Landstraße soll zur Stadtstraße werden CDU irritiert über Vorstoß zur L361 in Grevenbroich

Grevenbroich · Völlig unkommentiert mochte die CDU die neueste Entwicklung zur lauten und abgasreichen L361 nicht durch den Bauausschuss rutschen lassen. Ratsherr Mirko Gössing zeigte sich verwundert über die Initiative von Bürgermeister Klaus Krützen, ein fünf Kilometer langes Teilstück in Kapellen und Wevelinghoven zur Stadtstraße zurückstufen zu lassen.

 Die Initiative, fünf Kilometer der L 361 im Bereich Kapellen/Wevelinghoven zur Stadtstraße abzustufen, sorgte für Diskussion im Ausschuss.

Die Initiative, fünf Kilometer der L 361 im Bereich Kapellen/Wevelinghoven zur Stadtstraße abzustufen, sorgte für Diskussion im Ausschuss.

Foto: Dieter Staniek

„Am Ende haben wir als Stadt die Baulast, können aber aufgrund überörtlicher Erfordernisse doch nicht bestimmen, wer dort fährt.“ Aus Gössings Sicht wäre für Grevenbroich damit nichts gewonnen – außer zusätzlichen Kosten.

Ansonsten nahm der Bauausschuss die Schreiben des Bürgermeisters an Straßen NRW und den Verkehrsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, zur Kenntnis. Darin bekundet Krützen, dass er gerne ein gut fünf Kilometer langes Teilstück zwischen der Rhenaniastraße in Wevelinghoven und dem Autobahnanschluss in Kapellen zurück in städtischer Regie hätte. Krützen begründet das damit, dass Straßen NRW bislang alle Maßnahmen zur Reduzierung des Lkw-Verkehrs ablehne. Weder wolle man – beschränkt auf bestimmte Tageszeiten – den Lkw-Verkehr verbieten noch ein Limit auf Tempo 50 setzen. Im Rahmen seiner wiederholt geführten Gespräche mit dem Landesbetrieb hat Bürgermeister Krützen jedoch von den dortigen Gesprächspartnern den Hinweis bekommen, dass so etwas möglich sei, sobald es sich um eine Straße in städtischer Hoheit handele.

Diese Anregung nimmt Krützen nun auf. Dezernent Florian Herpel sagte dazu im Bauausschuss: „Damit ist keine Vorentscheidung zu einer neuen Umgehungsstraße L361n getroffen worden.“ Doch egal, auf welcher Trasse solch eine Umgehung gebaut werden – bis sie für den Verkehr freigegeben werden könne, würden laut Herpel bis zu 15 Jahre für Planung und Genehmigung vergehen. „Der Bürgermeister sieht seinen Vorstoß als sofortige Entlastung für die Bürger.“

Das sehen auch die diversen Initiativen gegen Straßenlärm so. Leo Krüll von „Pro O“ äußerte sich allerdings skeptisch: Schon 2015 habe der Bürgermeister eine Herabstufung vorgeschlagen und sei damit gescheitert. Zudem würde eine Herabstufung frühestens 2022 wirksam. Die Initiative „Nein zur L361n“ begrüßte hingegen den Vorstoß. Tempolimit und Lkw-Fahrverbot ließen sich so leichter durchsetzen.

(dne)
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