Jahresversammlung beim Heimatverein „Kaplan“ mit Geschenken in Erkelenz

Erkelenz · Hermann-Josef Kaiser war vor Jahrzehnten als Jungpriester in Erkelenz tätig. Noch heute hält er, mittlerweile stolze 96 Jahre alt, Kontakt zur Stadt. Nun kam er zur Versammlung des Heimatvereins.

 Das Bild, das Hermann-Josef Kaiser in Händen hält, findet Platz im Büro von Stephan Muckel (r.), künftiger Erkelenzer Bürgermeister.

Das Bild, das Hermann-Josef Kaiser in Händen hält, findet Platz im Büro von Stephan Muckel (r.), künftiger Erkelenzer Bürgermeister.

Foto: Willi Spichartz

Er durfte noch kein Grußwort sprechen – zwar ist er gewählt, aber noch nicht im Amt: Der neue Bürgermeister Stephan Muckel wurde von seinem noch amtierenden Vorgänger Peter Jansen in den Heimatverein der Erkelenzer Lande bei der Jahresversammlung eingeführt. Außerdem erhielt er mit einem womöglich 100 Jahre alten Ölbild des Lambertiturms ein geschenk, das in seinem Amtszimmer hängen wird.

Vorsitzender Günther Merkens stellte die Zusammenkunft unter ein Motto von Bertolt Brecht: „Ja, mach’ nur einen Plan. Sei nur ein großes Licht! Und mach’ dann noch ’nen zweiten Plan – geh’n tun sie beide nicht!“ Das war Rück- und Vorausblick zugleich, auf die aufs Jahr 2021 verschobenen Veranstaltungen zum 100-jährigen Bestehen des Vereins, das in diesem Jahr ansteht, aber nur mit einem kurzen Rückblick von Rita Hündgen „gefeiert“ wurde.

Zu den Besuchern der Versammlung zählte auch „Kaplan“ Hermann-Josef Kaiser, vor Jahrzehnten als Jungpriester in Erkelenz tätig, der mit seinen 96 Jahren stets zu den Vereinsveranstaltungen aus Aachen mit dem Auto anreist. Er hatte Geschenke aus dem alten Erkelenzer Land zum 100-Jährigen im Gepäck.

In Zeiten höchster Aufmerksamkeit für Gesundheitsthemen konnten Vorsitzender Merkens, vor allem aber Schatzmeister Hans-Josef Frentzen, in ihren Berichten eine gesunde Vereinslage statuieren. Von daher zweifelte auch niemand an der Feststellung des Vorsitzenden, dass die Jubiläumsveranstaltungen 2021 nachgeholt werden, der Festakt wird am 3. Oktober stattfinden. 

Auch in der Krise seien der Verein und dessen Arbeitskreise aktiv geblieben, stellten sowohl Günther Merkens als auch Peter Jansen heraus. Gewürdigt wurde von beiden Rednern Geschäftsführer Theo Görtz, seit 40 Jahren das personifizierte Stabilitäts-Gerüst in Hinsicht auf Verwaltungsstruktur und Gestaltung mit der Bücherbörse, den Pflanzungen von Mispelbäumen (Erkelenzer Wappenblüte) und dem Kruzifix für den bekannten litauischen „Berg der Kreuze“.

Abschließend übergab „Kaplan“ Kaiser, als solcher früher acht Jahre lang in Matzerath tätig, eine Kohlezeichnung des Hauses Elmpt, das bis 1975 zum Kreis Erkelenz/Heinsberg gehörte, dem Verein. Geschaffen wurde das Werk von Professor Ferdinand Macketanz, der in 1950er-Jahren die Titel der Heimatkalender der Erkelenzer Lande im Stil der Neuen Sachlichkeit zeichnete. Darüber hinaus schenkte er Günther Merkens für das Vereinsarchiv ein Exemplar des insgesamt vergriffenen Buchs „1100 Jahre Doveren“. Und Stephan Muckel erhielt von Hermann-Josef Kaiser ein ebenfalls neu-sachliches Ölbild, gemalt von einem „H. Wirtz“, das der erste Schmuck des sich derzeit in Renovierung befindlichen Bürgermeisterbüros sein wird. Der „Kaplan“ erhielt als Dank eine Einladung/Bitte zum Erzählabend beim neuen Ersten Bürger, der das Amt am 1. November antritt.

Weiter geht es am Dienstag, 10. November, im Hotel am Park in Hückelhoven, ab 19 Uhr mit dem Vortrag von Dietmar Schmitz zum Thema „Der „Ückelhover Hof in Mönchengladbach – Wurzeln in Hückelhoven“. Am Sonntag, 15. November, folgt in der Hückelhovener Aula in Zusammenarbeit mit dem Verein con brio ab 17.30 Uhr ein Konzert mit Beethovens Violinkonzert, allerdings am Piano gespielt, begleitet vom Orchester der Musikhochschule Köln. Bürgermeister Bernd Jansen hat die Schirmherrschaft übernommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort