Grevenbroich Faszination Tierfotografie

Grevenbroich · Die Hobbyfotografin Jennifer Alexa fotografiert seit vier Jahren verschiedene Tiere im Gehege und in freier Natur. Im Café Kultus präsentiert sie rund 15 großformatige Aufnahmen aus den vergangenen drei Jahren.

 Ob auf Madeira, Teneriffa oder im Grevenbroicher Tiergehege: Jennifer Alexa geht nie ohne ihre Kamera aus dem Haus.

Ob auf Madeira, Teneriffa oder im Grevenbroicher Tiergehege: Jennifer Alexa geht nie ohne ihre Kamera aus dem Haus.

Foto: H. Jazyk

Beim Betreten des Café Kultus sehen den Besucher die warmen braunen Augen eines Rehs an. Das Reh lebt im Grevenbroicher Tiergehege, und auch die Fotografin stammt aus der Schlossstadt: Jennifer Alexa ist 20 Jahre alt und Hobbyfotografin. "Man sagt, der Faden ist aller Knäuel Anfang", sagt sie. "Durch Zufall bildete ein Fotografiekursus an meiner High School während meines Auslandaufenthaltes im amerikanischen Oregon die Basis für diesen Faden."

Begleitet vom Auftritt des Akustik-Duos Jan Davidson fand am Samstag die Eröffnungsfeier statt. Rund 15 großformatige Fotografien aus dem Tierreich zieren jetzt die Wände des Cafés. "Die Aufnahmen sind während der vergangenen drei Jahre entstanden", berichtet die Hobbyfotografin. "Weil meine Kamera, eine Spiegelreflex von Canon, auf Reisen immer dabei ist, sind die meisten Aufnahmen während der Urlaube entstanden." Ihr Lieblingsbild ist das eines kleinen, vorwitzigen Vogels, der ihr auf Madeira vor ihr Objektiv geflattert ist. "Er guckt so sanft und gleichzeitig neugierig. Das gefällt mir." Zwischen 30 und 50 Zentimetern liegen oft zwischen ihr und dem Motiv. "Es ist nicht immer leicht, so nah an die Tiere heranzukommen." Faszinierend an der Tierfotografie sei für sie paradoxerweise das Aufnehmen von ihren oftmals menschenähnlichen Zügen. "Neugier, Trauer, Wut und Freude — das können viele Tiere durch ihre Mimik genau so ausdrücken wie wir Menschen", sagt Alexa.

Das sehen die Betrachter besonders deutlich an der beeindruckenden Aufnahme des Rehs im Eingangsbereich. Bisher habe sie viele Insekten — wie eine Drohne oder einen Schmetterling — fotografiert, Waldtiere oder Meerestiere. "Am häufigsten waren aber Vögel dabei, denn sie sind am kooperativsten", sagt Jennifer Alexa.

Seit dem Sommer studiert sie Pharmazie im rund 700 Kilometer entfernten Greifswald. "Die Kamera ist natürlich bei mir, aber mein Hobby leidet sehr unter den Anforderungen des Studiums", sagt die ehemalige Schülerin des Pascal-Gymnasiums. Sie müsse viel lernen und sich erst einmal in der neuen Stadt einleben. Darunter leiden auch ihre anderen Hobbys: "Ich war immer sportlich aktiv, bin regelmäßig schwimmen gegangen, habe Fußball gespielt, Leichtathletik gemacht und zuletzt mit dem Bogenschießen angefangen."

Auch Kultus-Leiter Stefan Wehlings ist stolz auf das neu entdeckte Talent: "Sie hat uns über das Internet gefunden. Der Raum ist ja auch als Plattform für junge Künstler gedacht." Ausstellungen bringen die jungen Besucher näher an Kunst und Kultur, erleichtern ihnen den Zugang. Bis zum Ende der Sommerferien werden Jennifer Alexas Fotos noch im Café Kultus zu sehen sein. Dann werden sie abgelöst von Aufnahmen des Grevenbroicher Fotoclubs zur 700-Jahr-Feier der Stadt.

(NGZ)
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