Spenden und Kundgebungen So unterstützt das Gelderland die Ukraine

Gelderland · Viele Menschen in der Region zeigen sich solidarisch mit der vom Angriffkrieg Russlands betroffenen Nation. Es gab mehrere Kundgebungen und Spendenaktionen.

 Etwa 700 Schüler des Friedrich-Spee-Gymnasiums zogen von ihrer Schule über die Wälle und den Markt, um ein Zeichen gegen den Krieg zu setzen.

Etwa 700 Schüler des Friedrich-Spee-Gymnasiums zogen von ihrer Schule über die Wälle und den Markt, um ein Zeichen gegen den Krieg zu setzen.

Foto: Norbert Prümen

Schüler des Friedrich-Spee-Gymnasiums gehen auf die Straße Für Aufsehen sorgte am Freitagmittag eine Aktion des Friedrich-Spee-Gymnasiums in Geldern: Um sich mit den Menschen in der Ukraine, aber auch in Russland solidarisch zu zeigen, starteten die rund 700 Schüler einen Friedensmarsch durch die Gelderner Innenstadt. Von der Schule ging es mit selbst gestalteten Fahnen und Plakaten zunächst auf der B 58 über den Wall bis zur Issumer Straße und weiter zum Marktplatz, um ein Zeichen gegen den Krieg zu setzen. Auf eine Kundgebung wurde verzichtet. „Den Schülern war es ein Bedürfnis zu zeigen, wie wichtig Frieden ist“, sagte Lehrer Stefan van Wickern, „und dass sie Putin für diesen Krieg verantwortlich machen.“


St.-Clemens-Hospital unterstützt ukrainisches Krankenhaus Das St.-Clemens-Hospital Geldern und die Stiftung St.-Clemens-Hospital haben Hilfsmittel, Verbandzeug und Medikamente im Wert von 10.000 Euro für das Zentral-Krankenhaus in Butschatsch gespendet. Sie unterstützen damit die Hilfsorganisation „Mensch zu Mensch e. V.“, die sich seit mehr als 20 Jahren für die Klinik in der Westukraine engagiert. „In Butschatsch fehlt es an vielem: Angefangen von Bettwäsche und Matratzen über Kreißsaalausstattung und Laborzubehör bis hin zu OP-Tischen und Röntgengeräten. Schon vor dem Krieg war die Situation für Patienten und Mitarbeitende nicht annähernd vergleichbar mit der unseren. Die medizinische Ausstattung etwa entspricht dem Stand der 50er Jahren in Deutschland. Durch die politische Lage haben sich die Bedingungen nun weiter verschärft“, beschreibt Christoph Weß die Probleme. Als der Geschäftsführer des St.-Clemens-Hospitals und der Kuratoriumsvorsitzende Hermann Hengstermann gefragt wurden, ob sie dem Krankenhaus helfen können, haben beide spontan zugestimmt. In der vergangenen Woche verließ ein vollbepackter Kleintransporter Geldern. Erstes Ziel war Wuppertal, wo die Hilfsorganisation alle Spenden sammelt und auf einen größeren Lkw umlädt. „Wir hoffen, dass das Material nun schnell und ohne Probleme bei den Menschen in Butschatsch ankommt. Mit auf den Weg geben wir unsere Hoffnung auf Frieden für die ukrainische Bevölkerung“, so der Wunsch von Hermann Hengstermann und Christoph Weß.

 Das Clemens-Hospital unterstützte das das Zentral-Krankenhaus in Butschatsch in der Westukraine.

Das Clemens-Hospital unterstützte das das Zentral-Krankenhaus in Butschatsch in der Westukraine.

Foto: St.-Clemens-Hospital

Friedensbild von „Kursana“-Senioren Mit einem selbstgebastelten Friedensbild zeigen die Senioren im „Kursana“ Straelen ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Auch bei den Mitarbeitern und Bewohnern des „Kursana“-Domizils Straelen löst der Krieg in der Ukraine große Betroffenheit aus. Um ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen und ein Zeichen für den Frieden zu setzen, haben die Bewohner in einer Bastelaktion ein Bild gestaltet. Neben einer aus gelben und blauen Papierschnipseln gefertigten ukrainischen Flagge zeigt es eine Taube – seit der 1949 von Pablo Picasso entworfenen Taube das wohl berühmteste Symbol für den Frieden und die weltweite Friedensbewegung. Das von den Senioren gebastelte Bild hängt nun im Eingangsbereich des Domizils, zusammen mit einem Friedenslicht und einem gemeinsamen Aufruf zur Solidarität und Humanität.

Muffin-Aktion der St.-Antonius-Grundschule Kevelaer Die älteren Kinder der St. Antonius-Grundschule beschäftigen die unfassbaren und schlimmen Ereignisse in der Ukraine ebenso wie die Erwachsenen. Im Rahmen des Schülerparlaments wollten sie gerne vom Krieg betroffene Menschen in der Ukraine unterstützen und haben in der vergangenen Woche einen Muffinverkauf organisiert. In der großen Pause wurden dann die gespendeten Muffins für 50 Cent pro Stück verkauft. Die Kinder hatten vorher Werbung in allen Klassen gemacht, Schilder vorbereitet, Wechselgeld organisiert und sich um den Ablauf des Verkaufs auf den Schulhöfen gekümmert. Einige Tage später konnten Pfarrer Klau Klein-Schmeink von der Gemeinde St. Antonius ein Betrag von 966,52 Eiro überreicht werden, den dieser dann auf 1000 Euro aufgerundet hat. Die Spende geht an seinen Mitbruder Markian Bukatchuk, der in der Ukraine in einer Schule und auf dem Gelände seines Generalvikariats Kriegsvertriebene (hauptsächlich, Frauen, Kinder und ältere Menschen) aufnimmt und mit Lebensnotwendigem versorgt. Die Schülerinnen und Schüler der St. Antonius-Grundschule haben damit gezeigt, dass auch die „Kleinen“ sich schon in der Verantwortung sehen, Menschen in Not zu helfen.

Juwelier mit besonderer Aktion Das Geschäft Hammans hatte eine besondere Aktion für die Menschen in der Ukraine organisiert. Wie berichtet, spendete das Unternehmen den gesamten Gewinn eines Tages für die Ukraine. „So konnten wir 5778,03 Euro spenden und zusätzlich haben wir Bargeld in der Höhe von 1577,33 Euro von Kunden erhalten“, berichtet Inhaber Bernward Simon. „Kunden fanden die Aktion riesig gut. Teilweise kamen sie und haben extra aus diesem Anlass Schmuck erworben.“ Bemerkenswert: „Da wir ja auch Augenoptik haben, sind Kunden, deren Brille noch nicht fertig war, vorab gekommen um diese Brille am Samstag zu bezahlen, damit wir die Einnahmen für die Ukraine spenden können.“ Die gleiche Aktion gab es auch bei der Augenoptik-Filiale in Straelen. Dort kamen 2793,11 Euro als Spende zusammen.

Pflanzaktion in Veert als Zeichen der Verbundenheit Die aktuellen Ereignisse in der Ukraine und die erschütternden Bilder des Kriegsgeschehens lassen niemanden unberührt. Als Zeichen der Verbundenheit, des Mitgefühls und der Solidarität gegenüber den vielen betroffenen Menschen hat der Heimatverein Veert an der Dorfstraße ein Blumenbeet in den Nationalfarben der Ukraine mit gelb-blauen Stiefmütterchen bepflanzt. Die Aktion des Vereins wird von der Hoffnung begleitet, dass der sinnlose Krieg bald ein Ende haben möge.

 Das Friedensbild hängt im Eingangsbereich des Kursana-Domizils.

Das Friedensbild hängt im Eingangsbereich des Kursana-Domizils.

Foto: Kursana
 Schüler des Liebfrauen-Berufskollegs in Geldern formieren aus Solidarität mit der Ukraine ein Peace-Zeichen auf dem Schulhof.  

Schüler des Liebfrauen-Berufskollegs in Geldern formieren aus Solidarität mit der Ukraine ein Peace-Zeichen auf dem Schulhof.  

Foto: Ewald Hülk
 Der Heimatverein Veert pflanze Stiefmütterchen in Blau und Gelb.

Der Heimatverein Veert pflanze Stiefmütterchen in Blau und Gelb.

Foto: Verein
 Die Schüler verkauften Muffins in Ukraine-Farben.

Die Schüler verkauften Muffins in Ukraine-Farben.

Foto: Grundschule/Antonius Grundschule

Friedensgebete in Issum und Geldern Die Kirchen im Gelderland wollen gemeinsam für den Frieden in der Ukraine und auf der ganzen Welt beten. Die evangelische Kirche und die Pfarrgemeinde St. Anna Issum-Sevelen laden zum Friedensgebet am Sonntag, 20. März, auf dem Platz An de Pomp in Issum ein. Beginn ist um 19 Uhr. In Geldern beten die beiden christlichen Kirchen ebenfalls für den Frieden. Am Montag, 21. März, laden sie zu einem einem ökumenischen Friedensgebet ein. Der  Gottesdienst findet um 19.00 Uhr in der evangelischen Heilig-Geist-Kirche statt.

(RP)
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