Lokalsport Eine herausragende Saisonbilanz

Duisburg · Wasserballtalent Nick Möller blickt auf eine titelreiche Saison beim ASC Duisburg zurück.

Hinter den Wasserballern des Amateur SC Duisburg (ASCD) liegt die erfolgreichste Saison ihrer 104-jährigen Vereinsgeschichte. Zum ersten Mal gewannen die Wedauer das Double aus Meisterschaft und Pokal. Außerdem sicherte sich die A-Jugend unangefochten den Gewinn des Manfred-Schuhmann-Pokals, der als einziger bundesweiter Leistungsvergleich den Charakter einer Deutschen Meisterschaft hatte. Das beeindruckende Abschneiden rundete die B-Jugend ab, die in der neuen Bundesliga als Dritter ins Ziel kam.

Angeführt wurde die Mannschaft von einem jungen Mann, dessen persönliche Saisonbilanz sich wie eine einzige Erfolgsgeschichte liest. Nick Möller zählt zu den hoffnungsvollen Talenten des ASCD und ist auf dem besten Wege, sich in Wasserball-Deutschland einen Namen zu machen. Die B-Jugend führte der 17-Jährige als Kapitän zum Gewinn der Bronzemedaille, am Titelgewinn der A-Jugend hatte er als Torjäger ebenfalls großen Anteil. Doch damit längst nicht genug. Der Duisburger Zweitliga-Reserve ist der Elftklässler schon seit längerem eine wichtige Stütze. Das ist auch Arno Troost nicht entgangen. "Nick bringt sehr gute Voraussetzungen mit. Er ist schnell, hat ein außerordentliches Spielverständnis. Wenn er weiter so hart an sich arbeitet, wird er seinen Weg gehen", zeigt sich der Cheftrainer des ASCD angetan von dem Gymnasiasten, den er Mitte März ins "kalte Wasser" warf. Im letzten Spiel der Hauptrunde gegen Waspo Hannover musste Troost auf sechs Stammspieler verzichten. Nick Möller rückte ins Aufgebot, rechtfertigte das in ihn gesetzte Vertrauen und bewies Nervenstärke. Beim Stand von 6:6 erzielte er sogleich seinen ersten Treffer im Wasserball-Oberhaus. Und das gegen niemand Geringeren als Nationaltorhüter Roger Kong. "Da hat unser Youngster mal eben die Halle zum Beben gebracht", merkte Trainer Troost nach Spielschluss augenzwinkernd an. Für Nick selbst war es einfach "ein richtig gutes Gefühl", das er anschließend noch einige Male auskosten durfte. Denn auch in den beiden Spielen des Play-off-Viertelfinals gegen die White Sharks Hannover kam der angehende Abiturient zum Einsatz und wusste nicht nur seiner vier Treffer wegen zu gefallen.

Für die nähere Zukunft hofft Nick, dass er sich Schritt für Schritt im Bundesliga-Team etablieren kann. Dass dies mit großen Anstrengungen verbunden sein wird, versteht sich von selbst. Schon jetzt spult der Bayern-Fan ein beachtliches Pensum ab. "Während der Saison trainieren wir bis zu sieben Mal in der Woche", erklärt Nick, der dienstags und donnerstags schon schuftet, wenn seine Schulkameraden noch schlafen: "Wenn wir Frühtraining haben, stehe ich um kurz nach Fünf auf." Tatkräftige Unterstützung erfährt Nick durch seine Eltern Heike und Norbert, die ihm die Leidenschaft für den Schwimm- und Wasserballsport in die Wiege gelegt haben. Sein jüngerer Bruder Til (15) spielt ebenfalls für den ASCD. Dankbar ist Nick auch seinem Jugendtrainer Marek Debski: "Er hat mir das Wasserball-Spiel in allen Bereichen beigebracht und stand mir immer helfend zur Seite." Das große Geld können Wasserballer hierzulande nicht verdienen. Dafür kommen sie weit rum. Mit dem ASCD ist Nick in ganz Deutschland unterwegs und vielleicht demnächst sogar in der Champions League im Einsatz.

(kök)
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