Erste Bilanz nach Umzug Rot-Kreuz-Laden stößt auf steigende Resonanz

Grevenbroich · Der Kreisverband zieht für den Second Hand-Laden zwei Monate nach dem Umzug in die Grevenbroicher Innenstadt eine positive Bilanz. Zahl der Besucher hat sich vervielfacht.

 Susanne Wolff (l.) hat den neuen Kleiderladen des Roten Kreuzes mit aufgebaut, Regina Schmitz gehörte am Dienstag zu den Kundinnen, sie kauft gern Second Hand-Garderobe.

Susanne Wolff (l.) hat den neuen Kleiderladen des Roten Kreuzes mit aufgebaut, Regina Schmitz gehörte am Dienstag zu den Kundinnen, sie kauft gern Second Hand-Garderobe.

Foto: Dieter Staniek

Der Marken-Blazer ist für acht Euro zu haben, der schwarze Wintermantel wenige Meter weiter für zehn Euro. „Der Rot Kreuz Kleiderladen“ an der Kölner Straße ist für Menschen mit wenig Geld die richtige Adresse, um sich einzukleiden. Aber auch Normalverdiener probieren dort Second-Hand-Kleidung an. Vor knapp zwei Monaten eröffnete der Kleiderladen in der Grevenbroicher Fußgängerzone – zentral gelegen und mit 180 Quadratmetern Platz. Susanne Wolff (35) vom Kreisverband Grevenbroich des Roten Kreuzes zieht nach dem Umzug von der Röntgenstraße eine positive Bilanz. Die Kundenzahl sei erheblich gestiegen. Am Tag würden rund 50 bis 100 Menschen in den Verkaufsraum kommen. „Früher an der Röntgenstraße waren es vielleicht ein, zwei Kunden am Tag“, sagt Wolff. Der neue Kleiderladen sei auch für Grevenbroich „ein Gewinn“.

Der Unterschied zum früheren beengten Laden könnte kaum größer sein. „Es ist hier heller, und wir haben hier viel mehr Platz, um die Ware zu präsentieren“, erläutert Susanne Wolff, die mit René Ueckert den neuen Laden aufgebaut hat. Ein großer Vorteil: Der Standort liegt mitten in der Innenstadt und ist gut sichtbar. „Hierhin kommen jetzt viel mehr Rentner als früher“, berichtet Angelika Pannes. Sie gehört dem zwölfköpfigen Ehrenamtlerinnen-Team an, das die Ware prüft, sortiert und verkauft. Hosen für etwa ein bis zwei Euro, Blusen und Mäntel gehören ebenso zum Angebot wie Schuhe und Kinderkleidung – auch in Babygrößen. Kinderwagen, ein Kommunion-Kleid und eine Motorrad-Kombi stehen ebenfalls zum Verkauf. In einem Regal warten Kinderbücher und Gesellschaftsspiele auf neue Besitzer. „Wir wollen die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern fördern, etwa durch Vorlesen“, erläutert Wolff. Neben einer Spielecke gibt es eine Sitzgruppe, das Rote Kreuz versteht den Kleiderladen auch als Ort der Begegnung.

„Es ist preiswerter als in anderen Geschäften, und es gibt schöne Sachen hier“, sagt eine Kundin, die bereits eine Tasche sowie zwei Hosen auf dem Arm hat. Sie kommt aus der Nachbarstadt Jüchen. Kein Einzelfall: Neben Grevenbroich gehören Jüchen und Rommerskirchen zum Einzugsbereich. Von Noithausen nach Rostock gezogen ist Regina Schmitz (55), die aber öfters nach Grevenbroich kommt. „Ich finde Second-Hand super“, erzählt die Normalverdienerin, hier gebe es auch hochwertige und modische Kleidung. Zu den Kunden „zählt jedermann, nicht nur Menschen mit kleinem Geldbeutel“, sagt Wolff. Die Verkaufserlöse dienen dazu, wie Ueckert erklärt, um die Miete zu bestreiten, oder sie werden wieder in den Laden gesteckt.

Pläne für die Zukunft: Das Rote Kreuz denkt an eine Öffnung auch nachmittags. „Dafür benötigen wir aber Verstärkung für unser Team“, sagt Wolff. Ab Januar soll es im Laden zudem Info-Veranstaltungen für Erste Hilfe für Senioren geben.

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