Musik aus Grevenbroich Zwei Singer-Songwriter suchen die Quintessenz der Musik

Grevenbroich · Als „For the sake of the song“ spielen Willie Goergens und Stefan Wehlings selbst geschriebene Songs von früher und heute. Ihr Fokus liegt auf Gesang und Gitarre, den Grundbausteinen eines Liedes.

 Stefan Wehlings und Willie Goergens haben einander musikalisch gefunden. Als „For the sake of the song“ präsentiert das Duo vergessene Lieder ihrer Musikkarriere und produzieren zudem neue Stücke – oftmals autobiografisch.

Stefan Wehlings und Willie Goergens haben einander musikalisch gefunden. Als „For the sake of the song“ präsentiert das Duo vergessene Lieder ihrer Musikkarriere und produzieren zudem neue Stücke – oftmals autobiografisch.

Foto: For the sake of the song

Bei dieser Formation gilt die Redensart „Der Name ist Programm“. Willie Goergens und Stefan Wehlings haben vor etwa einem Jahr musikalisch zueinander gefunden. Als „For the sake of the song“ (zu deutsch: „Um des Liedes willen“) tritt das Duo jetzt auf. Ihrem Namen werden sie gerecht, denn bei ihrer Musik beschränken sie sich auf die Wurzeln der Lieder: den Gesang und das Gitarrenspiel.

Das Lied, seine Bedeutung für den Künstler und die Wirkung auf den Zuhörer stehen bei Goergens und Wehlings im Vordergrund. Beide sind seit vielen Jahrzehnten Musiker – Goergens seit 50, Wehlings seit 40 Jahren – und haben in verschiedenen Bands gespielt. In ihrer neuen Formation beschränken sie sich auf das Wesentliche in der Musik. Beide sind Singer-Songwriter, sie singen ihre Stücke und spielen Gitarre, Banjo sowie Haiwaiigitarre. „Jeder hat seine Songs mitgebracht, die dann der andere begleitet“, erklärt Wehlings. Dabei handele es sich um Jahrzehnte alte „Lieder, die wieder ausgegraben wurden“, also solche die mit dem Auflösen der Band in Vergessenheit gerieten oder nie eine Chance bekommen haben. Mittlerweile hat das Duo sein Repertoire erweitert und produziert neue Lieder. „Das Projekt beschäftigt mich sehr intensiv und schreit nach Output“, sagt Goergens. Zudem habe die Musik ihm „über schlechte Zeiten geholfen“.

Die Lieder von „For the sake of the song“ bewegen sich in den Bereichen Americana, Neo-Folk, Country, Indie und Jingle Jangle Pop. Gesungen wird auf Englisch – „die Stimme des Rock’n’Rolls“, wie es Goergens beschreibt. In ihren Stücken erzählen die Musiker Geschichten, meist autobiografisch. „Ich bin ein sehr persönlicher Schreiber“, informiert Goergens. Daher verarbeite er in den Liedern Erfahrungen und Begegnungen seines Lebens. Wehlings blicke in den Texten oft auf seine Kindheit zurück oder erzähle Kurzgeschichten, sagt er.

Im April hat das Duo seine erste Platte produziert, im Oktober folgte die zweite. Aufgenommen wird im mobilen Tonstudio. Alle Instrumente, also auch Bass, Piano und Perkussion, spielen die Künstlern selbst ein – vollkommen ohne elektronische Klangerzeuger. „Wichtig ist, wie es am Ende klingt und nicht, wie es produziert wurde“, meint Goergens, der den Charme an nicht voll ausproduzierte Stücken zu schätzen weiß. Neben den Tonträgern veröffentlichen die Musiker ihre Lieder im Internet. Die Zuhörer sind international, kommen gar aus den USA und Südafrika.

Ihr Debüt spielte die Band im Café Kultus, später sprangen sie als Ersatz bei den Gitarrenwochen ein, erhielten viel positive Resonanz und fassten den Entschluss, noch mehr Zeit in das Projekt zu investieren. Jeden Monat ein Auftritt ist das Ziel, welches für Anfang 2020 auch erfüllt wird. Bei den Konzerten wertschätzen die Musiker einen „intimen Rahmen“, wie bei Wohnzimmerkonzerten. „Die Leute hören dann ganz anders zu, achten auf den Text und fragen nach“, erzählt Goergens. Und wenn das passiert, erreichen die Musiker ihr Ziel – das Publikum lauscht „um des Liedes willen“.

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