Erkelenzer Grünen laden ein Grünen-Politiker: Einladung an Ministerpräsidenten zum Gespräch

Erkelenz · Hans Josef Dederichs, Stadtratsmitglied in Erkelenz, nimmt Ministerpräsidenten Armin Laschet beim Wort und lädt ihn für ein Gespräch zu den Umsiedlern ein.

 Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, hatte am vergangenen Mittwoch bei einer Demonstration von Kohlebefürwortern in Elsdorf gesprochen. Jetzt wurde er von Grünen-Ratsmitglied Hans Josef Dederichs zu den Umsiedlern nach Erkelenz eingeladen.

Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, hatte am vergangenen Mittwoch bei einer Demonstration von Kohlebefürwortern in Elsdorf gesprochen. Jetzt wurde er von Grünen-Ratsmitglied Hans Josef Dederichs zu den Umsiedlern nach Erkelenz eingeladen.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Hans Josef Dederichs, Ratsmitglied der Grünen in Erkelenz und Vorsitzender der Bezirksausschüsse für Keyenberg, Venrath und Borschemich sowie Holzweiler und Immerath, hat den Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet (CDU), zu einem Gespräch über die tagebaubedingte Umsiedlung nach Erkelenz eingeladen. Dederichs reagierte damit auf die Antwort Laschets in der vergangenen Woche, warum er eine Veranstaltung in Elsdorf für den Verbleib in der Kohle besuche, nicht aber zu den Demonstrationen am Hambacher Forst erschienen sei. Dies hatte er damit begründet, dort nicht eingeladen gewesen zu sein. „Herr Ministerpräsident Laschet wurde eingeladen, am Dorf- und Waldspaziergang am 10. November teilzunehmen und sich anschließend, in einem nicht-öffentlichen Gespräch über die Probleme der Menschen zu informieren, denen bislang die Teilnahme an der Umsiedlung nicht ermöglicht wurde“, teilt Hans Josef Dederichs in einer Presseerklärung mit.

Die Umsiedler aus Keyenberg, Kuckum, Berverath, Ober- und Unterwestrich sind laut Dederichs bei der Terminwahl gerne auch flexibel, sollte Armin Laschet am vorgeschlagenen Datum nicht können. Wichtig sei ihnen das Gespräch mit einem amtierenden Ministerpräsidenten von NRW, auf das sie seit Jahrzehnten warteten. Er könne damit zudem helfen, die momentane Situation unter den Umsiedlern zu entspannen. „Überhaupt sollte die Politik dazu beitragen, Gräben zwischen den Umsiedlern zu überbrücken, anstatt die Menschen auch noch in Gruppen zu kategorisieren“, reagierte Dederichs in der Presseerklärung auf einen Ortsbesuch von CDU-Politikern, bei dem, wie berichtet, in der Vorwoche die Sorge geäußert worden war, dass sich in den Umsiedlungsorten zwei Lager bilden könnten und dabei der Begriff der „ewig Gestrigen“ gefallen war: „Als solche Menschen sollten Umsiedler, die aus privaten, wirtschaftlichen Gründen oder auch aus emotionaler Bindung an den bisherigen Ort an der Umsiedlung lieber nicht teilnehmen würden, nicht bezeichnet werden. Rückständig und den Fortschritt nicht anerkennend sind meines Erachtens vielmehr die Politiker, die an einer menschen- und klimafeindlichen Braunkohleverbrennung festhalten und dabei den Ausbau der erneuerbaren Energien be- und verhindern. Wie zum Beispiel die aktuelle Landesregierung in NRW.“

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