Chorkonzert Festliche Wärme mit der Issumer Kantorei

Issum · In der evangelischen Kirche war die Gemeinde zum Mitsingen der bekannten Melodien eingeladen.

 Unter der Leitung von Rolf Pester erklang festliche Advents- und Weihnachtsmusik in Issum.

Unter der Leitung von Rolf Pester erklang festliche Advents- und Weihnachtsmusik in Issum.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Auszügen aus bekannten Oratorien, Kantaten und Messen hatte die Issumer Kantorei in die evangelische Kirche eingeladen. Humorvoll führte Kantor Rolf Pester durch das Programm, in dem es um Hirtenszenen ging. „Hirten, das sind Menschen, die sich freuen und die etwas tun, nicht lange nachlesen und diskutieren,“ meinte er und stimmte mit Chor, Orchester und Gemeinde den Choral „Wie soll ich dich empfangen“ aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach an.

Festlich warm wurde den Zuhörern beim Wechselgesang zwischen Chor und Evangelist, und erst recht beim finalen Chor „Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage,“ bei dem die Stimmen in ihrer Gesamtheit ein ausbalanciertes Klangbild mit musikalischer Raumwirkung von hoher Transparenz erzeugten. Anke Haun (Sopran) erwies sich dabei als Expertin ihres Fachs und meisterte ihre Partien durchweg ausdrucksstark, schlank und klar.

Valerie Pöllen spielte eine Blockflöten-Improvisation zum Weihnachtslied „Herbei, o ihr Gläubigen“. Innerhalb von drei Wochen komponierte Georg Friedrich Händel seinen „Messias“, wusste Pester zu berichten. So gab es nach der instrumentalen „Pifa“, einer Pastorale, die ruhig und harmonisch die Weihnachtsgeschichte mit den darin vorkommenden Hirten vergegenwärtigt, und Rezitativen und der Arie „Erwach, frohlocke, Tochter von Zion“ das bekannte „Halleluja“. Dieses für vierstimmigen Chor und Orchester geschriebene knapp vierminütige Stück steht in D-Dur, der Fest- und Königstonart der Barockmusik.

Nach diesem Höhepunkt sorgte Valerie Pöllen zusammen mit dem Orchester mit dem „Concerto per Flauto“ von Guiseppe Sammartini noch einmal für Harmonien und perfekte Läufe. Die weite Lyrik der langsamen Sätze und Menuette zeigten dabei den Einfluss Händels auf den italienischen Komponisten und dessen anregende und intuitive musikalische Gestaltung. „Kommet ihr Hirten“ sang die Gemeinde, und in der weniger bekannten „Böhmischen Hirtenmesse“ des Mozart-Zeitgenossen Jan Jakub Ryba erlebte das Publikum Ausschnitte aus der wohl bedeutendsten tschechischen, volkstümlichen Weihnachtsmesse. „Vom Himmel hoch“ und das gemeinsam gesungene „Tochter Zion“ beendeten ein stimmungsvolles vorweihnachtliches Konzert.

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