Erkrath Politik will Express-Halt in Hochdahl

Erkrath · Der Antrag ist gestellt, aber die Umsetzung könnte noch Jahre dauern.

Erkrather SPD kämpft weiter für Express-Halt
Foto: dpa/dpa, mb kno

(hup) Eine Stadt wie Schwelm ist mit 29.000 Einwohnern bereits an die Regionalexpress-Linien angeschlossen,  Erkrath mit rund 46.000 Einwohnern aber nicht – das möchte die SPD ändern und hat dazu einen von allen Ratsfraktionen gestützten Antrag auf den Weg gebracht.

„Die Stadt Erkrath fordert einen Halt der Regional-Express-Linien 4 und 13 auf Erkrather Stadtgebiet in Hochdahl“, heißt es darin. Und weil einer der Antragsteller, Uli Schimschock von der SPD, selbst Eisenbahner ist, wurde der Antrag derart sorgfältig ausgearbeitet und begründet, dass es dafür viel Lob im Planungsausschuss gab.

Wäre der Antrag erfolgreich, könnte Erkrath sich mit dem ersten Halt des schnellen schienengebundenen Nahverkehrs (Regionalexpress) im Kreis Mettmann schmücken.  Die Lage ist günstig, denn die RE-Linien 4 (Aachen-Dortmund) und 13 (Venlo- Hamm) fahren bereits durch Erkrath, bislang aber noch ohne Halt. Das werde der Bedeutung der Stadt als Neandertalerfundort  und der Nähe zum Touristenmagnet Neandertalmuseum nicht gerecht, unterstreicht die SPD und schlägt vor: Hochdahl (Neandertal) soll  Haltepunkt für die beiden Expresse werden. Dass die Einrichtung eines solchen Haltepunktes wegen der günstigen Lage im Bahnhofsbereich Hochdahl leicht zu bewerkstelligen sei, hat die SPD in ihrem Antrag detailreich belegt. Um die Fahrzeit der RE nicht zu verlängern und den Fahrplan einzuhalten, müsste jedoch einer der vier Wuppertaler RE-Halte entfallen. Wuppertal-Barmen wäre wegen der Nähe zu anderen Haltepunkten verzichtbar, meint die SPD. Von einem Halt in Hochdahl würde nicht nur ganz Erkrath, sondern auch Mettmann und Hilden profitieren, die dann ebenfalls durch die Buslinie 741 mit dem RE-Halt verbunden wären. Das Neandertal wäre mit 170.000 Besucher pro Jahr an den regionalen Schnellverkehr angebunden

Da also der Kreis von dem Halt profitieren würde, sollte er an den Kosten (eine Stadt zahlt pro Haltepunkt an die Bahn) beteiligen werden, meint die SPD. Die Erkrather Verwaltung hat nun den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr um eine Einschätzung der Realisierungsmöglichkeiten des Antrages gebeten, die Antwort steht noch aus. Bahnfahrer müssen also Geduld haben – es könne mehrere Jahre dauern, bis der Halt kommt, wenn er denn kommt, hieß es im Ausschuss.

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