Erkelenz Erfahrungsschatz der Älteren bereichert

Erkelenz · Eine Broschüre des regionalen Caritas-Verbandes stellt unter dem Motto "Mein Experte fürs Leben" sehr persönliche Geschichten "von Menschen über Menschen" mit Lebenserfahrung vor. Ein Buch, das Alt und Jung verbinden kann.

 Die Autoren und Initiatoren des "Experten"-Buches und nahmen gestern die ersten druckfrischen Exemplare im Haus des regionalen Caritasverbandes in Heinsberg entgegen.

Die Autoren und Initiatoren des "Experten"-Buches und nahmen gestern die ersten druckfrischen Exemplare im Haus des regionalen Caritasverbandes in Heinsberg entgegen.

Foto: Jürgen Laaser

"Wir brauchen die Menschen, die uns sagen: Frag' mich doch mal." Regionaldekan Gottfried Maria Graaff brachte mit einem eigenen Erfahrungsbericht vom Bauernhof seiner Familie das auf den Punkt, was die neue Veröffentlichung des regionalen Caritasverbandes und der Altenseelsorge vermitteln will: wie viel das Wissen und die Lebenserfahrung älterer Menschen den Jüngeren geben kann.

Unter dem Titel der Caritas-Kampagne 2010 "Mein Experte fürs Leben" wurde gestern im Haus der Caritas in Heinsberg eine liebevoll gestaltete Broschüre vorgestellt, die "Geschichten ,von Menschen über Menschen' mit Lebenserfahrung" — so der Untertitel — im Kreis Heinsberg veröffentlicht. Und darin geht es keineswegs nur um kirchlichen Einsatz.

Die beiden Initiatoren und Organisatoren der Veröffentlichung, Bärbel Windelen (Caritas-Gemeindesozialarbeit) und Heinz-Peter Pelzer (Regionalbeauftragter für Altenseelsorge in der Region), stellten Autoren und Beteiligte vor und sprachen über die Motive für das Büchlein. Das waren für Pelzer auch ganz persönliche: Beruflich und privat habe er mit so vielen älteren, vielfältig engagierten Menschen zu tun gehabt, "die mir auch persönlich Mut gemacht haben, mir Lebenshilfe gaben". Pelzers Idee war es, Menschen aus der Region über ähnliche Erfahrungen und Beziehungen schreiben zu lassen. "Bei mir sprang dieser Funke sofort über", berichtete Bärbel Windelen. Und damit blieb sie offenbar nicht allein. Denn dem Aufruf von Caritas und Altenseelsorge folgte eine Fülle von Beiträgen. Autoren — junge wie alte — schickten Erfahrungsberichte und Fotos über Menschen und Gruppen, die ihr Leben bereichert haben.

In den Blick kommen die stets hilfsbereite Nachbarin und die eigene Oma (drei Enkel berichten) ebenso wie das Seniorenpaar, das seit Jahrzehnten einen Seniorentreff organisiert, oder Menschen, die sich in ehrenamtlicher Jugend- und Sozialarbeit und Einsatz für die Dritte-Welt einsetzen. Vergleichsweise wenige Geschichten stehen hier stellvertretend für eine unermessliche Fülle von Erfahrungsschätzen, die Jung und Alt zusammenbringen können. Denn eines will die Broschüre auch, so die Herausgeber: die Kompetenzen des Alters, das oft nur mit Defiziten (Stichwort Pflegebedürftigkeit) beschrieben wird, hervorheben.

Vielen am Buch Beteiligten galt es gestern zu danken: neben den rund 20 Autoren, von denen etliche zur Buchvorstellung gekommen waren, den Mitarbeiterinnen der regionalen Gemeindesozialarbeit als Herausgeber, der Buch-Designerin Sandra Classen-Krüppel und der Buchhandlung Gollenstede für die Umsetzung sowie den Vertretern der Stiftungen von Caritas und Bistum für die finanzielle Förderung der Veröffentlichung. Dankbar gedacht wurde zudem der beiden kürzlich verstorbenen Autoren Hilde Königs und Karl-Heinz Abels.

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(RP/ac)
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