Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück Der Hoffnungsträger im Straelener Sturm

Straelen · Kenan Dünnwald-Turan glaubt an den Klassenerhalt mit dem Fußball-Regionalligisten SVS und nennt den Unterschied zwischen den Vierten Ligen in England und Deutschland.

Kenan Dünnwald-Turan (l.) erzielte bei seinem Debüt im Straelener Trikot beim 4:0-Sieg in Wattenscheid das wichtige Führungstor.

Kenan Dünnwald-Turan (l.) erzielte bei seinem Debüt im Straelener Trikot beim 4:0-Sieg in Wattenscheid das wichtige Führungstor.

Foto: Heiko van der Velden

Mit dem ersten Saisonsieg vor zwei Wochen beim 4:0 (2:0)-Erfolg im Kellerduell bei der SG Wattenscheid 09 hat der SV Straelen immerhin den Anfang gemacht, ernsthaft in den Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga einzugreifen. Am Samstag erwartet das Schlusslicht den Tabellenzwölften SC Wiedenbrück an der Römerstraße. Ein Gegner, der dem Gastgeber in den vergangenen Spielen überhaupt nicht gelegen hat. In den letzten vier Regionalliga-Duellen konnte gerade mal ein Pünktchen gegen das Team aus Ostwestfalen geholt werden. Dem neuen Straelener Trainer Bekim Kastrati wird die Länderspielpause gelegen gekommen sein, um sein Team noch besser kennenzulernen und gewissenhaft auf die bevorstehende Aufgabe vorzubereiten. Ein Sieg ist dringend nötig, um das rettende Ufer nicht aus den Augen zu verlieren. Dabei wird die Mannschaft auch auf lautstarke Unterstützung der Fans angewiesen sein, wenn die Partie am Samstag um 14 Uhr angepfiffen wird.

Ein entscheidender Grund für die Negativserie zum Start, die erst in Wattenscheid gestoppt wurde, war die völlig desolate Offensivleistung des Regionalligisten. Abhilfe soll Philipp Kenan Dünnwald-Turan schaffen, der beim Spiel in Wattenscheid sein Debüt gab und gleich den Führungstreffer markierte. Bei der folgenden 2:3-Heimniederlage im Niederrheinpokal gegen den Ligarivalen 1. FC Bocholt trug der 26-Jährige, der eine deutsche Mutter und einen kurdischen Vater hat, sich ebenfalls in die Torschützenliste ein. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kann davon ausgegangen werden, dass der wuchtige Mittelstürmer am Samstag erneut in der Startelf auflaufen wird. Zumal Serhar Koruk, der weitere etatmäßige Mittelstürmer im Kader, eventuell ausfallen wird.

Sieht man sich die Laufbahn von Kenan Dünnwald-Turan an, so kann sehr schnell der Eindruck entstehen, dass der Düsseldorfer nach seiner Zeit bei Rot-Weiß Oberhausen in der Junioren-Bundesliga zu einem Wandervogel geworden ist, der nie lange bei einem Verein gespielt hat. „Das stimmt auch tatsächlich so“, sagt er. „Aber es liegt nicht immer an dem Spieler, wenn er häufig wechselt. Natürlich habe ich Fehler gemacht, aber ich glaube auch, nicht immer fair behandelt worden zu sein. Doch ich sage, dass ich alle Entscheidungen ganz bewusst getroffen und auch heute noch als richtig befinde“, so der Stürmer.

Bevor er jetzt zum SV Straelen wechselte, spielte er zwei Jahre auf der Insel für Scunthrope United in der vierten englischen Liga. „Diese Klasse ist nicht mit unserer Regionalliga zu vergleichen“, sagt Dünnwald-Turan. „In England gibt es nur diese eine Liga und nicht fünf Regionalligen wie in Deutschland. Da geht alles wesentlich professioneller zu, der Konkurrenzkampf ist bedeutend härter, die Spiele finden auf einem deutlich höheren Niveau statt. Und es wird auch mehr bezahlt.“ Verletzungen führten dazu, dass er dort nie so richtig Fuß fassen konnte. Trotzdem wollte er in England bleiben. Doch die richtigen Angebote blieben aus, er kehrte deshalb in diesem Sommer nach Deutschland zurück.

Kenan Dünnwald-Turan: „Wir sind in der Lage, das Blatt zu wenden.“

Kenan Dünnwald-Turan: „Wir sind in der Lage, das Blatt zu wenden.“

Foto: Heinz Spütz

Schon vor Beginn der Saison hat der Stürmer beim SV Straelen ein Probetraining bestritten. „Für Sunday Oliseh, dem damaligen Trainer, war ich aber nicht der richtige Spielertyp. Außerdem hatte ich ein Angebot aus Berlin, welches ich noch ausprobieren wollte. Auch das hat dem Trainer nicht gefallen“, so Dünnwald-Turan. Der Abiturient, der BWL am Hochschulzentrum Düsseldorf studiert, bringt vieles mit, was einen torgefährlichen Mittelstürmer auszeichnet: Er ist athletisch, kopfballstark, technisch versiert und darüber hinaus mit einem Torriecher sowie einem ordentlichen Schuss ausgestattet.

Als er den Vertrag beim SV Straelen unterzeichnete, war ihm die Situation der Mannschaft sehr wohl bewusst. „Für mich ist es wichtig, dass ich mich bei einem neuen Verein wohlfühle. Und das ist in Straelen der Fall. Dann habe ich mich, bevor ich mich an den Klub gebunden habe, mit dem Trainer unterhalten. Das Gespräch verlief sehr gut“, sagt der 26-jährige Stürmer. „Ich sehe die Sache als eine Herausforderung an, die es zu meistern gilt. Ich bin mir sicher, dass die Ergebnisse nicht das Potenzial der Mannschaft widerspiegeln und wir in der Lage sind, das Blatt zu wenden und die Klasse zu halten.“

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