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Der beste Chor des Westens Ein Chor gibt den Ton an

Erkelenz · Das Vokalensemble Amaryllis macht seit 30 Jahren gemeinsam Musik. Freitag ist es im WDR bei „Der beste Chor des Westens“ im TV zu sehen.

 Auf das Vokalensemble Amaryllis warteten 1000 Zuschauer, die große Bühne in der Zeche Zollverein und die Fachjury des WDR-Wettbewerbes „Der beste Chor im Westen“.

Auf das Vokalensemble Amaryllis warteten 1000 Zuschauer, die große Bühne in der Zeche Zollverein und die Fachjury des WDR-Wettbewerbes „Der beste Chor im Westen“.

Foto: Der beste Chor im Westen/Melanie Grande

Kurz bevor sich die Tür zur Bühne öffnet, steigt der Puls bei Nadja Ammari und dem Vokalensemble Amaryllis merklich – kein Wunder: Denn hinter dieser Tür wartet für den 17-köpfigen Chor die große Bühne in der Zeche Zollverein, 1000 Zuschauer und die Fachjury des WDR-Wettbewerbes „Der beste Chor im Westen“. Mit anderen Worten: Es wartet der größte Auftritt in der 13-jährigen Geschichte des Vokalensembles. „Wir hatten alle das Gefühl, dass es Ewigkeiten gedauert hat, bis wir endlich auf die Bühne durften“, beschreibt Chormitglied Katja Hauke die bangen Sekunden vor dem Auftritt beim größten Chor-Wettbewerb Nordrhein-Westfalens.

2006 gründet sich das Vokalensemble Amaryllis. Doch die Chormitglieder kennen sich alle schon viel länger. Die meisten machen seit mehr als 30 Jahren gemeinsam Musik. „Wir haben zusammen im Kinder- und Jugendchor in Mönchengladbach-Rheydt angefangen“, erklärt Leiterin und Dirigentin Nadja Ammari. „Mit der Zeit sind wir dem entwachsen und haben in einem fließenden Übergang Amaryllis gegründet.“ Mittlerweile sind die 17 Ensemblemitglieder mehr als nur Chorkollegen. Sie sind Trauzeugen, Paten, Freunde. „Wir sind mehr als ein Chor. Alle kennen sich seit der Kindheit, deshalb läuft es auch so familiär ab“, ergänzt Ammari.

Dass der Chor, der seinen Sitz in Rheydt hat und im heimischen Erkelenzer Musikraum von Nadja Ammari probt, an diesem Sonntagabend mit 20 anderen Chören zur Fernsehaufzeichnung der WDR-Sendung in die Essener Zeche Zollverein gefahren ist und in wenigen Momenten auf die große Bühne treten wird, ist auch Kerstin Knack zu verdanken. Das Chormitglied war schon länger Fan der Gesangshow, die nun in seine vierte Staffel geht, und hatte angeregt, dass man sich doch auch mal bewerben könne. Einen Tag vor Ablauf der Bewerbungsfrist reichte der Chor ein zusammengeschnittenes Video aus unterschiedlichen Auftritten ein.

 Das Vokalensemble Amaryllis auf der Bühne beim Vorentscheid des WDR-Wettbewerbs „Der beste Chor im Westen“ – kritisch beäugt von den Juroren Rolf Schmitz-Malburg, Beatrice Egli, Jane Comerford und Giovanni Zarrella (v.r.).

Das Vokalensemble Amaryllis auf der Bühne beim Vorentscheid des WDR-Wettbewerbs „Der beste Chor im Westen“ – kritisch beäugt von den Juroren Rolf Schmitz-Malburg, Beatrice Egli, Jane Comerford und Giovanni Zarrella (v.r.).

Foto: Der beste Chor im Westen/Melanie Grande

„Grundsätzlich haben wir zwei Schwerpunkte. Wir singen oft auf Hochzeiten und zur Weihnachtszeit. Etwa 15 bis 20 Auftritte pro Jahr“, erklärt Nadja Ammari, für die bereits die Teilnahme an dem Wettbewerb ein großer Erfolg ist. Sie erzählt: „Die positive Rückmeldung für den Wettbewerb kam in den Sommerferien. Allein, dass wir unter den 20 teilnehmenden Chören dabei sein dürfen, ist der Wahnsinn.“

Seit der Einladung des WDR zur Aufzeichnung im November hat sich die Arbeit für das Vokalensemble merklich intensiviert. „Normalerweise treffen wir uns einmal im Monat zum Proben. Als klar war, dass wir dabei sind, haben wir uns wöchentlich getroffen“, erzählt Katja Hauke. Auch die traditionelle Chorfahrt nach Burg Bilstein im Sauerland wird als eine Art Trainingslager für den Wettbewerb genutzt. Gemeinsam mit einem Gesangscoach übt der Chor das Lied für den Wettbewerb ein. „Wir durften bis zu drei Musikinstrumente in den Auftritt einbauen. Obwohl wir eigentlich hauptsächlich a-cappella singen, haben wir das genutzt und dafür extra nochmal die Noten unseres Liedes umgeschrieben“, erklärt Nadja Ammari.

Ein neu einstudiertes Lied, drei begleitende Musiker, eine ungewohnt große Bühne, die erste TV-Aufzeichnung der Chorgeschichte: Als sich die Tür zur Bühne endlich öffnet und das Vokalensemble ins Rampenlicht treten darf, geht den 17 Chormitgliedern so einiges durch den Kopf. Bis zu dem Moment, als Dirigentin Nadja Ammari den Taktstock hebt. Dann ist all das vergessen und es zählt nur der knapp dreiminütige Auftritt.

Ob sich die Vorbereitungszeit gelohnt hat und es für den Chor sogar bis ins Halbfinale geht, das ist am kommenden Freitag ab 20.15 Uhr im WDR zu sehen.

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