend an der riesigen Geschossdecke installiert.

Materialbilder nennt Franz Leinfelder seine Werke, denn er verarbeitet oft Holz, Papier, Strandgut, Leder, Blech oder Eisenteile in seinen Collagen. Spannend ist das Ergebnis, anregend und immer von einer gewissen Systematik. Der gelernte Ingenieur, Landvermesser und Bauernsohn hat seit jeher eine enge Beziehung zu handwerklicher Arbeit, Werkzeugen und deren Materialien. Seit fünf Jahrzehnten widmet er sich neben seinem Hauptberuf als selbständiger Landvermesser der Kunst. Der „Broterwerb“ war für ihn ohne die inspirierende Arbeit an und mit seinen Kunstobjekten nicht denkbar. Erfolgreich war er auf beiden Schienen.

Maximilian Leinfelder, der Sohn, hat den künstlerischen Werdegang seines Vaters stets hautnah verfolgt. Und er hat ihn geprägt. Die berufliche Laufbahn als Landvermesser hat er vorzeitig beendet. Der Vater hat ihn ihm Studium als Mediengestalter, wo er auch auf Design und Bildgestaltung fokussiert war, unterstützt und gefördert. Einen Namen hat sich Maximilian Leinfelder bereits als Image-Filmer beim WDR gemacht. Zusammen mit dem Youtuber, Gamer und DJ Sarasar hat er Filme in Portugal, Griechenland oder Italien gedreht, die bereits ausgestrahlt wurden. Aber Corona hat neue Wege gewiesen. Und nun malt Maximilian Leinfelder in seinem Kölner Atelier.

Es sind beeindruckende Bilder von großer Sensibilität. Die überwiegende Zahl zeigt Augen, meist künstlich, immer beeindruckend. Für Maximilian Leinfelder ist die Ausstellung in Haan seine allererste. Der Vater kann die Zahl seiner Ausstellungen nicht mehr zählen. In der Alten Pumpstation jedenfalls ist es die fünfte.

Die Symbiose von Vater (80) und Sohn (25) beeindruckt. Die Raumskulptur „Cube“ wurde von Architekt Jochen Siebel gestaltet und umgesetzt. Ursprünglich entstand sie aus der Notwendigkeit, dass durch die Abstandsregeln in der Pandemiezeit mehr Arbeitsraum geschaffen werden musste. Nun verbindet das „Cube“-Gebäude zusätzliche Arbeitsplätze und spannende neue Kunsträumlichkeiten auf zwei Ebenen.

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