Pumpe im Tagebau fiel aus Wasserstand der Erft hat sich normalisiert

Grevenbroich · Obwohl das Erftwasser dramatisch zurückging, blieb ein großes Fischsterben aus.

Das plötzliche Niedrigwasser in der Erft hat in Grevenbroich offenbar keine größeren Umweltschäden verursacht. Nur an vereinzelten Stellen seien Fische gestorben, sagte der  Umweltbeauftragte Norbert Wolf auf Anfrage unserer Redaktion. Mit seinem Team hatte er die Erft und ihre Nebengewässer im Stadtgebiet kontrolliert.

 Der Wasserstand hat sich seit Freitag wieder normalisiert.

Der Wasserstand hat sich seit Freitag wieder normalisiert.

Foto: Dieter Staniek

Wegen eines Flächenbrandes fiel am Freitag am Tagebau Hambach eine Pumpe aus, die Sümpfungswässer in die Erft befördert. Der Pegelstand sank daraufhin dramatisch ab. „Der Tackelgraben sowie der Neuenhausener und der Gustorfer Graben waren  zeitweise komplett ohne Wasser“, schildert Luise Bollig, Sprecherin des Erftverbandes. Dennoch seien keine Fische verendet – „vermutlich weil sie sich vorher in Bereiche mit höheren Wasserständen zurückgezogen haben“.

Der Flutgraben war am Freitag nur noch ein Rinnsal. „Höchstens 15 Zentimeter Wassertiefe – mehr nicht“, schildert Norbert Wolf. Auch in den Gewässern am Wildfreigehege war der Pegel sichtbar abgefallen, „mindestens um einen halben Meter“, berichtet der Umweltbeauftragte. Leidtragende waren einige größere Fische, die auf dem Trockenen lagen. „Im Vergleich zum Ereignis war das jedoch nur marginal“, sagt Wolf. „Ich habe mit weitaus schlimmeren Schäden gerechnet.“

Den niedrigsten Wasserstand verzeichnete der Erftverband    um 13 Uhr am Neubrücker Pegel  mit einem Abfluss von nur 950 Litern pro Sekunde. Nachdem RWE die ausgefallene  Pumpe wieder flott gemacht hatte, habe sich die Situation  normalisiert. „Gegen 23 Uhr waren es schon wieder 4270 Liter pro Sekunde – also der übliche Wert“, sagt Luise Bollig. „Wir sind noch einmal glimpflich davongekommen.“

Der niedrige Wasserstand machte schon einmal einen Vorgeschmack auf die Zeit nach der Braunkohle, wenn das Einleiten von Sümpfungswässern in die Erft eingestellt wird. „Das zeigt, wie wichtig die Arbeit ist, die der Erftverband schrittweise auch in unserem Gebiet umsetzt“, sagt Norbert Wolf. Er spricht damit Renaturierungsmaßnahmen an, wie sie bei Frimmersdorf in Angriff genommen wurden.  Das Bachbett wurde verkleinert, neue Lebensräume für Wasserbewohner geschaffen. Weitere Projekte dieser Art sind in den nächsten Jahren unter anderem auch im innerstädtisch verlaufenen Abschnitt der Erft geplant.

(wilp)
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