Wegberg Kein alternativer Standort für geplante Biogasanlage

Wegberg · Die "Arge Biogas" informierte Wegberger Ratsleute am Mittwochabend über die geplante Biogasanlage in Gripekoven. Dabei wurde deutlich, dass das Projekt nur am geplanten Standort und in der vorgesehenen Größe wirtschaftlich umzusetzen sei.

Wegberg: Kein alternativer Standort für geplante Biogasanlage
Foto: bsen/pke (Archiv)

Um "zu einer Versachlichung der Diskussion beizutragen", wie es Dr. Bernhard Klocke von der Gelsenwasser AG ausdrückte, hat das Unternehmen mit seinen Kooperationspartnern am Mittwoch die Medien und anschließend die Wegberger Stadtratsfraktionen über die geplante Biogasanlage in Gripekoven informiert. Dabei sagte der Bereichsleiter Wasser-, Energietechnik und Anlagenbau der Gelsenwasser AG im Rath-Anhovener Gasthaus Cohnen, dass das Projekt nur am geplanten Standort und in der vorgesehenen Größe wirtschaftlich umzusetzen sei. Sollte sich der Rat am 18. Dezember gegen die Änderung des Flächennutzunsplans aussprechen, sei das Projekt vom Tisch.

Familie Caspers plant auf ihrem landwirtschaftlichen Betrieb in Gripekoven in Zusammenarbeit mit der "Arge Biogas", der neben der Gelsenwasser AG auch die Stadtwerke Wesel GmbH, der Biogasanlagenbauer Plan ET (Vreden) und Arcanum Energy (Unna) angehören, den Bau einer der größten Biogasanlagen in NRW. Dagegen protestiert die Bürgerinitiative "Pro Umwelt und Wasser Gripekoven".

Klocke sagte, dass sein Unternehmen als einer der größten deutschen Wasserversorger ganz besonders am Schutz von Umwelt und Wasser interessiert sei. "Wir wollen mit diesem Projekt zeigen, dass es möglich ist, Biogas zu erzeugen, ohne Umwelt und Grundwasser negativ zu beeinflussen." Die Vorwürfe der Bürgerinitiative gingen teils in die völlig falsche Richtung. Klocke bedauerte, dass die Bürgerinitiative nicht an einem Dialog mit den Gesellschaftern und der Arge Biogas interessiert sei. Die Arge habe den Einfluss der Bürgerinitiative auf die Meinungsbildung zu diesem Thema unterschätzt.

Die geplante Anlage hat laut Klocke "absoluten Innovationscharakter". Sie sei ein "Vorzeigeprojekt der Energiewende". Die Gelsenwasser AG habe in Erkelenz und Wegberg rund 100 Landwirte angesprochen und gefragt, ob sie bereit seien, unter Berücksichtigung strengster Anforderungen des Gewässerschutzes diese Anlage mit der Arge Biogas zu verwirklichen. "Einzig Familie Caspers war dazu bereit", sagte er. Die übrigen Landwirte hätten wegen der hohen Umweltauflagen und Nachhaltigkeitskriterien abgewunken. Weil die Anlage rund um die Uhr betreut werden soll, käme ein Standort abseits der Hofanlage Caspers, beispielsweise in einem Gewerbegebiet, nicht in Frage.

(RP)
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