Erkelenz startet Neubauten an Schulen Mehr Platz für offenen Ganztag

Erkelenz · Erkelenz baut an drei Grundschulstandorten. Die Stadt benötigt mehr Fläche, um Kinder im Ganztag betreuen zu können. Sie spürt ein steigendes Interesse daran. Gerderath soll zusätzlich Schule des gemeinsamen Lernens werden.

 Georg Nowak vom Architekturbüro Viethen (l.) und der städtische Hochbauamtsleiter Martin Fauck stellen die Baupläne für den Zehnthofweg vor, wo jetzt begonnen wird, in einem Neubau auf zwei Etagen mehr Platz für die Ganztagsbetreuung zu schaffen.

Georg Nowak vom Architekturbüro Viethen (l.) und der städtische Hochbauamtsleiter Martin Fauck stellen die Baupläne für den Zehnthofweg vor, wo jetzt begonnen wird, in einem Neubau auf zwei Etagen mehr Platz für die Ganztagsbetreuung zu schaffen.

Foto: speen/Speen

Kinder, die nach den Herbstferien an die zwei Grundschulen am Zehnthofweg in Erkelenz zurückkehrten, sahen den Kran von weitem. Er zeigt an, dass die Stadtverwaltung mit Neubauten für mehrere Grundschulen begonnen hat. Investiert wird in die Schulstandorte am Zehnthofweg, Salierring und in Gerderath, und fast abgeschlossen ist bereits der Ausbau für den offenen Ganztag an der Grundschule in Lövenich.

Für die Franziskus- und Astrid-Lindgren-Schule wird ein zusätzliches Gebäude errichtet, in dem auf zwei Etagen vier größere und zwei kleinere Räume für die Ganztagsbetreuung beider Grundschulen geschaffen werden. Weggenommen werden musste dafür der Bolzplatz auf dem Schulhof. „Die Stadt hat dafür aber den benachbarten Schrebergarten erwerben können, so dass nach der Bauphase dort ein neuer Fußballplatz errichtet werden kann“, berichtet Hochbauamtsleiter Martin Fauck über eine Sorge, die unter der Schülerschaft zunächst bestanden hatte, jetzt aber zu einem guten Abschluss gewendet werden kann: „Ein Jahr etwa, so lange wird gebaut, werden die Kinder aber darauf verzichten müssen“, erklärt er.

Errichtet wird der Neubau mit Abstand zum Gebäudebestand, jedoch wird sich das Architekturbüro Viethen optisch daran orientieren. „Wir werden beide Gebäude mit einer Brücke verbinden, so dass Kinder und Lehrer trockenen Fußes zwischen allen Räumen wechseln können“, berichtet Georg Nowak vom Architekturbüro. Das biete verschiedene Vorteile: „Durch das Treppenhaus im Neubau entsteht ein zusätzlicher Fluchtweg, und indem wir an das Bestandsgebäude der Franziskus-Schule zur Krefelder Straße hin einen Aufzug anbauen werden, erreichen wir für 95 Prozent aller Räume beider Grundschulen Barrierefreiheit. Außerdem schaffen wir für die Feuerwehr eine zweite Zufahrt, da sie unter der Brücke auf den Schulhof auffahren kann und nicht mehr allein auf den Zehnthofweg angewiesen ist.“

Knapp 1,5 Millionen Euro investiert die Stadt Erkelenz in den Neubau, der auf einer Grundfläche von etwa 13 mal 18 Metern insgesamt 440 Quadratmeter Nutzfläche schafft. Damit werden die zwei Grundschulen am Zehnthofweg anschließend über neun Räume für den offenen Ganztag verfügen, von denen laut Martin Fauck sechs der Franziskus- und drei der Astrid-Lindgren-Schule zur Verfügung stehen sollen. Nachdem in den Herbstferien der Kran aufgestellt und bereits eine Treppe im Bestandsgebäude entfernt worden war, um dort die Brücke anzubinden, wird jetzt der Baugrund hergerichtet. „Unser Plan ist es, Ende 2019 fertig zu sein“, erklärt der Hochbauamtsleiter, wozu er auf einen milden Winter hoffe.

An der Luise-Hensel-Schule am Salierring wird der Baustart in zwei Monaten sein. Mit dem Jahreswechsel will die Stadt Erkelenz dort das eingeschossige Gebäude für den offenen Ganztag um eine Etage erhöhen. Derzeit sucht sie dazu ein Bauunternehmen. „Vorgesehen ist, an beiden Seiten des Gebäudes ein Treppenhaus anzubauen sowie zusätzlich einen Aufzug zum Platz vor dem Schulgelände hin einzubauen“, erläutert Fauck. Toiletten werden dort ebenfalls neu untergebracht: „Dann ist die Zeit vorbei, dass die Kinder immer über den Schulhof ins Hauptgebäude gehen mussten, um zum WC zu gelangen.“

Mit der Aufstockung schafft die Stadt Erkelenz im künftigen Obergeschoss Platz für vier zusätzliche Räume und zwei Nebenräume. „Das entspricht mehr als einer Verdopplung der Fläche, aber wir brauchen in Erkelenz nun einmal inzwischen mehr Platz für die Ganztagsbetreuung“, sagt Martin Fauck. Er rechnet mit einer Bauzeit von etwa einem Jahr: „Während der Rohbauphase werden die bestehenden Räume des Ganztags nicht genutzt werden können. Die aber wird deutlich kürzer als das insgesamt eingeplante Jahr.“ Die Kinder würden zwischenzeitlich in anderen Räumen im Hauptgebäude untergebracht.

Gebaut wird 2019 auch in der Grundschule in Gerderath. Dort soll der Verwaltungstrakt so umgestaltet werden, dass mehr Platz für Lehrkräfte wie auch ein zusätzlicher Bewegungsraum im Untergeschoss entstehen – und vor allem soll auch diese Grundschule barrierefrei werden. Dazu der Hochbauamtsleiter: „Die Grundschule soll eine Schule des gemeinsamen Lernens werden, weshalb wir an das Treppenhaus einen Aufzug anbauen werden, über den alle Etagen erreicht werden können.“ Baustart soll im nächsten Sommer sein. Geld für dieses Vorhaben muss noch über den Stadthaushalt für das Jahr 2019 bewilligt werden.

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