Natur Zitronenfalter sind Frühlingsboten

Kreis Kleve · Der Schmetterling taucht jetzt auch am Niederrhein vermehrt auf. Der Nabu gibt Tipps, wie man sich diesen Tieren gegenüber verhalten sollte.

Ein Zitronenfalter an einem Weidenkätzchen.

Ein Zitronenfalter an einem Weidenkätzchen.

Foto: Windeln

Der Schmetterling ist als Symbol der unsterblichen Seele schon in der griechischen und römischen Mythologie zu finden. Er ist Sinnbild für Veränderung, Transformation und Wiedergeburt. Kein Wunder, dass auch die Menschen heutzutage den Zitronenfalter als ersten Frühlingsboten lieben. Auch am Niederrhein zeigte er sich pünktlich zum Frühlingsanfang. Doch bei den gelben Exemplaren handelt es sich nur um die Männchen. Darauf weist der Naturschutzbund (Nabu) hin. Die Weibchen sind so blass gelblich gefärbt, dass sie fast weiß erscheinen.

Der Zitronenfalter sucht im Herbst geschützte und ungestörte Stellen wie Spalten in hohlen Bäumen, Schuppen, aber auch Brombeergebüsche, dichtes Efeu oder einen Ilex (Stechpalme). Falls man einen überwinternden Falter findet, sollte man ihn an Ort und Stelle lassen. Er verfügt über einen körpereigenen Frostschutz (Glyzerin). So kann der Zitronenfalter auch bei Frost unter Brombeerzweigen hängen, ohne zu erfrieren.

Sobald es im März warm genug ist, fliegt er los. Zitronenfalter ernähren sich vom Nektar der ersten Blüten in Gärten und Landschaft und übernehmen die Bestäubung der Pflanzen. Derzeit blühen zum Beispiel Kornelkirschen, frühe Weidenarten und Schlehen. Neben den Zitronenfaltern kann man so früh im Jahr auch unter anderem Tagpfauenaugen, Kleinen Fuchs und den stark gefährdeten Großen Fuchs beobachten.

Am liebsten fliegen Schmetterlinge violette Blüten an. Deshalb sind die Blüten des Sommerflieders (Buddleja davidii), auch Schmetterlingsstrauch oder Schmetterlingsflieder genannt, später im Jahr willkommene Andockstationen für Tagfalter. Ursprünglich stammt der Sommerflieder aus China und Tibet. Er ist als Zierpflanze nach Europa gebracht worden. Der dekorative Gartenstrauch ist jedoch nicht unumstritten. Weil er trockene Sommer übersteht, hat er sich auch in freier Natur etablieren können. Durch seine rasche Ausbreitung kann er jedoch laut Nabu die Artenvielfalt an trockenen Standorten reduzieren, indem er heimische Pflanzen verdrängt.

Der Schmetterlingsstrauch ist zwar eine Nektarquelle für Tagfalter und andere Insekten, bietet aber den Raupen keine Nahrung. Ohne Raupen keine Schmetterlinge und ohne Schmetterlinge keine Pflanzenvielfalt.

Wer den Sommerflieder pflanzt, sollte darauf achten, dass im Garten auch Pflanzen wachsen, die den Schmetterlingsraupen Nahrung bieten. So blühen beispielsweise Blutweiderich (Lythrum salicaria), Echter Baldrian (Valeriana officinalis) oder Gewöhnlicher Wasserdost (Eupatorium cannabinum) etwa zur gleichen Zeit. Diese Pflanzen besitzen den Vorteil, dass sie nicht nur Nektar für die Falter bieten, sondern auch von den Raupen als Futterpflanzen genutzt werden können.

Gartentipps und eine Pflanzliste für Schmetterlinge und Raupen hat der Nabu unter dem Titel „Speis und Trank für Raupen und Schmetterlinge unter www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/elemente/20649.html veröffentlicht.

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