Afghanische Ortskraft floh nach Duisburg „Nur weil ich für sie gearbeitet habe, war mein Leben in Gefahr – und es war ihnen egal“

Duisburg · Mehr als sechs Jahre lang hat Samim Jabari für die Bundeswehr den Kampf gegen die Taliban dokumentiert. Als die Deutschen das Land verlassen, wird er zurückgelassen. Er nutzt die Macht der Medien, um sich selbst zu retten. Heute lebt er in Duisburg.

 Samim Jabari im Böninger Park in Duisburg. Ganz in der Nähe lebt der 29-Jährige heute mit seiner Familie.

Samim Jabari im Böninger Park in Duisburg. Ganz in der Nähe lebt der 29-Jährige heute mit seiner Familie.

Foto: Erwin Pottgiesser

In dem Moment, von dem Samim Jabari die Freiheit für sich und seine Familie erwartet, blickt er stattdessen in den Lauf einer Waffe. Eine deutsche Soldatin hat sie auf ihn gerichtet, kurz nachdem er ihr am Kabuler Flughafen seine Ausreisepapiere überreicht hat. „Das sind gefälschte Dokumente“, sagt sie ihm auf Englisch und wirft ihn aus dem Gebäude. Weitere Schreiben aus seiner Tasche darf er ihr nicht mehr zeigen. „Ich habe sechs Jahre für die Deutschen gearbeitet und dann geben sie mir nicht einmal eine Minute Zeit, um mich zu erklären“, sagt Jabari zehn Monate später über diesen Moment.