Fußball Der FCR Duisburg gibt die Hoffnung nicht auf

Duisburg · Die Hoffnung stirbt zuletzt. So auch beim Frauenfußball-Bundesligisten FCR 2001 Duisburg. Noch bis heute Nacht um null Uhr hat der Duisburger Traditionsverein Zeit, eine drohende Insolvenz abzuwenden. Dazu müssen die "Löwinnen" innerhalb kürzester Zeit eine Summe von 200 000 Euro aufbringen, die der Verein trotz großer Anstrengungen in den vergangenen sechs Monaten nicht erwirtschaften konnte. Gelingt es den Duisburgerinnen nicht, den Fehlbetrag auszugleichen, droht nicht nur der ersten Mannschaft der Zwangsabstieg bis in den Amateurbereich. Sollte der Verein das Insolvenzverfahren eröffnen, wäre wohl auch die Zweite Bundesliga nicht mehr finanzierbar.

Auch die Zukunft der Jugendmannschaften wäre dann völlig offen, erklärt Rainer Zimmermann, der Medienbeauftragte des FCR. Muss Insolvenzverwalter Dr. Andreas Röpke bis zum 30. Juni beim Amtsgericht die Einleitung eines Insolvenzverfahrens anregen, "dann liegt unsere Zukunft in die Händen des Gerichts", erklärt Zimmermann. Schlimmstenfalls droht dem Verein der Totalverlust. Der Spielbetrieb in allen Klassen muss eingestellt werden und der FCR verschwindet vollkommen von der Fußball-Landkarte.

"Es gibt noch ein paar wenige potenzielle Geldgeber, die uns bislang noch keine Absage erteilt haben. Deswegen wollen wir den morgigen Tag nutzen, um doch noch die Wende zu schaffen", will Zimmermann die Hoffnung am Leben halten. DieAussicht auf Erfolg ist aber freilich gering. Im Januar hatte der Verein über die alarmierende Finanzsituation informiert. Die Deckungslücke bezifferten Insolvenzverwalter Röpke und Rechtsanwalt Dr. Gregor Reiter, der den Verein als Sanierungsvorstand führt, damals auf eine Summe von 250 000 Euro.

Um den Frauenfußball in Duisburg im Falle einer kurzfristigen Schließung der Finanzlücke von 200 000 Euro auch langfristig sichern zu können, haben die Verantwortlichen in den Monaten nach dem Bekanntwerden der finanziellen Schieflage ein Konzept erarbeitet, das die Fusion mit dem Fußball-Oberligisten VfB Homberg vorsieht.

Vorerst aber kann der FCR nur hoffen. Möglicherweise trägt die Erkenntnis über den Ernst der Lage doch noch dazu bei, dass sich ein Sponsor zu einem "Ja" durchringen kann.

(RP)
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