Pflegeserie von Rheinischer Post und St.-Clemens-Hospital Keine Angst vor der Urologie

Geldern · Wenn es Patienten an Stellen quält, über die man nicht so gerne spricht, sind sie wahrscheinlich in der Klinik für Urologie gelandet. Die Pflegekräfte dort setzen alles daran, dass sich die Männer und Frauen dennoch wohlfühlen.

 Janusz Dziegielewski und Monika Pastoors in einem Behandlungszimmer.

Janusz Dziegielewski und Monika Pastoors in einem Behandlungszimmer.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Klinik für Urologie im St.-Clemens-Hospital ist mehr als eine Station im Krankenhaus. Ihr angeschlossen ist eine große Ambulanz, die wie eine Praxis mit Operationsraum funktioniert. Dass hier alles glatt läuft, liegt auch in den Händen von Monika Pastoors. Seit mehr als fünf Jahren leitet sie das Ambulanz-Team aus vier Pflegekräften. Gemeinsam kümmern sie sich jedes Jahr um mehr als 2000 ambulante und 1500 stationäre Patienten.

In der Klinik wird nahezu das gesamte Spektrum urologischer Erkrankungen am Urogenitaltrakt des Mannes und am Harntrakt der Frau behandelt – also alle Probleme an Niere, Harnleiter, Blase, Harnröhre, Prostata, Hoden und Penis. Bei allen Untersuchungen und Operationen assistiert Monika Pastoors, bereitet die Instrumente vor und begleitet die Patienten.

Die Patienten kommen in den häufigsten Fällen wegen Nieren- und Harnleitersteinen ins Krankenhaus. An zweiter Stelle stehen gutartige Vergrößerungen der Prostata, am dritthäufigsten ist Prostatakrebs. Operiert werden ebenso Tumore an Nieren, Harnblase, Hoden oder Harnleiter. Monika Pastoors begleitet aber auch Frauen bei Blasenspiegelungen.

Man brauche für den Umgang mit den Patienten schon Fingerspitzengefühl, sagt Pastoors. „Denn nicht jedem fällt es leicht, sich untenrum frei zu machen und seine Probleme zu schildern.“ Darum achten die Pflegekräfte hier besonders auf die Intimsphäre der Patienten und auf die Hygiene – damit sich die Männer und Frauen auch in unangenehmen Situationen gut betreut fühlen.

Dazu trägt bei, dass die Patienten eine „Rund-um-Betreuung“ bekommen, wie Monika Pastoors es nennt. Das heißt, sowohl ambulante als auch stationäre Patienten werden durchgehend von demselben Team behandelt. Röntgen und kleinere Eingriffe erfolgen in der Ambulanz. Die festen Ansprechpartner koordinieren alle Termine. So reduzieren sich Wartezeiten.

Die gelernte Medizinische Fachangestellte, die erst nach einer Bankausbildung zur Medizin kam, hat dafür unter anderem einen Röntgenkursus absolviert, der ihr vom St.-Clemens-Hospital bezahlt wurde. „Damit entlasten wir auch unsere Röntgenabteilung“, so Monika Pastoors. Wichtig sei der enge Kontakt zu den Ärzten, wie zu Janusz Dziegielewski, dem Chefarzt der Urologie.

Für Monika Pastoors ist Pflege viel mehr als „Essen bringen und waschen“. Stattdessen kümmert sie sich um Infusionstherapien, Drainagen ziehen, aufwendige Wundverbände. „Es ist sehr abwechslungsreich und wird nie langweilig“, sagt die Leiterin des Pflegeteams.

Organisatorisch unterscheidet sich ihre Arbeit in der urologischen Ambulanz von der Pflege auf den Stationen. Denn nachts und am Wochenende haben Monika Pastoors und ihr Team frei. Wer eine Behandlung benötigt, braucht in der Regel eine Einweisung durch den behandelnden Hausarzt oder Urologen. Einen Termin bekommt man in der urologischen Ambulanz im St.-Clemens-Hospital nach telefonischer Vereinbarung (Telefon 02831 390 2702).

Das heißt aber nicht, dass Patienten im Ernstfall vor verschlossener Tür stehen. Für Notfälle ist die urologische Ambulanz jederzeit besetzt.

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