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Fußball Regellücke kostet Aufstieg

Westfalia Anholt II hat die komplette Saison in der Kreisliga C ungeschlagen überstanden. Doch wegen eines Verstoßes, der eigentlich gar keiner ist, reicht es nicht zum Gewinn der Meisterschaft.

 Am vergangenen Sonntag erzielte der Anholter Angreifer Felix Schirrmacher in dieser Szene den Treffer zum 2:2-Endstand im Spitzenspiel bei Eintracht Emmerich. Im Normalfall hätte dieses Tor den Aufstieg in die Kreisliga B bedeutet.

Am vergangenen Sonntag erzielte der Anholter Angreifer Felix Schirrmacher in dieser Szene den Treffer zum 2:2-Endstand im Spitzenspiel bei Eintracht Emmerich. Im Normalfall hätte dieses Tor den Aufstieg in die Kreisliga B bedeutet.

Foto: Axel Breuer

Die Spieler des Fußball-C-Ligisten Westfalia Anholt II und ihr Trainer Thomas Driever können die Welt nicht mehr verstehen. Die Mannschaft hat die komplette Saison in der Gruppe 4 ungeschlagen überstanden, ist aber jetzt um die Früchte ihrer sportlichen Leistungen gebracht worden. Nicht etwa ein Regelverstoß, sondern eine Regellücke kostet den Anholter Kickern den Aufstieg.

Die Spruchkammer des Fußball-Kreises Rees-Bocholt wertete in der vergangenen Woche das Meisterschaftsspiel gegen den SV Haldern III, das die Westfalia am 3. Mai ursprünglich mit 2:0 gewonnen hatte, mit 0:2. Begründung: In Stürmer Silas Bergerfurth und Mittelfeldspieler Manuel Bollwerk hatte der Gastgeber zwei Akteure eingesetzt, für die nach Ansicht der Juroren keine Spielberechtigung vorlag.

Das Duo war zu Kurzeinsätzen im Anholter A-Liga-Team gekommen und hätte in den letzten vier Saisonspielen nicht mehr für die Reserve auflaufen dürfen (siehe Infokasten). Ausnahme: Bergerfurth und Bollwerk hätten auch im fünftletzten Meisterschaftsspiel mitmischen müssen, um zum Kader der zweiten Mannschaft gehören zu können.

Und exakt an diesem Punkt kommt die Regellücke ins Spiel. Denn die beiden genannten Akteure hatten für die 24. Runde im Spielberichtsbogen gestanden. Nur sollte es am 29. April zur Anholter Heimpartie gegen den SV Bislich III gar nicht erst kommen. Das Spiel war ausgefallen, weil der Gegner keine Mannschaft zusammenbekommen hatte — mehrere Bislicher Akteure waren an jenem Tag in einen Autounfall verwickelt. Der SV Bislich III verzichtete auf eine Neuansetzung der Begegnung, die folgerichtig mit 2:0 für den Gastgeber gewertet wurde.

"Die Tatsache, dass das Spiel am grünen Tisch gewertet wurde, ist uns zum Verhängnis geworden. Die Mitglieder der Spruchkammer haben zwar zugegeben, dass im Regelwerk der Fall nicht auftaucht, wie man zu verfahren hat, wenn ein Gegner zum fünftletzten Spiel nicht antritt. Doch wegen des Paragrafen 11 mussten sie so entscheiden", sagt Westfalia-Obmann Markus Pohle. Den Einspruch gegen die Spielwertung hatte ausgerechnet Eintracht Emmerich eingelegt, dessen erste Mannschaft jetzt wahrscheinlich an Stelle der Westfalia-Reserve in die Kreisliga B aufsteigt.

Trotz dieser brisanten Konstellation tritt Pohle nicht nach: "Wir machen der Eintracht keinen Vorwurf. Wenn meinen Vorstandskollegen und mir so etwas aufgefallen wäre, hätten wir genauso gehandelt." Allerdings hat er noch eine dringende Bitte an den Fußball-Verband: "Vielleicht lässt sich der Paragraf 11 so ändern, dass so etwas, was uns jetzt passiert ist, anderen Vereinen in Zukunft erspart bleibt."

(RP/rl)
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