Erkelenz Ritterlager auf der Burg Erkelenz

Erkelenz · Schöne Atmosphäre, Wetterkapriolen – der erste mittelalterliche Weihnachtsmarkt auf der Burg Erkelenz bot geräucherten Fisch, Spanferkel und historische Spielekämpfte, kämpfte aber gegen Schnee und Regen.

Mittelalter-Flair im Advent
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Schöne Atmosphäre, Wetterkapriolen — der erste mittelalterliche Weihnachtsmarkt auf der Burg Erkelenz bot geräucherten Fisch, Spanferkel und historische Spielekämpfte, kämpfte aber gegen Schnee und Regen.

Seltsam gewandetes Volk zog am Samstagvormittag, 8. Dezember, lärmend durch die Erkelenzer Innenstadt. Die Freytaler Ritterschaft mit Norbert von Thule an der Spitze besetze die stark verschneite Erkelenzer Burg. Ausgerechnet die Freunde der Burg Erkelenz hatten ihnen dazu Tür und Tor geöffnet. Sie veranstalteten erstmals einen mittelalterlichen Weihnachtsmarkt — und hatten Pech mit dem Wetter.

Klirrende Schwerter waren am Wochenende um die Burg zu hören. Wenn Ritter Norbert von Thule, in schwere Metallplatten gegürtet sein Schwert zog und zum Schaukampf ansetzte, blieb kaum ein Auge trocken. Dennoch schlugen die Recken nur mit gedämpfter Kraft zu. "Bei der Kälte könnten die Schwerter brechen", sagte der mächtige Ritter mit dem Pferd auf dem Helm. Mit gebremster Fahrt musste ein Großteil des mittelalterlichen Wochenendes wegen der Witterung durchgezogen werden.

Der Moral in der kleinen Schar, die die Burg mit weißen Zelten in Beschlag nahm, tat das wenig Abbruch. "Es gibt einfach nichts Schöneres, als bei einem Mittelaltermarkt dabei zu sein", sagte die Kräuterhexe Mihira vor ihrem Zelt. Ebenso zufrieden waren Christa vom grünen Plan und Aradia vom Berg in ihrem Regen durchtränkten Zelt am Sonntag. "Die Leute sind super nett und interessiert am Mittelalter", sagten sie. Dann mache es auch unter widrigen Bedingungen Spaß. Einsatzfreude, die von den wenigen Erkelenzer Besuchern stark honoriert wurde. "Es ist schade, dass die Darsteller so ein Wetter erwischt haben", sagte Herbert Berger, der sich mit seiner Nichte in die Burgtaverne zurückgezogen hatte.

Geräucherter Fisch, Spanferkel, historische Spiele — "Es hätte so schön sein können", fand seine Nichte Anke Hahn. Beide wollen im nächsten Jahr wiederkommen. Schon am Abend zuvor genossen einige Besucher die Lichtstimmung mit kleinen Feuern rund um die Burg. Margit Kramp, eine Besucherin aus Siegen, war angetan. "Der Rahmen passt absolut", befand sie. Was die Veranstaltung jetzt brauche, sei ein wenig Geduld. "Das muss wachsen", sagte Kramp weiter.

Veranstalter Peter Fellmin von den Burgfreunden Erkelenz zeigte sich selbstkritisch. Es sei nicht alles so gelaufen wie geplant, räumte er ein. "Es ist der erste Markt. Wir sind offen für Kritik", sagte Fellmin. Eine kurze Vorbereitungszeit und noch mangelnde Erfahrung seien Gründe, die es dem ersten Markt nicht leicht machten. Kleinreden wollte er ihn aber nicht. "Die Resonanz war einfach hervorragend", betonte er. "Viele haben uns gesagt: Das ist der schönste Weihnachtsmarkt, den es je in Erkelenz gegeben hat", sagte das organisierende Ehepaar Dirk und Nicole Ohler. Eine Wiederholung mit größerem Heer ist fest eingeplant.

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