Ukraine-Krieg beschäftigt die Stadt Erkrather setzen Zeichen für den Frieden

Erkrath · Bäume pflanzen, Friedensgebete, Schulprojekte über den Krieg – wie Große und Kleine sich mit dem Geschehen in der Ukraine auseinandersetzen.

 Die Kinder der Grundschule Schulstraße haben sich mit dem Krieg in der Ukraine beschäftigt und ihre Appelle auf Fenster geklebt.

Die Kinder der Grundschule Schulstraße haben sich mit dem Krieg in der Ukraine beschäftigt und ihre Appelle auf Fenster geklebt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(hup) Die politische Lage in Europa erleben nicht nur Erwachsene als äußerst bedrohlich – „auch unsere Kinder entwickeln ein deutliches Gespür dafür, dass die Welt nicht mehr so ist, wie sie einmal war und wie wir sie uns alle wünschen“, berichtet Ulla Winz. Die Leiterin der Millrather Grundschule betrachtet es als eine wichtige Aufgabe für Lehrer und Erzieher, mit den Kindern darüber zu sprechen und damit nicht zuletzt dazu beizutragen, dass der politische Konflikt nicht auf Mitschüler übertragen wird, sei es auf Schulhof, Schulweg oder auf dem Spielplatz.

Alle Klassenleitungen hätten das Thema aufgegriffen und es sei auch ein kleines Schulprojekt entstanden, mit dessen Ergebnissen die für Passanten einsehbaren Fenster zur Gruitener Straße gestaltet wurden. So machten sich die Kinder der 4a und der 2a grundsätzliche Gedanken zum Thema Konflikt, das präsent ist an einer Schule, die Kinder aus vielen Ländern besuchen. Trotz unterschiedlicher Auffassungen gelte es letztlich, miteinander in Frieden zu leben. Dazu passe das „Peace“-Zeichen, das allen Völkern vertraut sei und dem Wunsch nach Frieden Ausdruck gebe.

Kinder aus 2b und 4b haben sich mit den Sorgen und Ängsten der Kinder auseinandergesetzt, denn diese bestimmen, wie es ihnen geht. „Einige haben auch Verwandte und befreundete Familien in den Konfliktländern. Für die Hoffnung, dass die Menschen in Verbindung bleiben können, steht der Regenbogen“, erläutert Ulla Winz. Mit der Friedenstaube haben sich die Klassen 1b und 3b gestalterisch und inhaltlich beschäftigt. Fazit des Schulprojekts: Man könne den Konflikt nicht lösen, aber immerhin dafür sorgen, dass der Friede im direkten Lebensumfeld erhalten bleibt.

Das schwingt auch mit bei den vielen Friedensgebeten, zu denen die Kirchengemeinden derzeit einladen. Individuelles beten ist natürlich jederzeit möglich. Wer die Gemeinschaft sucht, kann am Mittwoch, 23. März, um 17 Uhr zum Friedensgebet in das Gemeindezentrum Niermannsweg in Unterfeldhaus kommen, unter Beachtung der 3-G-Regel. Ein weiteres ökumenisches Friedensgebet gibt es am Mittwoch, 6. April, um 18 Uhr unter der Markthalle am Bavierplatz in Alt-Erkrath. Vor dem Haus der Kirchen in Hochdahl findet samstags um 12 Uhr ein Friedensgebet statt. „Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Menschen, die in der Ukraine um Leib und Leben fürchten und erleben, wie Leid und Tod in ihre Städte und Dörfer einziehen“, schreibt die Gemeinde in ihrer Einladung.

Die Hoffnung auf Frieden symbolisieren sollen zwei Apfelbäume, die am Freitag gepflanzt werden. Frei nach dem Luther-Zitat „Wenn ich wüsste, morgen ginge die Welt unter, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“, wie Initiatorin Regina Wedding unterstreicht. „Vor zwei Jahren, zu Beginn der Pandemie, haben wir jeweils im Garten des Evangelischen Gemeindezentrums Sandheide und auf der Wiese der katholischen Heilig-Geist-Kirche ein ökumenisches Apfelbäumchen gepflanzt, damit ein großes Stück Hoffnung verbunden und den Segen Gottes erbeten. Am Freitag wollen wir wieder jeweils im Evangelischen Gemeindezentrum Sandheide und vor der Heilig-Geist-Kirche ein Apfelbäumchen für den Frieden in der Ukraine und auf der ganzen Welt pflanzen“, erläutert Wedding, die auch Vizebürgermeisterin in Erkrath ist. Treffpunkt sei um 12 Uhr vor der Heilig-Geist-Kirche. Die Bäumchen sollen Bäumchen erblühen, Früchte tragen und „in zehn oder zwanzig Jahren an diese Zeiten erinnern“.

Gute Früchte tragen – das soll die Einladung zum gemeinsamen Fußballtraining des Erkrather Integrationsprojekts FC Parea Schimmelbusch an aus der Ukraine geflüchtete Kinder und Jugendliche. Auf demSportplatz Rankestraße am Schulzentrum Hochdahl können Jungen und Mädchen im Alter zwischen 8 und 15 Jahre unkompliziert miteinander kicken. Für Jugendliche ab 16 findet das Fußballangebot zeitversetzt an gleicher Stelle  statt. Teammitglieder mit osteuropäischen Wurzeln helfen beim Anleiten und Übersetzen. „Mit unserem Angebot wollen wir die Kinder zusammenbringen, für ein wenig Abwechslung sorgen und eine Möglichkeit der Freizeitgestaltung bieten“, erklärt Projektleiter und Gründer Thomas Laxa. Trikots, Hosen und Stutzen können bei Bedarf gestellt werden. Erste Interessierte hätten sich bereits gemeldet, weitere können einfach vorbeikommen und mitmachen. Fragen werden per E-Mail an fcparea@web.de beantwortet. Auf diesem Weg kann sich auch melden, wer etwa mit einer Spende für Sport- bzw. Fußballschuhe die schnelle und unkomplizierte Teilnahme von ukrainischen Kindern und Jugendlichen an diesem Fußballangebot ermöglichen möchte.

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