Serie Radfahren Alte Bahntrasse lädt zur gemütlichen Tour ein

Kreis Mettmann · Der Name „Panoramaradweg Niederbergbahn“ ist Programm. Von der ehemaligen Bahntrasse aus bieten sich herrliche Ausblicke.

 Der Panoramaradweg bietet zum Teil spektakuläre Ausblicke auf die niederbergische Landschaft. Unser Bild zeigt den Viadukt zwischen Velbert und Heiligenhaus.

Der Panoramaradweg bietet zum Teil spektakuläre Ausblicke auf die niederbergische Landschaft. Unser Bild zeigt den Viadukt zwischen Velbert und Heiligenhaus.

Foto: Technische Betriebe Velbert Böker

Gemütlicher kann ein Start kaum sein: In Ratingen Ost lässt man es die Brückstraße hinunter zur Anger entspannt anrollen. Nur bremsbereit sollte man bleiben. Unten im Tal ist kein Mangel an Wegweisern. Dann hole man tief Luft, denn es kommt der Hölenderweg nach Eggerscheidt. Kleiner Tipp (gilt für alle Steigungen): Schon unten einen kleinen Gang einlegen, gleichmäßig treten. Mit der zunehmenden Zahl der Pedelecs wird der Schwitz-Faktor aber für immer weniger Radler zum Problem.

Von Eggerscheidt aus führt der Weg einmal durch Hösel, bis zum Kreisverkehr am Ortsausgang Richtung Heiligenhaus. Dessen dritte Ausfahrt nehmen, dann rechts in den Rennbahnweg abbiegen, den Görscheider Weg (bremsbereit!) hinabrollen – schon ist das erste Etappenziel erreicht: Der Panoramaradweg kreuzt. Wer mag, kann links nach Kettwig abbiegen (bergab) oder rechts Richtung Heiligenhaus (leichte Steigung).

Von hier an wird die Strecke selbsterklärend. Der Trimm-dich-Parcours in Höhe Isenbügel lädt zu aktivem Verweilen ein, oder einfach nur zu Dehnübungen. Ebenso die Skater-Rampe am Stadtrand von Heiligenhaus. Danach gibt es mehr als nur einen Hauch Eisenbahn-Romantik: Der alte Heiligenhauser Bahnhof verbindet Museales (einen restaurierten Uralt-Waggon auf Schienen) mit der großen Café-Terrasse der Kaffeerösterei.

 Zwischen Wülfrath-Düssel und Wuppertal-Schöller gluckert die Düssel zwischen Weiden und Hügeln.

Zwischen Wülfrath-Düssel und Wuppertal-Schöller gluckert die Düssel zwischen Weiden und Hügeln.

Foto: Ralf Geraedts

Auf den folgenden rund fünf Kilometern Richtung Velbert muss auch niemand darben: Der Biergarten „Dampflok“ bietet Gelegenheit, mal kurz die Beine auszustrecken. Immer wieder öffnen sich Ausblicke auf die Landschaft Richtung Ruhrtal. Etwas unübersichtlicher wird es auf Velberter Stadtgebiet. Es empfiehlt sich, nicht an den rot-weißen Wegweisern vorbeizurauschen – dann landet der Feierabendradler da, wo er vielleicht gar nicht entlang sausen mag: auf einer Landstraße.

 In Oberhaan verläuft der Panoramaradweg auf der alten Trasse der Straßenbahn zwischen Benrath und Vohwinkel. Tafeln erzählen von der Geschichte.

In Oberhaan verläuft der Panoramaradweg auf der alten Trasse der Straßenbahn zwischen Benrath und Vohwinkel. Tafeln erzählen von der Geschichte.

Foto: Ralf Geraedts

Richtung Wülfrath folgt Entspannung pur. Es geht bergab – bis zum Abzweig Zeittunnel.

Wer von der zurückgelegten Strecke müde ist, kann am Museum Zeittunnel das Tunnelcafé mit angeschlossenem Biergarten besuchen. Das Café im ehemaligen Lokschuppen der Firma Rheinkalk ist allerdings nur am Wochenende und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Neben einem wechselnden Tagesangebot gibt es hausgemachte Kuchen. Wer mit dem E-Bike unterwegs ist, zwischendurch aber laden muss, hat am Wareplatz dazu Gelegenheit. In der Zwischenzeit lässt es sich gemütlich durch die historische Altstadt bummeln

Nur an einer Stelle ist der Weg noch etwas tricky. Ganz unten im Tal, nach einer weiteren Abfahrt zum Luftschöpfen, hat der Radler die Wahl. links oder rechts? Nach rechts führt der Weg durch ein Gewerbegebiet im Norden Wülfraths vorbei bis zum Kalksteinbruch Dachskuhle. Dort gibt es einen schönen Aussichtspunkt. Nach links geht die Fahrt Richtung Schlupkothen. Zweimal führt die Strecke unter der Autobahn 535 hindurch und trifft bald bei Schloss Aprath auf die Düssel. Nach wenigen Kilometern ist der Wülfrather Ortsteil Düssel erreicht, wo die Radler sich am Angebot der örtlichen Gastronomie laben können.

Zwischen Feldern und Hügeln hindurch radelt man nach Wuppertal-Schöller. Dort wird die Bundesstraße 7 überquert. Der folgt der Radler wenige hundert Meter auf einem parallel verlaufenden Sträßchen. Dann geht es scharf nach rechts und endgültig fort von alten Bahn-Wegen. Durch den Ortsteil Schöller führt die Straße bergauf. Oben angekommen öffnet sich linker Hand der Blick in einen großen Kalksteinbruch. Bei der Bergab-Fahrt darf der Abzweig zur alten Gruitener Kalkwerksstraße nicht verfehlt werden. Am Ende der kilometerweiten Bergab-Fahrt geht es links auf die Vohwinkeler Straße und nach rund 100 Metern rechts auf die schmale Straße „Lohhof“. Bergauf ist bald die Bundesstraße 228 in Oberhaan erreicht. Die wird überquert und auf einer alten Straßenbahntrasse geht es zum „Gut Hahn“. Das Ziel ist erreicht. Vorher könnte der geneigte Radler nach links abbiegen und über ein Stück Gräfrather Straße die Korkenzieherbahn-Trasse nach Solingen unter die Räder nehmen.

Entlang der gesamten  Strecke zwischen Essen-Kettwig informieren Tafeln in roten Metallrahmen über Verlauf und Geschichte der Trasse. Allerdings: Die beschrifteten Edelstahl-Tafeln sind manchmal abhanden gekommen, andere Wegweiser zum Teil ein bisschen versteckt. Wer den Panoramaradweg radeln, dem sei zur Sicherheit eine Navigations-App oder Kartenmaterial empfohlen.

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