Großes Zirkusprojekt an Gelderner Schule Manege frei für die Michael-Schüler

Geldern · An der Gelderner Grundschule findet derzeit eine große Zirkus-Projektwoche statt. Der krönende Abschluss sind die Aufführungen im Zirkuszelt. Für die Vorstellung am Samstag um 10 Uhr gibt es noch Karten.

 Eine Gruppe bei den Proben für das „Poi-Schwingen“.

Eine Gruppe bei den Proben für das „Poi-Schwingen“.

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

Die Manege ist in Scheinwerferlicht getaucht. Von der Zirkusdecke hängt ein Trapez mehrere Meter über dem Boden. Kopfüber hängen daran die Zirkusstars. Doch das sind keine professionellen Artisten, sondern die Schüler der St.-Michael-Grundschule in Geldern.

An der Schule findet in dieser Woche das Zirkusprojekt statt, das die Schule alle vier Jahre durchführt. Ob Akrobatik, Seiltanz, Feuerkunst oder Kugellauf: Eine Woche lang können sich die 190 Kinder der Schule in den Workshops austoben. Trainiert werden die Kinder von Artisten und Zirkuspädagogen des Zirkus „ZappZarap“ aus Leverkusen. Am Montag gab es für sie eine Kostprobe aller Disziplinen, anschließend konnte jeder frei wählen, was er lernen möchte. Für den sechsjährigen Jonas war sofort klar, dass er Feuerkünstler sein will. „Ich hatte am Anfang ein bisschen Angst vor dem Feuer, aber wir sind alle mutig. Wir sind aufgeregt, aber die Aufführung wird gut.“

Mutig sind auch die Schülerinnen Luise und Emma. Die beiden schweben in luftiger Höhe am Trapez: und das nebeneinander, übereinander und sogar kopfüber. „Bisher ist keiner gefallen“, sagen sie stolz. Angst haben sie auch nicht, denn der Spaß überwiegt im Zirkuszelt: „Die Zirkus-Leute sind sehr lustig. Und die Lehrer helfen auch sehr schön mit“, sagt die achtjährige Luise. Es geht dabei aber nicht nur um den Spaß. „Die Kinder sollen ihre Stärken kennenlernen, auch welche, die nichts mit dem normalen Unterricht zu tun haben. Darüber werden sie selbstbewusster“, sagt Lehrerin Hannah Sturme.

 Sechs Schüler stehen auf einem Trapez und üben. Eine weitere Schülerin hält das Trapez fest. 

Sechs Schüler stehen auf einem Trapez und üben. Eine weitere Schülerin hält das Trapez fest. 

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

In der Projektwoche üben die Schüler täglich zweieinhalb Stunden in der Schule: Die Klassenräume, der Schulhof und das Zirkuszelt sind voll mit angehenden Zirkusstars. Für einen Zirkus ohne Tiere hat sich das Kollegium der Schule bewusst entschieden. Auch die Lehrer und das Team des Offenen Ganztags trainieren die kleinen Akrobaten. „Die Lehrer mussten vorher eine Fortbildung machen, deshalb wissen die, wie schwierig das ist“, erklärt Zirkuspädagoge Tim Heumann. Lehrerin Hannah Sturme bestätigt das: „Für uns Lehrer ist das genau so ein Abenteuer wie für die Schüler.“

Und die Lehrer sind von den Fähigkeiten der Schüler begeistert. „Das ist faszinierend, vor zwei Tagen mussten wir noch viel sichern und festhalten, und jetzt stehen sie wie selbstverständlich auf den Bällen“, sagt Sturme, während sie ihre Blick auf die Schüler richtet, die den Kugellauf üben. Auf einer Kugel mit einem Meter Durchmesser balancieren die Kinder. Und das ist ihnen noch nicht schwierig genug: Einmal ausbalanciert, machen sie dort oben noch die verschiedensten Tricks. Das klappt schon sehr gut, sagt Tim Heumann. „Nur ein paar von ihnen fehlt noch das Zirkuslächeln“.

 Diese Kinder üben eine Choreographie mit  Hula-Hoop-Reifen .

Diese Kinder üben eine Choreographie mit Hula-Hoop-Reifen .

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

Der krönende Abschluss des Projekts sind die großen Aufführungen im Zirkuszelt. Insgesamt drei Aufführungen wird es geben, zwei davon sind schon ausverkauft. Nur für die Vorstellung am Samstag um 10 Uhr morgens gibt es noch wenige Karten an der Zirkuskasse zu kaufen. Für Kinder kostet der Eintritt vier, für Erwachsene acht Euro. Die Zauberer, Clowns, Jongleure, Akrobaten und alle anderen Artisten sind schon sehr aufgeregt, umso größer ist aber die Vorfreude auf die Show. Jetzt wird weiter fleißig geübt, bis es am Freitag das erste Mal heißt: „Manege frei für die Michael-Schüler!“

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