Russen in NRW erleben Anfeindungen „Wir können doch nichts für den Krieg“

Erkelenz/Bonn · Alexander Wulf und Olga Baginski bekommen Hassmails, der Sohn von Monika G. hört in der Schule immer wieder: „Russen sind doof“. Und Anastasia Schmidts Nachbarn wollen plötzlich wissen, wie sie zu Putin steht. Immer mehr Menschen aus Russland erleben Anfeindungen. Wie gehen sie damit um?

Alexander Wulf und Olga Baginski aus Erkelenz wurden aufgefordert, sich zum Krieg in der Ukraine zu positionieren.

Alexander Wulf und Olga Baginski aus Erkelenz wurden aufgefordert, sich zum Krieg in der Ukraine zu positionieren.

Foto: Sascha Perrone

Als Alexander Wulf seine Geschäftsmails durchgeht, stockt er kurz. Eine Nachricht kommt dem Restaurantbetreiber aus Erkelenz seltsam vor. Seitdem Russland am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert ist, macht er sich auf das Schlimmste gefasst, sobald er das Postfach öffnet. Gäste sagen ihre Reservierungen in seinem russischen Restaurant ab, schreiben Hassmails. So wie die, die er jetzt liest: „Distanzieren Sie sich öffentlich von Putin [...]! Ansonsten wird auch an Ihren Händen das Blut von Kindern, Frauen und älteren Menschen kleben und Sie werden erfahren, wie die deutsche Öffentlichkeit das bewerten wird!“