Mehr Grün in Grevenbroich Vorgarten des Jahres wird prämiert

Grevenbroich · Stadt lobt Preis für grüne Vorgärten aus und setzt so Zeichen gegen Schottergärten.

 Stefan Deuter in seinem grünen Vorgarten in der Südstadt. Die Stadt lobt 2020 erstmals einen Preis für den „Vorgarten des Jahres“ aus.

Stefan Deuter in seinem grünen Vorgarten in der Südstadt. Die Stadt lobt 2020 erstmals einen Preis für den „Vorgarten des Jahres“ aus.

Foto: Dieter Staniek

Gärten sind grün – das stimmt oft längst nicht mehr. In vielen Vorgärten bestimmt tristes Grau das Bild, hat Schotter weitgehend Rasen und blühende Pflanzen, die gepflegt werden müssen, verdrängt. Für Insekten bieten derartige Steinwüsten keine Nahrung. Die Stadt setzt nun ein Zeichen dagegen. 2020 lobt sie zum ersten Mal den Preis „Vorgarten des Jahres“ aus. Das beschloss der Rat einstimmig auf Antrag der CDU. Der Preis soll drei Jahre lang an einen laut CDU „besonders gelungenen, bepflanzten und naturnah gestalteten Vorgarten“ vergeben werden. Der Hauptpreis ist mit 500 Euro dotiert, fünf Gärten erhalten eine lobende Erwähnung sowie je 100 Euro.

Seit längerem diskutieren Politiker, wie „Schotter-Gärten“ Einhalt geboten werden kann, mehrere Fraktionen stellten Anträge. „Gärten mit größeren Schotterflächen beeinflussen das Kleinklima, Steinflächen fördern Erhitzung“, nennt Stadtsprecher Stephahn Renner neben Insektenschutz ein weiteres Argument für viel Grün. Die Stadt hat angekündigt, bei neuen Bebauungsplänen Vorgaben zur Vorgartengestaltung zu machen. Das gilt aber nicht für bestehende Anlagen. „Eine Gestaltungssatzung wäre aufwendig zu begründen und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht rechtssicher umzusetzen“, sagt Renner.

Beim Preis für den „Vorgarten des Jahres“ gehe es um die Anerkennung positiver Beispiele. Damit soll ein Anstoß gegeben werden, „auch kleinteiligere Flächen durch eine Umgestaltung wieder zu entsiegeln oder eine begonnene naturnahe Gestaltung zu verstärken“, erläutert Stadtbetriebe-Vorstand Florian Herpel. Ausgeschrieben wird der Wettbewerb im Frühjahr, schließlich soll es bei der Bewerbung grünen und blühen. Als Einsendeschluss wurde der 30. August festgelegt. Vorgeschlagen wird der Garten vom Besitzer oder von anderen, Fotos sollen die naturnahe Gestaltung dokumentieren. Der Jury gehören je ein Vertreter jeder Fraktion, der Stadtbetriebe, der Bürgermeister oder ein Vertreter an.

Beim Insektenschutz ist auch die Stadt selbst aktiv. Viele Flächen, etwa am Schneckenhaus, in Elsen und Kapellen, werden in Blühwiesen umgewandelt. Das schlägt die Stadt auch für ein 1,4 Hektar großes Areal an der Feilenhauerstraße vor. Denn die Kleingarten-Parzellen dort wurden gekündigt.

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