Mönchengladbach Grüne und Umweltverbände lehnen Biogasanlage ab

Mönchengladbach · Am 18. Dezember entscheidet der Wegberger Stadtrat, ob die Biogasanlage an der Stadtgrenze zu Merreter gebaut wird. Derweil werben Befürworte und Gegner des Vorhabens für ihre jeweiligen Standpunkte.

Mönchengladbach: Grüne und Umweltverbände lehnen Biogasanlage ab
Foto: Jürgen Laaser

Gladbachs Grüne sind wieder gegen etwas, vor dem die Vorsilbe Bio steht. Als "absolut unfassbar" bezeichnet Vorstandssprecher Uli Laubach, bereits engagierter Protagonist im erfolgreichen Kampf gegen die Biogasanlage in Wanlo, die Pläne, in Wegberg-Gripekoven die Anlage ihrer Art in Nordrhein-Westfalen zu errichten. "Die geplante Anlage soll noch größer werden als die, die für Wanlo vorgesehen war, und sie soll mitten im Wasserschutzgebiet, direkt am Naturschutzgebiet Mühlenbachtal gebaut werden", so Laubach. Eine solche industrielle Groß-Methangasanlage bedrohe nach Ansicht der Grünen das Trinkwasser nicht nur auf Wegberger Gebiet, sondern auch das der Wassergewinnungsanlage in Mönchengladbach-Gatzweiler.

Weil sie die geplante Anlage "auf gar keinen Fall hinnehmen", haben die Grünen ein Zehn-Punkte-Papier erstellt, in dem sie zahlreiche Beweggründe für die ablehnende Haltung angeben: fehlender Klimaschutz etwa, Gefährdung für Umwelt und Artenvielfalt, Mais-Monokulturen, erhebliches Verkehrsaufkommen, steigende Pacht- und Nahrungsmittelpreise, keine Nachhaltigkeit und ethisch nicht zu rechtfertigende Vergärung von Nahrungsmitteln. "Die Pläne sind auch deswegen abzulehnen, weil es zahlreiche umweltfreundlichere Methoden zur nachhaltigen Gaserzeugung gibt, bei der mit überschüssigem Windstrom Gas hergestellt wird. So ist beispielsweise Audi dabei, diese so genannte Power-to-gas-Technologie großtechnisch umzusetzen", so Laubach weiter.

Bevor der Wegberger Stadtrat am 18. Dezember darüber abstimmt, ob die Anlage an der Stadtgrenze zu Merreter gebaut wird, werben Befürworte und Gegner des Vorhabens für ihre jeweiligen Standpunkte. Während die Umweltverbände BUND und Nabu den geplanten Standort der Biogasanlage in einer Pressemitteilung als "ökologisch unsinnig" bezeichnen und ihn strikt ablehnen, fordert die an dem Projekt beteiligte Gelsenwasser AG eine Versachlichung der Diskussion.

(RP)
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