Mordfall Claudia Ruf Zwei Männer fehlen noch beim Massen-Gentest in Grevenbroich

Grevenbroich · Fast alle in einer ersten Phase kontaktierten Männer haben im Fall Claudia Ruf eine Speichelprobe abgegeben. Mit dem Massen-Gentest soll die Tat von 1996 aufgeklärt werden.

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Neue Ansätze im Mordfall Claudia Ruf

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Bei der ersten Phase des Massen-Gentests im Mordfall Claudia Ruf fehlen nur noch die Speichelproben zweier Männer. Das teilte ein Polizeisprecher in Bonn der Deutschen-Presse Agentur mit. Die Personen seien aktuell im Ausland und hätten daher keine Möglichkeit gehabt, die Probe abzugeben.

Auf Anfrage unserer Redaktion erklärt die Polizei Bonn das weitere Vorgehen: Die Männer fallen in die Kategorie „nicht erreicht“. Sie befinden sich aktuell auf langen Auslandsaufenthalten – für ihre Arbeit oder als Urlaub. Die Polizei versucht jetzt mit Recherchen, beispielsweise über die Nachbarn, Kontakt zu den Männern aufzunehmen und mit ihnen einen zeitnahen Termin für den freiwilliger Test in Deutschland zu verabreden. Nur wenn die Person über längere Zeit nicht nach Deutschland zurückkehrt, werde die Polizei sich Alternativen überlegen. Der Sprecher erklärt jedoch, dass die Polizei „optimistisch“ sei, „den Spurenkomplex abzuarbeiten“. Die zwei fehlenden Männer stellten somit „keinen Stress“ für die Polizei dar. In Anbetracht der Tatsache, dass mehr als  1000 Männer in der ersten Phase des Massen-Gentests eine Speichelprobe abgegeben, gelte: „Nur noch zwei übrig zu haben, ist für uns großartig“, erklärt der Polizeisprecher weiter. Ebenfalls sehr erfreulich sei, dass bisher keine aktive Absage zu dem freiwilligen Test gemacht wurde. Vielmehr seien die Bürger „profund informiert und stets bereitwillig, ihre Probe abzugeben“, informiert der Sprecher.

Insgesamt 800 Speichelproben wurden bereits im Labor ausgewertet – alle negativ. Die Untersuchungen verlaufen bisher im prognostizierten zeitlichen Rahmen. Ferner sei die Polizei „ausgesprochen zufrieden“ mit der geleisteten Arbeit der Wissenschaftler.

Begonnen hat jetzt die zweite Phase des Massen-Gentesst: Rund 900 Männer, die nicht mehr in Hemmerden leben, damals aber Bezüge dorthin hatten, werden gebeten ebenfalls eine Speichelprobe abzugeben. Dazu gehören etwa 300 Personen auf dem weiteren Umfeld von Düsseldorf, die von den Mordkommissionen Bonn und Köln aufgesucht werden. Circa 200 Proben der zweiten Testphase wurden bereits abgegeben.

(capf/mba/dpa)
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