Forderung von „Rees for Future“ Für die Umwelt: Stadt Rees prüft autofreien Tag

Rees · Die Aktivisten von „Rees for Future“ sind nach einem Treffen mit der Stadtverwaltung zufrieden. Bei einzelnen Forderungen will das Rathaus prüfen, inwieweit sie sich umsetzen lassen.

 Am 23. August gab es die erste Umwelt-Demo durch Rees. Am kommenden Freitag soll eine zweite folgen.

Am 23. August gab es die erste Umwelt-Demo durch Rees. Am kommenden Freitag soll eine zweite folgen.

Foto: balser

Nach einem ersten Meinungsautausch mit der Reeser Stadtverwaltung zieht „Rees for Future“ ein positives Fazit. „Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit der Stadt“, sagte die 19-jährige Jule Schwartz, die am vergangenen Dienstag zusammen mit Marion Sherwood (19), Alina Kingston (26) und Henrik Heinzel (17) im Rathaus mit Bürgermeister Christoph Gerwers und Stefan Tekaat für ein Gespräch zusammen gesessen hatte. Wie berichtet, hatten die jungen Umweltaktivisten einen Forderungskatalog an die Stadt weitergegeben, der aus der Demonstration vom 23. August resultierte.

 Es sei lange, aber konstruktiv diskutiert worden. Von den fünf Punkten, wurden natürlich auch ein paar relativiert. „So ist es, wenn Idealismus auf Realismus trifft“, bedauert Jule Schwartz, aber trotzdem habe man sich auf vieles einigen können, das in Angriff genommen werden soll.

Lichterschau statt Feuerwerk Zum Einen besteht die Möglichkeit, für die Kirmes 2020 eine Lichterschau anstelle des Feuerwerks zu buchen. Über die Umsetzbarkeit informieren sich die Stadtverwaltung und Rees for Future jetzt näher. „Wir wollen den Reesern das Vergnügen des Feuerwerks nicht nehmen. Ich selber liebe Feuerwerke und die Reeser Kirmes plus Feuerwerk gehört zu Rees wie das Mehl ins Brot“, erklärt Marion Sherwood. „Aber wenn wir es schaffen, ein Lichtspektakel zu organisieren, das dem Abschluss der Kirmes würdig ist und ohne schlechtes Gewissen genossen werden darf, wäre das ein großer Imagegewinn.“

Mehr Bäume für Rees Beim Thema Baumneupflanzungen wurde das alte Hallenbad-Gelände, auf dem dieses Jahr ein Blühstreifen blüht, in den Blick genommen. Auch wurde diskutiert, wie mehr Hecken und Bäume in die meist eintönige Agrarlandschaft rund um Rees gebracht werden könnten, ohne die Arbeit der Landwirte zu sehr einzuschränken. Da landwirtschaftliche Flächen aber unter europäischer Verwaltung stehen, werden bei dem Thema noch Lösungen gefunden werden müssen. Apfelbäume in den Stadtgarten zu pflanzen und Kornelkirschen in neu gepflanzte Hecken, die schon im Februar ein Blütenangebot für Insekten liefern, wurde ebenfalls vorgeschlagen. „Das Anliegen, dass zukünftig insektenfreundliche Blumen anstatt der Geranien in Rees aufgehangen werden sollen, unterstützen wir tatkräftig“, bekräftigt Alina Kingston. Das Projekt „insektenfreundliches Rees“ wurde von Hobbyimker Marco Franken ins Leben gerufen. „Zusätzlich wird ein Insektenhotel neben dem Blühstreifen am Remix aufgehängt“, freut sie sich.

Ein Tag ohne Autos Auf positive Resonanz stieß bei der Stadtverwaltung die Forderung nach einem autofreien Tag in Rees. Der war im Rathaus schon selbst angedacht worden. Ob und wann er stattfinden kann, wird nun geprüft. Jule Schwartz stellte die Vorteile des Fahrradfahrens in Rees heraus: Parkplatzsuche, zügiges Durchkommen und das Parken vor der Ladentür seien mit dem Fahrrad einfach sehr viel leichter. Und marion Sherwood erklärt: „Wir würden es begrüßen, wenn autofreie Tage zukünftig regelmäßig stattfänden, damit der hektische Autoverkehr dem Altstadtcharme von Rees nicht mehr so oft die Schau stiehlt.“

Recyclingpapier in den Schulen Die Möglichkeit, in Zukunft Recyclingpapier für die Grundschule und die weiterführenden Schulen zu bestellen, sei gegeben. Solche kleinen Maßnahmen hätten einen enormen Nutzen für die Natur, sagen ie Umweltaktivisten. Das Rathaus selbst werde ab 2020 weitgehend papierfrei arbeiten, da alle Daten digitalisiert werden.

(Markus Balser)
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