Grevenbroich Stadt: Kita-Plätze reichen aus

Grevenbroich · Erster Beigeordneter Michael Heesch reagiert auf Elternvorwürde, dass es in Kapellen zu wenig Kindergartenplätze gebe. Er sagt: "Es gibt noch freie U3-Plätze" – und keinen Anspruch auf einen Platz direkt vor der Haustür.

Erster Beigeordneter Michael Heesch reagiert auf Elternvorwürde, dass es in Kapellen zu wenig Kindergartenplätze gebe. Er sagt: "Es gibt noch freie U3-Plätze" — und keinen Anspruch auf einen Platz direkt vor der Haustür.

Eltern im Neubaugebiet Kapellen kritisieren das Angebot an U3-Kita-Plätzen als unzureichend, werfen der Verwaltung vor, mit Blick auf junge Familien unangemessen geplant zu haben. Darauf reagierte jetzt Erster Beigeordneter Michael Heesch bei einer Pressekonferenz.

"Bis die evangelische Kirche die neue Kita baut, kann es vereinzelte Vor-Ort-Problematiken geben", räumte er ein. Der Bau-Antrag für die viergruppige Einrichtung wurde Anfang August gestellt; sie soll im Februar 2014 fertig sein. Die Verwaltung bemühe sich zu unterstützen, helfe bei der Vermittlung von Tageseltern. Aber: "Aktuell gibt es in Kapellen noch drei freie U3-Plätze in Einrichtungen", sagte Heesch.

Planung nur mit Prognosen

Im gesamten Stadtgebiet Grevenbroich werden zum Stichtag 1. August 2012 226 Kita-Plätze für Unter-Dreijährige angeboten, dazu kommen 70 Plätze bei Tageseltern. In Kapellen gibt es zurzeit 22 Plätze für Unter-Dreijährige. Bis 1. Februar 2014 soll diese Zahl auf 38 erhöht werden; vor Ort wäre der Bedarf dann zu 20 Prozent gedeckt. Wie lässt sich das mit dem Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für Kleinkinder ab August 2013 vereinbaren?

"Laut KiBiz (Kinderbildungsgesetz) ist nicht in jedem Stadtteil eine hundertprozentige Versorgung vorgeschrieben", sagte Michael Heesch. Die Stadt müsse lediglich ein ausreichendes Angebot im gesamten Stadtgebiet vorhalten. Und mit dem Blick auf den Rechtsanspruch für U3-Plätze ab 2013 heißt das: Eine Versorgungsquote von 32 Prozent ist im Durchschnitt für das gesamte Stadtgebiet zu erfüllen. "Und das bedeutet auch, dass der Kita-Platz nicht unbedingt direkt vor der Haustür ist", stellte der erste Beigeordnete klar.

Birgit Schikora, Leiterin des Fachbereichs Jugend, verwies auf die Schwierigkeit bei der Bedarfsplanung: "Für das Bauprojekt haben wir eine intensive Analyse und Prognose erstellt, teilweise bezogen auf einzelne Häuser." Stadtteile würden dabei nicht allein, sondern als "Sozialraum" betrachtet. Für das Beispiel Kapellen bedeutet dies, dass auch Einrichtungen in Hemmerden, Neukirchen, Hülchrath, Wevelinghoven und Langwaden mit einbezogen werden.

Michael Heesch ist überzeugt: "Wir werden die vorgeschriebene U3-Versorgung von 32 Prozent zum Stichtag schaffen." Ein Problem sei aber die demografische Entwicklung und deren Prognose, denn das kann für die Stadt teuer werden: "Wenn Kindergartenplätze nicht genutzt werden, muss das vor der Politik gerechtfertigt werden."

(NGZ/rl)
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