Erkelenz Weiterhin keine Feinstaub-Messstation für Erkelenz

Erkelenz · Die Landesregierung lehnt den Erkelenzer Antrag ab, dass hier am Rand des Braunkohlentagebaus gemessen wird.

Chronik des "Rheinischen Reviers"
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Von verschiedenen Seiten ist versucht worden, die rot-grüne Landesregierung davon zu überzeugen, dass Erkelenz am Rand des Braunkohlentagebaus eine Feinstaub-Messstation benötigt. Doch dieses Bemühen hat nicht gefruchtet. Dem Umweltausschuss teilte Dr. Hans-Heiner Gotzen (Erster Beigeordneter) mit, dass sich das Landesumweltministerium gegen einen Standort in Erkelenz und für einen in Jackerath entschieden hat.

Gemessen wird am Braunkohlentagebau Garzweiler II bisher in Grevenbroich. Das hatte im Sommer sowohl der Erkelenzer Landtagsabgeordnete Dr. Gerd Hachen (CDU) als auch das Ratsmitglied der Grünen, Hans Josef Dederichs, kritisiert. Der Tagebau rücke näher und damit die Belastungen. Mehr Einsatz vom Land bei der Feinstaubmessung am Grubenrand in Erkelenz forderte auch Dirk Jansen, Geschäftsführer der Natur- und Umweltorganisation BUND in Nordrhein-Westfalen. Bei einer Versammlung in Erkelenz hatte er erklärt: "Die RWE-Maßnahmen reichen nicht aus, um das gesetzliche Recht auf saubere Luft zu verwirklichen."

Die Messstation in Frimmersdorf wird 2013 aufgegeben. Stattdessen wird der Messcontainer nach Elsdorf versetzt. Ein weiterer Messcontainer wird in Jackerath an der Jülicher Straße aufgestellt. Gotzen: "Diese Mitteilung des Landes bedeutet im Umkehrschluss, dass der Antrag der Stadt wegen fehlender Priorität weiterhin unberücksichtigt bleibt." Sie hatte diesen auch in den Vorjahren gestellt und werde dies weiterhin machen, sagte Gotzen.

Warum ein Standort in Jackerath gewählt wurde, erklärte das Landesministerium der Stadtverwaltung auf Nachfrage im Detail. Davon berichtete Gotzen den Erkelenzer Politikern: "Es hat acht Anträge von Bürgerinitiativen, Politik und Kommunen gegeben, unter anderem von den Gemeinden Erkelenz, Titz und Jüchen. Aus sachlicher Sicht — Standort des Bandsammelpunktes und vorherrschende Windrichtung — und bedingt durch die begrenzten Ressourcen des Landes habe man die Priorität zur Messung auf Jackerath gesehen, da die Gemeinde sehr nahe am Bandsammelpunkt im Tagebau Garzweiler II liege und solche technischen Anlagen in der Vergangenheit als Feinstaubquelle aus dem Tagebau haben identifiziert werden können."

Dass Erkelenzer Grünen-Politiker und Vertreter von Bürgerinitiativen im Sommer mit NRW-Umweltminister Johannes Remmel das Gespräch zum Thema geführt hatten, erklärte Grünen-Ratsmitglied Stephan Pütz. Er geht davon aus, dass die Messstation in Jackerath auch für Erkelenz zu "neuen, signifikanten Messergebnissen führt".

(RP)
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