Geschwindigkeitsmessungen Ein Smiley sorgt für gemächlicheres Tempo auf der Straße

Grevenbroich · Viele Bürger und Politiker wünschen in ihrem Ort die Tempo-Anzeigen mit freundlich oder grimmig blickendem Gesicht. Jetzt wurde in der Südstadt eine montiert. Die Stadt beschafft nun weitere.

Ein Lächeln kann so vieles bewirken – sogar, dass Autofahrer nicht zu stark aufs Gaspedal treten und somit etwas für die Verkehrssicherheit tun. Das stellt jedenfalls die Stadt fest. „Unsere Erfahrung ist, dass viele Autofahrer an Stellen, wo die Smiley-Anzeigetafeln montiert sind, langsamer fahren“, sagt Stadtsprecher Stephan Renner. Wird die erlaubte Höchstgeschwindigkeit eingehalten, wird das mit dem Smiley quittiert, ansonsten gibt es ein grimmig dreinblickendes Gesicht zu sehen. Andere Geräte im Besitz der Stadt arbeiten mit grünen (im Limit) oder roten (zu schnell) Zahlen – das Prinzip ist dasselbe.

 Die Smiley-Anzeigen stehen an wechselnden Standorten.

Die Smiley-Anzeigen stehen an wechselnden Standorten.

Foto: Dieter Staniek

Acht solcher Anzeigetafeln hat die Stadt bereits – zwei weitere sollen noch geliefert werden, die dafür erforderlichen 3000 Euro sind im Etat eingeplant. Die Tempo-Anzeigen sind nämlich heiß begehrt. „Wir führen eine Liste mit Standorten, an denen wir den Einsatz für sinnvoll halten, oder die uns Bürger und Politiker vorschlagen“. sagt Stadtsprecher Stephan Renner. Aus diesem Grund werden sechs der Geräte nach einiger Zeit an andere Straßen versetzt. Etwa jetzt in die Südstadt an die Wöhlerstraße. „Endlich haben wir es geschafft, dass die Stadtverwaltung Grevenbroich unserer Anregung gefolgt ist, an der Wöhlerstraße eine Smiley-Geschwindigkeitsanzeige anzubringen“, erklärt Christiane Pellico vom CDU-Ortsverband Grevenbroich.

Der sieht Bedarf: „Hier herrscht vor allem morgens ein reger Schülerbetrieb. Auch viele berufstätige Autofahrer sind zu dieser Tageszeit unterwegs, haben es oft eilig und lassen dabei die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 30 außer Acht“, sagt René Kaiser vom Ortsverband. Auf der Wöhlerstraße sei es schon häufig zu brenzligen Situationen gekommen. Eltern seien besorgt. Pellico und Kaiser sind sich sicher, dass die Tafel gut wahrgenommen werde und sie „die Autofahrer zur gebotenen Rücksichtnahme im Straßenverkehr bringen wird“. Klar, dass die beiden Politiker und Eltern hoffen, dass auf der Tafel an der Wöhlerstraße nun ganz viel „gelächelt“ wird.

Die übrigen Anzeigen stehen derzeit in Allrath, Noithausen, Neuenhauen, Gustorf sowie zwei in Langwaden. „Die achte befindet sich zurzeit in Reparatur, ein Lkw ist gegen sie gefahren“, berichtet Renner. Die Langwadener Tafeln sind dauerhaft an der L 142 stationiert. Dorfbewohner hatten beobachtet, dass viele Autofahrer zu flott in der viel befahrenen Ortsdurchfahrt unterwegs sind.

Diese beiden Geräte haben wie zwei weitere übrigens einen wichtigen Zusatznutzen: Sie erfassen zusätzlich die Zahl der Autos nach unterschiedlichen Fahrzeugkategorien und auch das gefahrene Tempo. Diese Daten dienen dann laut Renner als Grundlage für die Frage, ob und welche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung ergriffen werden.

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