„Glaub nicht, ich habe Dich vergessen Du Hund“ Journalist nach Rocker-Schießerei in Duisburg bedroht

Duisburg · Die Berichterstattung über die Schießerei am Hamborner Altmarkt Anfang Mai mit vier Verletzten hatte den Hells Angels wohl so sehr missfallen, dass sie einen Reporter direkt kontaktierten. Die Polizei ermittelt.

Duisburg: Vier Verletzte nach Schüssen am Hamborner Altmarkt
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Vier Verletzte nach Schüssen in Duisburg-Hamborn

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Foto: dpa/Roberto Pfeil

Nach der Schießerei zwischen Rockern und türkisch-arabischen Clanmitgliedern auf dem Hamborner Altmarkt wurde einer der berichtenden Journalisten aus dem Umfeld der Duisburger Hells Angels bedroht. Eine Sprecherin der Duisburger Staatsanwaltschaft bestätigte auf Anfrage unserer Redaktion, dass es eine solche Bedrohung gegeben habe. Zuvor hatte „Focus Online“ über den Fall berichtet.

Demnach habe der Hells-Angels-Chef dem Reporter in einem sozialen Netzwerk mit den Worten „Glaub nicht, ich habe Dich vergessen Du Hund“ gedroht. Außerdem habe er ihm angekündigt, dass er einmal „zum Tee trinken“ vorbeischauen, der Journalist vielleicht vorher aber schon einem „Bruder“ von ihm begegnen werde.

Duisburg: Schießerei am Hamborner Altmarkt - der Tag danach
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Schießerei mit mehreren Verletzten in Duisburg - der Tag danach

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Laut Staatsanwaltschaft seien nach der Bedrohung entsprechende „polizeiliche Maßnahmen“ ergriffen worden. Der Name des Journalisten ist unserer Redaktion bekannt. Er hatte nach den Nachrichten des Rockers zunächst für einige Tage aus Sicherheitsgründen die Gegend verlassen.

An der Auseinandersetzung in Duisburg sollen Anfang Mai bis zu 100 Personen beteiligt gewesen sein, mindestens 20 Schüsse wurden abgegeben, vier Beteiligte aus dem Clan- und Rockermilieu verletzt. Seitdem ermittelt eine 15-köpfige Mordkommission zu den Hintergründen der Tat. Eine nach der Tat auf dem Hamborner Altmarkt aufgebaute Videoüberwachung wurde in der Zwischenzeit wieder beendet.

Nach der Schießerei hatten sich die Duisburger Hells Angels offiziell aufgelöst. Zumindest war die Stadt auf der offiziellen Internetseite von der Liste der Ortsgruppen verschwunden. Die Duisburger Polizei maß dieser „Auflösung“ allerdings schon da nur einen symbolischen Wert bei. „Keiner von denen ist jetzt ausgewandert“, sagte ein Sprecher.

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