Kindergarten St. Josef Seit 60 Jahren im Dorf verwurzelt

Haldern · Die Einrichtung, die hofft, bald wieder unter normalen Bedingungen arbeiten zu können, ist aus dem Dorfleben Halderns nicht mehr wegzudenken. Am Samstag würde sie ihr 60-jähriges Bestehen feiern.

 Die Kinder freuen sich schon seit langem auf den 60. Geburtstag der Kita St. Josef. Doch wegen Corona kann keine Feier stattfinden.

Die Kinder freuen sich schon seit langem auf den 60. Geburtstag der Kita St. Josef. Doch wegen Corona kann keine Feier stattfinden.

Foto: Kita St. Josef

(RP) Die Kita St. Josef in Haldern ist aus dem Dorfleben nicht mehr wegzudenken. Viele Halderner/innen haben hier ihre ersten Erfahrungen außerhalb der Familie gesammelt. Am Samstag würde die Einrichtung ihren 60. Geburtstag feiern. Doch schon seit Mitte März müssen die Kinder der Kita, wie alle anderen im Land, wegen Corona zuhause bleiben. Zur Zeit findet nur eine Notbetreuung statt. Das große Fest zum 60. Bestehen am 9. Mai musste abgesagt werden.

Die Geschichte der Kita begann 1952, als die ersten Planungen, auf einem Gelände der Kirchengemeinde St. Georg einen Kindergarten zu bauen, gemacht wurden. Es dauerte aber noch bis 1960, bis die Halderner Kinder den Kindergarten besuchen konnten. Die dreigruppige Einrichtung wurde von Schwester Hedwig Klara, einer Ordensschwester aus Aspel, geleitet. Bis dahin wurden die Kinder zu Hause betreut oder besuchten den Kindergarten in Rees.

Die Gruppenstärke und das Alter der Kinder war in der ersten Zeit sehr unterschiedlich. So besuchten anfangs 90 Kinder zwischen drei und sechs Jahren die Einrichtung, aufgeteilt in drei Gruppen. Zusätzlich gab es nur noch einen Waschraum, eine Küche und das Büro. 1970 konnten fast nur fünfjährige Kinder aufgenommen werden, so dass die Betreuung nur in einem Schichtbetrieb mit jeweils 60 Kindern vor- und nachmittags ablief. Als 1975 das neue Kindergartengesetz festlegte, dass die Gruppenstärke auf 25 Kinder pro Gruppe reduziert wurde. musste der Kindergarten erweitert werden. 1980 wurden ein Gruppenraum, Nebenräume und ein großer Flur angebaut. Ebenso eine Turnhalle, die aber wegen steigender Kinderzahlen später zum Gruppenraum wurde.

In den 2000er Jahren standen weitere bauliche Maßnahmen an, als auf dem Außengelände ein Kreativraum entstand und unter anderem zwei Schlafräume und ein Intensivraum für die U-3-Kinder angebaut wurde. Seit 2017 gibt es zwei U-3-Gruppen und eine Regelgruppe, in denen bis zu zwölf unter Dreijährige betreut werden. Insgesamt besuchen 65 Kinder die Einrichtung.

Viel Aufregung gab es für sie, als es plötzlich 2017 kurz vor den Sommerferien einen Kampfmittelverdachtspunkt unter der Kita gab. Nach langwierigen Untersuchungen und 47 Kernbohrungen verteilt im ganzen Kindergarten bestätigte sich dieser Verdacht jedoch nicht. Allerdings musste die komplette Einrichtung kurzerhand in einen Teil der Grundschule in Haldern ausgegliedert werden, was bis Januar 2018 andauerte.

Nicht nur die Kita, auch die Pädagogik hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr verändert. Seit 2008 ist St. Josef ein zertifizierter Bewegungskindergarten, was sich in der täglichen Arbeit widerspiegelt. Auch die gesellschaftlichen Veränderungen tragen zum Wandel der Tageseinrichtungen immer wieder bei. „Aber an manchen pädagogischen Grundsätzen halten wir nach wie vor fest, weil wir gemerkt haben, wie wichtig sie für eine gesunde Entwicklung des Kindes sind“, sagen die Erzieher/innen, die hoffen, bald wieder unter „normalen“ Bedingungen arbeiten zu dürfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort