Naherholung in Grevenbroich Bahndamm derzeit in desolatem Zustand

Neukirchen · Die Wege sind tief zerfurcht, einige hundert Bäume wurden gefällt. Der Neukirchener CDU-Ratsherr Wolfgang Kaiser macht auf die Mängel im Naherholungsgebiet aufmerksam und ruft Bürger zu Baumspenden auf.

 Der Spazierweg auf dem Strategischen Bahndamm bei Neukirchen ist teilweise auf einem Drittel seiner Breite tief zerfurcht. Das ärgert den Ratsherrn Wolfgang Kaiser.

Der Spazierweg auf dem Strategischen Bahndamm bei Neukirchen ist teilweise auf einem Drittel seiner Breite tief zerfurcht. Das ärgert den Ratsherrn Wolfgang Kaiser.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Es sieht aus, als wäre ein Panzer durchs Terrain gepflügt. Nahe des Neukirchener Sportplatzes ist der Spazierweg auf dem Strategischen Bahndamm teilweise auf einem Drittel seiner Breite tief zerfurcht. Auch an anderen Stellen sieht der Neukirchener CDU-Ratsherr Wolfgang Kaiser enormen Handlungsbedarf. „In den 33 Jahren, in denen ich in Neukirchen wohne, war der Strategische Bahndamm noch nie in einem so desolaten Zustand wie jetzt“, kritisiert Kaiser. Und er betont: „Grevenbroich hat den Stadtpark, den Bend und die Erft. Wir hier haben nur den Bahndamm zur Naherholung.“

Seinem Ärger über den aktuellen Zustand machte der CDU-Ratsherr auch jetzt im Hauptausschuss Luft. Auf mehrere Probleme weist der Neukirchener hin. „Wie anderenorts haben trockene Sommer und Rußrindenkrankheit auch den Bahndamm mitgenommen. Mehr als 300 Bäume mussten schon gefällt werden.“ Weitere seien krank, hat Kaiser beobachtet.

Und dann kamen im Februar Forstmaschinen und fällten weitere Bäume und Sträucher auf dem Grünstreifen, der sich von Neuss bis Rommerskirchen zieht, dabei hinterließen sie stellenweise tiefe Furchen auf dem Damm-Weg. „Das sieht katastrophal aus,“ so Kaiser. Dabei handelte es sich um erste Arbeiten zur Neugestaltung des Bahndamms. Die Federführung für das interkommunale Projekt hat die Gemeinde Rommerskirchen.

 Solche Pfade führen auf den Strategischen Bahndamm, nun sollen barrierefreie rampen gebaut werden.

Solche Pfade führen auf den Strategischen Bahndamm, nun sollen barrierefreie rampen gebaut werden.

Foto: Carsten Sommerfeld

„Die Wege sehen nicht gut aus“, erklärte im Ausschuss Bürgermeister Klaus Krützen, der bei der Nachbargemeinde erfuhr, dass die Arbeiten erst im Herbst nach der Vegetationsphase weitergehen sollen. „Warum wurden dann die Fällarbeiten bereits vorgenommen und nicht auch erst im Herbst?“, fragt Kaiser. Auch Krützen sieht Handlungsbedarf, die Wege sollen geglättet werden. Eine rasche Lösung ist in Sicht. „Wir haben Beschwerden erhalten. Ende kommender Woche kommt ein Wegehobel zum Einsatz, damit die Wege wieder genutzt werden können“, so Elmar Gasten, Sprecher der Gemeinde Rommerskirchen, auf Anfrage unserer Redaktion an.

Fragen und Kritik gibt es aber auch an Teilen des Projekts. Ziel ist die Aufwertung des Naherholungsgebiets. Ein wichtiger Bestandteil in Grevenbroich ist der Bau barrierefreier Zugangsrampen auf den Damm an der L 142 und K 33. Christoph Tauscher vom Büo WFG-Landschaft, hatte bei der Vorstellung des Projektes die bisherigen Pfade und Treppen als „abenteuerlich“, bei schlechtem Wetter „halsbrecherisch“ beschrieben.

„Die neuen Rampen an den Querungen der Hauptstraßen sind sehr wichtig“, betont Wolfgang Kaiser. Doch: „Viele Bürger fragen sich, warum auch die Wege auf den Damm mit 2,50 Metern Breite zu so genannten Autobahnen für Fahrräder ausgebaut werden sollen.“ Für diese Wegbreite hätten viel Bäume fallen müssen. Zudem werde befürchtet, dass die breiteren Wege auch von Fahrern mit „motorisierten Zweirädern“ genutzt werden. „Die 2,50 Meter sind die Mindestbreite, um einen gefahrlosen Begegnungsverkehr von Radfahrern und Fußgängern, etwa auch mit Kinderwagen, zu ermöglichen“, erläutert Gasten.

 Im Februar wurden Bäume für die Neugestaltung gefällt.

Im Februar wurden Bäume für die Neugestaltung gefällt.

Foto: Carsten Sommerfeld

„Manchmal vermisse ich von allen Beteiligten die Wertschätzung für diesen Grünzug“, sagt Kaiser, der sich für eine weitere Aufwertung des Bahndamms stark macht. Er erhofft sich Unterstützung von der Stadt, aber auch von Bürgern. Nach Auskunft der Verwaltung sei auf dem Damm die Neuanpflanzung von 1000 Bäumen sinnvoll. „Ich rufe die Neukirchener auf, sich mit Baum-Spenden zu beteiligen.“ Die ersten 200 Pflanzen spende er selbst. Wer mitmachen und spenden möchte, könne sich unter der Rufnummer 02131 69098 melden.

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