Fußball SV Straelen verfängt sich im Netz des Tivoli

Aachen/Straelen · Fußball-Regionalliga: Aufsteiger ist chancenlos und kassiert mit 0:4 (0:3) bei Alemannia Aachen die höchste Saisonniederlage.

 Ein Innenverteidiger schiebt Frust: Adli Lachheb muss nach einem der insgesamt vier Gegentreffer den Ball aus dem Netz holen.

Ein Innenverteidiger schiebt Frust: Adli Lachheb muss nach einem der insgesamt vier Gegentreffer den Ball aus dem Netz holen.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Gute Noten hatten sich am Samstag nur die Anhänger des Fußball-Regionalligisten SV Straelen verdient, die ihre Mannschaft bei der Rückkehr an der Römerstraße feierten. Dabei hatte diese kurz zuvor ihre schwächste Saisonleistung geliefert, die am Aachener Tivoli mit einer 0:4 (0:3)-Niederlage bestraft worden war.

Vor knapp 5000 Zuschauern trat einiges ans Tageslicht, was die Verantwortlichen der Grün-Gelben noch längere Zeit beschäftigen dürfte. Punkt eins: Die Euphorie ist verflogen. Der Neuling ist endgültig im Liga-Alltag angekommen. Und wenn dann einmal nicht alles passt, springen gegen übermächtige Gegner unter dem Strich Pleiten heraus. Punkt zwei: Der SV Straelen ist ohne Kapitän Kevin Weggen, der in Aachen wegen einer Gelbsperre zuschauen musste, nur die Hälfte wert. Ohne den Antreiber und Abräumer, der mit seinen exakten Diagonalpässen und platzierten Distanzschüssen immer wieder für Aha-Momente sorgt, ist das Straelener Spiel viel zu statisch und einfallslos. Punkt drei: Letzteres liegt natürlich auch daran, dass in der Offensive die Alternativen fehlen. Wenn Mittelstürmer Shun Terada unter Normalform bleibt, kann sich die gegnerische Abwehr auf einen gemütlichen Nachmittag einstellen. Zumal sein Landsmann Meguru Odagaki, der nach seiner Verletzungspause von Beginn an auf der Spielmacher-Position ran durfte, an alter Wirkungsstätte zeigte, weshalb ihn die Alemannia vor zwei Jahren nach einem kurzen Gastspiel wieder weggeschickt hat. Und die Oberliga-Torjäger Randy Grens und Rene Jansen sind bekanntlich kein Thema mehr.

„Wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden und uns taktisch ungeschickt verhalten. Der Gegner hatte einfach zu viel Platz. Da darf man sich am Ende nicht über eine klare Niederlage wundern“, kommentierte Straelens Trainer Marcus John die frustrierende Vorstellung seiner Mannschaft.

Alemannia Aachen ließ sich nicht zweimal bitten und spielte im schönsten Stadion der Regionalliga West zum Tanz auf. Zunächst hielt Torwart Martin Kompalla seine Mannschaft noch im Rennen, als er in der 20. Minute einen schwach geschossenen Strafstoß von Manuel Glowacz parierte. Zuvor hatte Innenverteidiger Sander Lenders seinen Kontrahenten Kai-David Bösing im Strafraum umgesenst.

 Torhüter Martin Kompalla hielt den SV Straelen zunächst noch im Rennen, als er nach 20 Minuten einen Elfmeter von Manuel Glowacz abwehrte. Aber anschließend brachen alle Dämme.

Torhüter Martin Kompalla hielt den SV Straelen zunächst noch im Rennen, als er nach 20 Minuten einen Elfmeter von Manuel Glowacz abwehrte. Aber anschließend brachen alle Dämme.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Doch die Aachener Überlegenheit war am Samstag einfach viel zu groß, um sich durch solch ein Missgeschick aus der Bahn werfen zu lassen. Innerhalb einer Viertelstunde sorgten die „Kartoffelkäfer“ aus der Kaiserstadt mit drei Treffern noch vor dem Pausenpfiff für klare Verhältnisse. Nach dem Seitenwechsel konnte der SV Straelen froh sein, dass der Gegner mit dem klaren Vorsprung im Rücken schon einmal das Wochenende einläutete. So beließ es Robin Garnier, der in der 29. Minute schon das 1:0 erzielt hatte, bei einer Zugabe (63.). Am nächsten Samstag geht’s erneut gegen Schwarz-Gelb: Dann stellt sich Borussia Dortmund II an der Römerstraße vor.

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