Lokalsport ASCD bemüht sich um die Champions-Leaque-Teilnahme

Duisburg · Ehre, wem Ehre gebührt. Mit einer Feierstunde im Clubhaus würdigte der Amateur SC Duisburg (ASCD) die großartigen Erfolge seiner Wasserball-Mannschaft, die in der abgelaufenen Saison zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte das Double aus Meisterschaft und Pokal gewinnen konnte

 Der ASCD setzt alles daran, künftig wieder international zu spielen.

Der ASCD setzt alles daran, künftig wieder international zu spielen.

Foto: probst

Wie sehr die Amateure diesen Triumph herbeigesehnt haben, zeigte die Ergriffenheit ihres Präsidenten. "45 Jahre haben wir auf diese Meisterschaft gewartet", sagte Friedel Osselmann mit zittriger Stimme und einer Träne im Auge: "Ich bin stolz auf Euch."

Als Dank wurden die Mannschaft, Trainer Arno Troost und Vorsitzender Axel Garnatz mit der goldenen Leistungsnadel des Traditionsvereins ausgezeichnet. "Ihr habt Großartiges geleistet und den ASCD, aber auch die Stadt Duisburg bis weit über ihre Grenzen hinaus in positiver Weise erscheinen lassen", sagte Garnatz, dem selbst stehende Ovationen zuteil wurden. "Mit deiner Durchsetzungskraft, ja fast schon positiven Penetranz, hast du entscheidenden Anteil an diesem Erfolg", dankte Friedel Osselmann dem Vorsitzenden, der sich seit mehr als 30 Jahren in verantwortlicher Position im Amateur engagiert.

Diese Beharrlichkeit beeindruckte auch die Gäste, darunter Bürgermeister Manfred Osenger, Jürgen Dietz (Betriebsleiter DuisburgSport) und Franz Hering (Vorsitzender des Stadtsportbundes).

Gestillt ist Garnatz' Tatendrang freilich noch nicht. Die Verteidigung des Status quo wird die nächste Mammutaufgabe. Der entthronte Rekord-Champion Spandau 04 Berlin sinnt auf Revanche, und der drittplatzierte Waspo 98 Hannover würde die Phalanx des Spitzenduos lieber heute als morgen durchbrechen. Aktuell arbeitet Garnatz mit Hochdruck daran, dass der ASCD im Herbst auf die internationale Bühne zurückkehren kann. Im Vorjahr hatten die Amateure verzichten müssen, nachdem der Modus reformiert worden war und die Kosten explodiert wären.

Zur neuen Saison plant der europäische Verband eine nochmalige Änderung, sodass die Teilnahme an der Champions League für die Amateure wieder erschwinglich sein dürfte. "Wir werden alles daran setzen, wieder im Europapokal zu spielen. Aber wir werden keinen finanziellen Drahtseilakt eingehen", erklärte Garnatz. Die Chancen, dass sich der ASCD ab September mit den Spitzenteams aus Spanien, Italien und Osteuropa misst, stehen dem Vernehmen nach recht gut. Abgesichert ist der Start in der Königsklasse aber noch nicht. Klarheit herrscht indes in punkto Personal. Die erste Mannschaft hat zweieinhalb Abgänge zu verzeichnen. Centerspieler Kostas Gouvis hat sich dem griechischen Vizemeister NC Vouliagmeni angeschlossen.

Yannik Zilken tritt studienbedingt kürzer und wechselt nach zwei Jahren zurück zu seinem Stammverein, der in der Bundesliga-Hauptrunde B spielenden SV Krefeld 72. Torhüter Tim-Ole Fischer legt den Fokus auf seine berufliche Weiterbildung, steht dem ASCD im Notfall aber zur Verfügung. Zudem engagiert sich der frühere Nationalkeeper, der 2001 als 16-Jähriger aus Itzehoe nach Duisburg kam, künftig als Torwart-Trainer im Nachwuchs. Fischers Platz wird Junioren-Nationaltorhüter Christopher Hans einnehmen, dem der Ruf vorauseilt, ein großes Talent zu sein. Gleiches gilt für Nils Illinger und Nick Möller, die schon Bundesliga-Luft schnuppern konnten.

Einziger "externer" Zugang ist Daniel Grohs. Das 22-jährige Eigengewächs kehrt nach vier Jahren vom DSV 98 zurück zum ASCD, bei dem künftig in der Aufstellung D. Grohs und M. Grohs zu lesen sein wird. Grohs' jüngerer Bruder Manuel ist Centerverteidiger, Mutter Sabine die Wasserballwartin der Amateure.

(kök)
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