Natur in Rommerskirchen Gillbach-Rettung - Gemeinde wird unterstützt

Rommerskirchen · Im Streit mit RWE und Erftverband um die Sicherung des Gillbachs nach dem Ende der Kraftwerke und des Braunkohleabbaus stärken Politiker aus Bergheim die Rommerskirchener Position.

 Auch in Bergheim formiert sich Widerstand gegen die drohende (Teil-)Austrocknung des Gillbachs.

Auch in Bergheim formiert sich Widerstand gegen die drohende (Teil-)Austrocknung des Gillbachs.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Im vergangenen Jahr war sie immer wieder Thema in politischen Gremien und Sitzungen in Rommerskirchen: Die drohende Austrocknung des Gillbachs nach dem Ende der Kraftwerke und des Braunkohletagebaus im Rheinischen Revier. Wie die Rommerskirchener Grünen-Politikerin Katharina Janetta, Vorsitzende im Ausschuss für Umwelt, Tier- und Klimaschutz, jetzt mitteilte,  regt sich inzwischen auch in Bergheim Widerstand dagegen, den Gillbach trocken fallen zu lassen. Helmut Paul (CDU), Vorsitzender im Ausschuss für Klima, Umwelt und Mobilität in Bergheim, und Horst Engel, Ehrenvorsitzender der FDP Rhein-Erft, unterstützen ihre Kollegen in Rommerskirchen in der Absicht, Erftverband und vor allem RWE stärker in die Pflicht zu nehmen, damit der Gillbach weiter dauerhaft fließen kann. „Der Gillbach als blaues und grünes Band muss für die Region und die Bevölkerung erhalten bleiben und darf nicht austrocknen“, betonte Paul unlängst im Gespräch mit der Kölnischen Rundschau – und befand sich damit im Einklang mit den Grünen in der Gemeinde.

Vertreter des RWE hatten sich vor einigen Wochen im Rommerskirchener Haupt- und Finanzausschuss zwar  im Namen ihres Unternehmens zu der Verantwortung bekannt, den Unterlauf des Gillbachs weiter mit Wasser zu versorgen, wenn der Zustrom von Kühlwasser aus den Kraftwerken nach deren Abschaltung und dem Ende der Braunkohleverstromung in Niederaußem versiegt – wahrscheinlich mit Wasser aus der geplanten Rheinwassertransportleitung. Diese Verantwortung resultiert aus den großen Landschaftsveränderungen, die der Tagebau in der Region verursacht hat. Nicht einsichtig ist das RWE jedoch beim Oberlauf des Gillbachs. Zwar wäre es technisch durchaus möglich, auch den weiterhin mit Wasser zu versorgen, doch das Unternehmen sieht sich dazu nicht in der Pflicht und scheut wohl auch die damit verbundenen Kosten. Das selbe gilt für den Erftverband. Angeblich sei der Gillbach in früheren Zeiten auch nicht durchgängig wasserführend gewesen.

Janetta und ihre Mitstreiter in Rommerskirchen und Bergheim tauschen sich zurzeit darüber aus, wie diese Behauptung zu widerlegen sein könnte. „Wir geben jedenfalls nicht klein bei und sammeln dazu Ideen, die gehen uns so schnell nicht aus“, berichtet Janetta, die auch nicht davor zurückschreckt, dafür Archive zu konsultieren und – durchaus eine zeitaufwändige Aufgabe –  Akten und alte Schriftstücke zu durchforsten oder durchforsten zu lassen. Zuviel verraten möchte sie momentan aber noch nicht.

In Rommerskirchen ziehen Politik und Verwaltung beim Thema Gillbachrettung an einem Strang, wie Janetta erfreut registriert hat. Bürgermeister Martin Mertens hatte bereits verlauten lassen, dass die Frage der Zuständigkeit für die Bewahrung des Gillbach-Oberlaufes möglicherweise sogar juristisch geklärt werden müsse.

Die nächste Sitzung des Ausschusses für Umwelt-, Tier und Klimaschutz in Rommerskirchen ist laut Janetta auf den 22. Februar terminiert. Sehr wahrscheinlich, dass die Themen Gillbach und Gillbachaue dann auch wieder auf der Tagesordnung stehen. Die „Unterstützer“ aus Bergheim sollen dann auch eingeladen werden. Zuvor sind die Grünen Ende Januar wieder in Bergheim zu Gast.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort