Pandemie in Grevenbroich Stadt plant Corona-Kontrollen in Gastronomie-Betrieben
Grevenbroich · Erst wird freundlich erinnert, dann ermahnt. Irgendwann aber wird es ernst, wenn Mitarbeiter des Ordnungsamtes kontrollieren, ob sich die Bürger an die Corona-Auflagen halten. Den Entscheidern bereitet Sorge, dass vor allem in der Freizeit viele zu nachzulässig mit der Pandemie umgehen.
Gegen zwei Gastronomiebetriebe und einen Friseurladen hat die Stadt Grevenbroich Ordnungswidrigkeitsverfahren gestartet. Die Firmen seien bei Kontrollen des Ordnungsamtes wegen Vergehen gegen die Corona-Schutzauflagen aufgefallen, hieß es auf Nachfrage unserer Redaktion. Am Ende der möglicherweise durch Gericht begleiteten Klärung könnte es für die Unternehmer teuer werden. Der Corona-Bußgeldkatalog des Landes NRW geht hoch bis zu 5000 Euro.
Seit Beginn der allgemeinen Maßnahmen gegen die Pandemie seien in Grevenbroich 45 Bußgelder gegen Personen verhängt worden, die sich nicht an die verpflichtenden Hygiene- und Abstandregeln gehalten hätten. Zudem stellte das Ordnungsamt 352 Quarantäneverfügungen zu. Aktuell, so sagte ein Sprecher des Rhein-Kreises, seien 76 Menschen in Grevenbroich unter Quarantäne. Sie dürfen aufgrund der Ansteckungsgefahr die eigenen vier Wände zwei Wochen lang nicht verlassen.
„Auch in Grevenbroich stellen wir zunehmend fest, dass die Menschen offenbar glauben, es sei alles so wie vor dem Ausbruch der Pandemie“, klagte Dezernent Claus Ropertz. Vor allem im Freizeitbereich ließen sich viele Bürger gehen, stünden viel zu dicht beieinander und trügen häufig keinen Mund-Nase-Schutz.
Sobald die Mitarbeiter des Ordnungsamtes auf solche Menschenansammlungen träfen, würden sie zunächst mehrfach versuchen, Überzeugungsarbeit zu leisten. Freundliche Hinweise zum Abstand und Ermahnungen überzeugten die meisten Bürger, so Claus Ropertz. Erst wenn jemand partout alle Hinweise ignoriere und sich weiterhin nicht an die Corona-Schutzregeln halte, würden Bußgelder verhängt und – bei Unternehmen – Ordnungswidrigkeiten zur Anzeige gebracht. Gegen diese Strafen können sich die Beschuldigten rechtlich wehren.
Für das Ordnungsamt und den zuständigen Dezernenten steht fest: Die Kontrollgänge werden in Grevenbroich unverändert beibehalten. Demonstrativ werde man in den kommenden Tagen den Gastro-Bereich als Schwerpunkt unter die Lupe nehmen. Auch gehe es grundsätzlich nicht darum, den Wirten das Leben schwer zu machen. Claus Ropertz verweist auf die jüngsten Pandemie-Schwerpunkte in NRW: „Die Zahl der Infektionen kann sehr rasch wieder deutlich steigen. Das wollen wir in Grevenbroich vermeiden.“
