Bertram Graf von Nesselrode kandidiert nicht mehr für den Rat Vize-Bürgermeister will aufhören

Wevelinghoven · Bertram Graf von Nesselrode (68) wird 2020 nicht mehr für den Rat kandidieren. Für den Kreistag möchte er aber noch einmal seinen Hut in den Ring werfen.

Seit zehn Jahren ist er Mitglied des Rates, genauso lange agiert er als zweiter stellvertretender Bürgermeister. Im nächsten Jahr will sich Bertram Graf von Nesselrode (CDU) aber von der Stadt-Politik verabschieden. „Aus Altersgründen“, sagt er. 2020 vollendet der auf Haus Busch lebende Land- und Forstwirt sein 69. Lebensjahr. Für den Kreistag möchte er aber nach wie vor kandidieren. Dem gehört er schon seit 25 Jahren an.

 Seit 25 Jahren im Kreistag: Bertram Graf von Nesselrode.

Seit 25 Jahren im Kreistag: Bertram Graf von Nesselrode.

Foto: Wiljo Piel

Das Parteibuch hat Nesselrode seit 1991 in der Tasche. Ausschlaggebend für seinen Eintritt in die Union war das desaströse Wahlergebnis, das die CDU damals nach intern ausgefochtenen Machtkämpfen in Grevenbroich erzielte. „Nach dieser Katastrophe wollte ich mich politisch engagieren“, begründet der 68-Jährige. 1994 zog er in den Kreistag ein, 2009 kandidierte er zusätzlich für den Stadtrat. Das Doppelmandat sei ihm allmählich aber zu viel geworden. „Ich will kürzer treten“, sagt der Graf.

Als Ratsmitglied ist Nesselrode für Wevelinghoven-Nord und Langwaden zuständig, auf diesen Bezirk hält er ein waches Auge. Große Freude bereitet ihm die Aufgabe des Vize-Bürgermeisters. Er springt immer dann ein, wenn Verwaltungschef Klaus Krützen terminlich verhindert ist und der erste Stellvertreter Edmund Feuster (SPD) gerade nicht kann.

„Das ist eine schöne Aufgabe“, meint Nesselrode, der Geburtstage, Ehejubiläen und Schützenfeste besucht oder auch mal – da hat er keine Berührungsängste – bei Gewerkschaften vorbeischaut. „Der direkte Kontakt zu Menschen gefällt mir“, sagt er. Begeistert hat ihn eine Fahrt in die Partnerschaft Saint Chamond, bei der er offizieller Repräsentant Grevenbroichs war. „Das ist schon eine Ehre, auf diese Weise zur deutsch-französischen Freundschaft etwas beitragen zu können“, meint er. Im nächsten Jahr, so glaubt Nesselrode, wird er allerdings weniger als „Vize“ auf Achse sein. „Im Kommunalwahlkampf wird Klaus Krützen wohl viele Termine selber wahrnehmen wollen.“

Wegen seines Doppelmandates ist Graf von Nesselrode nicht in den großen Ausschüssen des Rates vertreten – aus Zeitgründen. Nichtsdestotrotz verfolgt er aufmerksam die Arbeit seiner Kollegen in den Gremien – und nicht immer ist er damit einverstanden. „Zwei Mal habe ich gegen meine Fraktion gestimmt“, sagt er. Da ging es um die Schulpolitik. Dass es künftig drei Gesamtschulen und zwei Gymnasien in der Stadt geben wird, gefällt dem Verfechter des dreistufigen Systems nicht wirklich. „Und das habe ich deutlich gemacht – was mir der eine oder andere übel genommen hat.“

Nach der Wahl im Herbst 2020 will sich Bertram Graf von Nesselrode mehr seiner Familie widmen, seiner Frau und den beiden Kindern, die als Hahnenkönigspaar in Langwaden regieren. Und natürlich der Arbeit im Kreistag und seinen Ausschüssen. „Wenn ich denn noch einmal aufgestellt werden sollte“, sagt der Graf. Bereit dazu ist er.

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