Tradition 26 Jahre bayrisches Dorffest in Hüthum

Hüthum · Gregor Reintjes organisiert die Oldtimer-Rundfahrt bereits zum 10. Mal. In diesem Jahr nahmen fast 200 Fahrzeuge teil.

 Nicole, Viktor und Liam Malik waren stilsicher dabei.

Nicole, Viktor und Liam Malik waren stilsicher dabei.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Es ist immer wieder eines der Highlights, die das traditionelle Bayrische Dorffest in Hüthum, das am Sonntag zum 26. Mal stattfand, alljährlich bietet: die große Oldtimer-Schau mit Traktoren, historischen Autos und Motorrädern. Nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Teilnehmer sind jedes Mal begeistert von der Organisation und der Durchführung der Rundfahrt, die am Schlösschen Borghees startet. „Es werden immer mehr Teilnehmer, diesmal könnten es so um 200 sein“, freute sich Gregor Reintjes, der seit zehn Jahren die Oldtimer-Rundfahrt organisiert. Es sei schön, wie sich das im Laufe der Zeit entwickelt habe, sagte der Hüthumer. Die Mitfahrer kamen aus der Umgebung, aber auch unter anderem aus Rhede, Grevenbroich, Schermbeck und den Niederlanden. 1300 Einladungen hatte Reintjes auf verschiedenen Oldtimertreffen verteilt. „Heute morgen haben noch 20 Leute angerufen, die spontan mitmachen wollten.“

Erstmal den Wetterbericht abgewartet hatte auch Nicole Malik. „Ich fahre einen Golf Cabrio, Baujahr 1979. Das macht im Regen nicht so viel Spaß“, sagte die Hüthumerin, die von ihren Söhnen Liam, eineinhalb Jahre, und Victor, vier Jahre, begleitet wurde – alle drei zünftig in bayrischer Tracht. Und als Wegzehrung gab es Brezeln. Zum ersten Mal dabei waren die beiden Brüder René und Willem Bakker aus dem niederländischen Heteren. Der erste fuhr einen Vierzon-Traktor, Baujahr 1939, der zweite einen Zettelmeyer, Baujahr 1938. Mit an Bord hatte er seine Neffen Theo und Stijn und Dackelhund „Zettel“. Ebenfalls in den langen Fahrzeug-Lindwurm reihte sich Hubert Kaas mit seinem Massey Ferguson aus dem Jahr 1963 ein und Karl de Vries mit einem 1961 gebauten Deutz D 25. „Uns gefällt diese Veranstaltung: Zuerst macht man eine schöne Ausfahrt, dann feiert man gemütlich im Zelt weiter und kann dabei mit vielen Leuten fachsimpeln“, sagten die beiden Eltener. Die Motorradfahrer des MCE - für sie war die Teilnahme eine Premiere – fuhren vorneweg, dahinter folgten Mopeds, PKWs, Unimogs, LKWs und die vielen Trecker. Ab der St. Georg-Kirche wurden die Fahrzeuge musikalisch begleitet vom Tambourcorps Rees, während der Musikverein Hüthum die Oldtimerfreunde und Gäste im Festzelt mit bayrischer Musik erwartete.

Auch sonst konnte sich das Programm sehen lassen, das der Festausschuss – alle stilgerecht gekleidet in Dirndl beziehungsweise Lederhosen und kariertem Hemd – wieder auf die Beine gestellt hatte. Um Mittag schlug der amtierende Schützenkönig der St. Georg Schützenbruderschaft, Niklas Schmitz, das Fass an und eröffnete somit offiziell das Fest. „Das Dorffest wird immer beliebter, immer mehr Besucher kommen von auswärts und viele auch in Tracht“, freute sich Heinz Teloh vom Festausschuss. Um diesen rankte sich ein lustiges Schätzspiel. Auf einem Foto mit allen 21 Mitgliedern stand: Wie viel Kilogramm bringt der komplette Festausschuss auf die Waage? „Wir haben uns auf einer LKW-Waage wiegen lassen“, erzählte Teloh. Der beste „Schätzer“ gewann einen Präsentkorb.

Der Nachwuchs konnte sich auf einer Hüpfburg austoben, an einem Glücksrad drehen, im Sandkasten buddeln und sich schminken lassen. Bei einer großen Tombola gab es attraktive Preise zu gewinnen, unter anderem ein Whirlpool, ein Strandkorb, Spanferkelessen für 20 und 25 Personen und Gutscheine. Da wurden natürlich fleißig Lose gekauft. Und auch „kulinarisch“ war bestens gesorgt: Schweinshaxe, Krustenbraten, Spanferkel mit Sauerkraut und Kartoffelpüree, zum „Nachspülen“ das bayrische „König-Ludwig-Dunkel“-Bier.

Am Nachmittag brachte die zehnköpfige Gruppe „Die Hüthumer Schuhplattler“ bayrische „Tanztradition“ auf die Bühne. Für das musikalische Unterhaltungsprogramm sorgten das Tambourcorps Rees, der Musikverein Hüthum, die Edelweißmusikanten und die bekannte Emmericher Band „Dörmakar“, die für mächtig Stimmung sorgte.

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